Italienische Banken haben im jüngsten Stresstest
der europäischen Aufseher höchst unterschiedlich abgeschnitten. Bei
den Großbanken Unicredit
Die Banken aus 15 europäischen Staaten mussten auf Basis ihrer Bilanzen Ende 2017 durchrechnen, wie viel dünner ihre Kapitaldecke binnen drei Jahren werden würde, wenn die Konjunktur einbricht, die Arbeitslosenzahlen steigen und die Immobilienpreise in den Keller gehen. Italienische Banken stehen derzeit besonders im Fokus. Sie haben nicht nur einen Berg an Problemkrediten in ihren Büchern, bei denen Kunden Schwierigkeiten mit der Rückzahlung haben. Zur Belastung könnten Banken angesichts des Schuldenkurses der Regierung im Rom auch ihre großen Bestände an Anleihen ihres Heimatlandes werden.
Bei der Unicredit ging die harte Kernkapitalquote (CET1) in der
simulierten Krise von 13,61 Prozent auf 9,34 Prozent zurück. Die
Konkurrentin Intesa Sanpaolo kam mit 9,66 Prozent heraus und die
Unione di Banche Italie Società Per Azioni
Formale Durchfaller gab es nicht. Denn wie beim europaweiten Stresstest 2016 hatten die Aufseher keine standardisierten Kapitalquoten vorgegeben, die Banken erfüllen mussten. Unter Aufsehern gilt eine harte Kernkapitalquote von 5,5 Prozent als das Minimum, was Banken unter Stress noch vorweisen sollten. Institute, die sich in dem aktuellen Krisentest als anfällig erwiesen, werden die Aufseher ganz genau anschauen und im Nachgang möglicherweise institutsspezifische Kapitalzuschläge festsetzen.
In einem parallelen Test nahm die EZB als zentrale Bankenaufsicht für den Euroraum weitere 54 Geldhäuser unter die Lupe, die sie direkt beaufsichtigt. Der italienischen Zeitung "Il Sole 24 Ore" zufolge fiel die Banca Carige in diesem Test unter die Schwelle von 5,5 Prozent. Die EZB veröffentlicht für die von ihr getesteten Banken aber keine detaillierten Ergebnisse./stw/ben/he/DP/he
ISIN IT0000072618 IT0005239360 IT0000064482
AXC0222 2018-11-02/19:50