NEW YORK (Dow Jones)--Auch gegen Mittag New Yorker Zeit präsentiert sich die Wall Street uneinheitlich. Weiter prägt Unsicherheit die Stimmung der Investoren, unter anderem wegen der zuletzt widersprüchlichen Aussagen aus der US-Regierung zum Stand beim Handelskonflikt mit China.
Laut US-Präsident Donald Trump sind die USA näher an ein Handelsabkommen mit China herangekommen. Ein Wirtschaftsberater Trumps sagte dagegen, es sei noch ein weiter Weg bis zu einer Einigung. Im Blick der Investoren stehen zudem die am Dienstag stattfindenden Zwischenwahlen zum US-Kongress und die Sitzung der US-Notenbank am Donnerstag.
Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,4 Prozent auf 25.369 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,1 Prozent zu. Dagegen gibt der Nasdaq-Composite um 1,1 Prozent nach, belastet vor allem auch von den Schwergewichten Apple und Amazon.
Bei den Unternehmen aus dem S&P-500 hätten bei den Quartalszahlen mehr positiv überrascht, als es in einem durchschnittlichen Quartal üblich sei, heißt es aus dem Handel. "Der Ton bei den Conference Calls ist aber etwas vorsichtiger geworden, speziell was das Wachstum außerhalb der USA angeht", sagt Stratege Ed Keon von QMA.
Bei der Sitzung der US-Notenbank wird mit keiner Zinserhöhung gerechnet, doch liegt der Fokus auf Hinweisen zum weiteren Zinstempo, so ein Beobachter. Ein höheres Tempo könnte sich negativ auf die Attraktivität von Aktien auswirken.
Die Einkaufsmangerindizes für das Dienstleistungsgewerbe lagen eher auf der freundlichen Seite. Der von IHS Markit in zweiter Veröffentlichung erhobene Index stieg im Oktober auf 54,8 nach vorläufigen 54,7 (September: 53,5). Der ISM-Index lag bei 60,3, während Experten hier lediglich mit 59,5 gerechnet hatten. Allerdings war er im September mit 61,6 noch stärker.
Zwischenwahlen mit Spannung erwartet
Die Aufmerksamkeit ist auch auf die Politik mit den anstehenden Zwischenwahlen in den USA gerichtet. Sollte die Republikanische Partei von Präsident Trump die Mehrheit sowohl im Repräsentantenhaus als auch Senat verteidigen, sei mit einem Anstieg des Dollar zu rechnen. Wenn die Demokraten das Repräsentantenhaus gewinnen sollten, dürfte der Greenback hingegen schwächer notieren, wenn auch nur leicht, weil ein solcher Ausgang zum Teil bereits eingepreist sei. Der Euro liegt aktuell mit rund 1,14 Dollar etwas über dem Stand vom Freitagabend.
Die Ölpreise legen etwas zu. Zu Beginn der Woche sind einige US-Sanktionen gegen Iran in Kraft getreten. Allerdings hatten die Preise in jüngster Zeit kräftig nachgegeben, so das es sich nur um eine leichte Erholung handelt. Seit den Höchstständen Anfang Oktober haben die Ölpreise etwa 15 Prozent verloren und liegen so niedrig wie zuletzt im August.
Dass mit den Sanktionen das globale Ölangebot tendenziell sinkt, wird kompensiert unter anderem von der hohen US-Ölförderung. Aber auch die Opec soll Berichten zufolge zuletzt wieder mehr Öl gefördert haben in Antizipation des wegfallenden Iran-Öls. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,7 Prozent auf 63,56 Dollar. Für Brent geht es um 0,8 Prozent auf 73,41 Dollar nach oben.
Der Goldpreis gibt erneut leicht nach. Die deutlich besseren US-Arbeitsmarktdaten hatten Zinsfantasie geschürt, die das zinslose Edelmetall belasten. Die Feinunze fällt um 0,2 Prozent auf 1.230 Dollar.
Am Anleihemarkt geben die Renditen einen Teil ihrer Gewinne vom Freitag wird ab. So war die Rendite zehnjähriger Papiere mit den starken Arbeitsmarktdaten auf den höchsten Stand seit drei Wochen geklettert. Aktuell gibt die Rendite um 2,3 Basispunkte auf 3,19 Prozent nach.
Zahlen von Berkshire Hathaway positiv aufgenommen
Bei den Einzelwerten gilt das Interesse vor allem Berkshire Hathaway. Das Investment-Vehikel von Warren Buffett hatte am Wochenende Zahlen zum dritten Quartal veröffentlicht und eine Verdoppelung des Gewinns im Vergleich zum Vorjahr ausgewiesen. Zudem wurden Aktien für 928 Millionen Dollar zurückgekauft. Für die B-Aktie geht es um 4,9 Prozent nach oben.
Die Apple-Aktie baut ihre Verluste vom Freitag noch weiter aus und gibt weitere 3,3 Prozent ab. Zum Wochenausklang war es um 6,6 Prozent nach unten gegangen. Zum einen enttäuschte der Ausblick etwas, dessen oberer Rand gerade die kursierenden Analystenprognosen erreichte. Zudem hat der Technologiekonzern angekündigt, künftig die Berichterstattung über nach Produkten aufgeschlüsselte Absatzzahlen einzustellen. Analysten sehen darin einen Versuch, weiter sinkend erwartete iPhone-Absatzzahlen zu verschleiern.
Amazon nehmen nach der jüngsten Zwischenerholung bereits wieder Fahrt nach unten auf. Die Aktie verliert 3,7 Prozent.
Daneben bewegen Analystenkommentare einige Kurse. Unter anderem hat Piper Jaffray die Aktie des Adidas-Konkurrenten Under Armour auf "Overweight" von "Neutral" hochgestuft. Der Kurs steigt um 1,4 Prozent. Dagegen sind Teva Pharmaceutical 1,6 Prozent ins Minus gerutscht, obwohl Morgan Stanley die Aktie auf "Overweight" von "Equal-Weight" hochgestuft hat.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.368,94 0,39 98,11 2,63 S&P-500 2.725,33 0,08 2,27 1,93 Nasdaq-Comp. 7.275,26 -1,11 -81,74 5,39 Nasdaq-100 6.879,14 -1,24 -86,15 7,55 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,89 -2,4 2,92 168,9 5 Jahre 3,01 -2,1 3,03 109,0 7 Jahre 3,11 -2,3 3,13 85,9 10 Jahre 3,19 -2,3 3,21 74,5 30 Jahre 3,42 -3,1 3,45 35,5 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 12:45 Fr, 18:06 % YTD EUR/USD 1,1401 +0,08% 1,1368 1,1381 -5,1% EUR/JPY 129,05 +0,06% 128,78 128,70 -4,6% EUR/CHF 1,1457 +0,31% 1,1445 1,1414 -2,2% EUR/GBP 0,8755 -0,01% 0,8740 0,8780 -1,5% USD/JPY 113,18 -0,03% 113,29 113,10 +0,5% GBP/USD 1,3022 +0,10% 1,3008 1,2963 -3,6% Bitcoin BTC/USD 6.431,73 +1,9% 6.438,35 6.347,01 -52,9% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,56 63,14 +0,7% 0,42 +9,5% Brent/ICE 73,41 72,83 +0,8% 0,58 +16,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.230,25 1.233,02 -0,2% -2,77 -5,6% Silber (Spot) 14,62 14,75 -0,8% -0,12 -13,7% Platin (Spot) 869,00 868,75 +0,0% +0,25 -6,5% Kupfer-Future 2,76 2,81 -1,8% -0,05 -17,7% ===
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November 05, 2018 11:58 ET (16:58 GMT)
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