FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa traten zum Wochenstart weitgehend auf der Stelle. Die Umsätze waren vergleichsweise dünn. Am Dienstag finden in den USA die richtungsweisenden Zwischenwahlen statt, in deren Vorfeld sich die Anleger zurückhielten. Am Donnerstag folgt dann die ebenfalls wichtige Sitzung der US-Notenbank. "Erhöht die US-Notenbank das Tempo der Zinserhöhungen, werden Aktien zunehmend unattraktiv. Vor allem die hoch bewerteten Technologieaktien könnte es schwer treffen", warnte Milan Cutkovic von Axitrader.
Aber auch die Berichtssaison brannte auf kleiner Flamme und nimmt erst im Wochenverlauf wieder Fahrt auf. Der DAX schloss 0,2 Prozent tiefer bei 11.495 Punkten, der Euro-Stoxx-50 legte dagegen um 0,1 Prozent auf 3.217 Punkte zu.
Der US-Dollar dürfte von den Zwischenwahlen wie auch der US-Zinsentscheidung beeinflusst werden, so die Analysten der Unicredit. Sollte die Republikanische Partei von Präsident Trump die Mehrheit sowohl im Repräsentantenhaus wie im Senat verteidigen, sei mit einem Anstieg des Dollar zu rechnen. Wenn die Demokraten das Repräsentantenhaus gewinnen sollten, dürfte der Greenback hingegen schwächer notieren, wenn auch nur leicht, weil ein solcher Ausgang zum Teil bereits eingepreist sei. Der Euro notierte bei knapp 1,14 Dollar.
Schlechte Daten aus China
Die Erwartungen an ein baldiges Einlenken im US-chinesische Handelsstreit wurde von den Investoren an der Börse wieder niedriger eingestuft. "Zumindest auf kurze Sicht ist wohl kein Abkommen zu erwarten", so ein Marktteilnehmer. An Chinas Wirtschaft geht der Streit derweil nicht spurlos vorbei. Im Oktober sank der Caixin-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen deutlich und auf den tiefsten Stand seit 13 Monaten. Chinas Präsident Xi Jinping kündigte derweil zwar an, Zölle zu senken, um Importe erschwinglicher zu machen.
Bankaktien standen unter anderem mit dem Stresstestergebnis der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA im Blick. Überraschend stand die britische Barclays an der Spitze der empfindlichsten Institute, gefolgt von Lloyds Banking. Deutsche Banken kamen besser davon. Deutsche Bank verloren 0,2 Prozent und Commerzbank büßten 1,1 Prozent ein, Barclays schlossen mit einem Minus von 0,5 Prozent.
Ein negativer Impuls für die Bankaktien kam erneut aus Italien, denn dort zogen die Renditen vor dem Hintergrund des ungeklärten Haushaltsstreits mit der EU wieder stärker an. Am Nachmittag traf sich die Eurogruppe, wobei es auch um Italien geht. Intesa Sanpaolo verloren 1,5 Prozent und Unicredit büßten 1,8 Prozent ein.
Ölwerte zogen - gemessen an ihrem Subindex - um 1,5 Prozent an. Die Ölpreise legten nach einem schwachen Start zu und notierten leicht im Plus. Am Montag trat die zweite Welle von US-Sanktionen gegen Iran in Kraft, die in letzter Konsequenz ein globale niedrigeres Ölangebot zur Folge haben dürfte. Doch wird dies zum Teil durch eine höhere Förderung seitens der USA und der Opec kompensiert, weshalb die Ölpreise in den vergangenen Wochen deutlich nachgaben. Belastet werden sie außerdem von Sorgen um die globale Konjunktur, unter anderem wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China.
Quartalszahlen aus der zweiten Reihe
Die Berichtssaison lieferte zu Wochenbeginn keine einheitlichen Vorgaben. Siemens Healthineers hat seine Ziele für 2017/18 nach starkem Wachstum im Geschäft mit Computertomografen und Ultraschallgeräten erreicht und die Messlatte für das neue Geschäftsjahr höher gelegt. Die Analysten von Berenberg bescheinigten Healthineers gute, leicht über ihren Erwartungen liegende Ergebnisse, wobei sich das China-Geschäft als ein Treiber erwiesen habe. Die Aktie schloss 2,9 Prozent im Plus.
Schon seit langem wird dem Pumpenhersteller Busch größeres Interesse an Pfeiffer Vacuum nachgesagt, nun hält er mehr als die Hälfte der Aktien seines Wettbewerbers. "Pfeiffer alleine ist ein gut aufgestelltes Unternehmen, die Kooperation mit dem Großaktionär Busch verbessert die Position allerdings nochmals", so ein Händler. Busch hat das jüngst niedrige Kursniveau genutzt und seine Beteiligung ausgebaut. Für die Pfeiffer-Aktie ging es um 7,1 Prozent nach oben.
=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.217,37 +2,96 +0,1% -8,2% . Stoxx-50 2.957,49 +11,94 +0,4% -6,9% . Stoxx-600 363,50 -0,58 -0,2% -6,6% Frankfurt XETRA-DAX 11.494,96 -24,03 -0,2% -11,0% London FTSE-100 London 7.103,84 +9,72 +0,1% -7,7% Paris CAC-40 Paris 5.101,39 -0,74 -0,0% -4,0% Amsterdam AEX Amsterdam 521,94 +0,15 +0,0% -4,2% Athen ATHEX-20 Athen 1.633,63 -3,31 -0,2% -21,6% Brüssel BEL-20 Bruessel 3.508,34 -13,59 -0,4% -11,8% Budapest BUX Budapest 37.794,87 +639,66 +1,7% -4,0% Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.007,90 -11,13 -0,3% +2,3% Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 120.168,46 +2518,59 +2,1% -14,8% Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 907,56 -10,33 -1,1% -11,4% Lissabon PSI 20 Lissabon 4.979,50 +8,17 +0,2% -7,4% Madrid IBEX-35 Madrid 9.010,70 +17,70 +0,2% -10,3% Mailand FTSE-MIB Mailand 19.281,03 -109,31 -0,6% -11,3% Moskau RTS Moskau 0,00 0,00 0,0% -1,7% Oslo OBX Oslo 826,97 +4,71 +0,6% +11,3% Prag PX Prag 1.072,44 +4,71 +0,4% -0,5% Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.539,01 -12,38 -0,8% -2,4% Warschau WIG-20 Warschau 2.233,74 +36,06 +1,6% -9,2% Wien ATX Wien 3.177,72 -13,08 -0,4% -6,7% Zürich SMI Zuerich 9.008,58 +16,28 +0,2% -4,0% DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 12:45 Fr, 18:06 % YTD EUR/USD 1,1393 +0,01% 1,1368 1,1381 -5,2% EUR/JPY 128,97 -0,00% 128,78 128,70 -4,7% EUR/CHF 1,1455 +0,30% 1,1445 1,1414 -2,2% EUR/GBP 0,8753 -0,04% 0,8740 0,8780 -1,6% USD/JPY 113,20 -0,01% 113,29 113,10 +0,5% GBP/USD 1,3017 +0,06% 1,3008 1,2963 -3,7% Bitcoin BTC/USD 6.440,84 +2,0% 6.438,35 6.347,01 -52,8% ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut Deutschland 2 J. -0,62 -0,61 0,00 Deutschland 10 J. 0,43 0,43 -0,01 USA 2 Jahre 2,89 2,92 1,00 USA 10 Jahre 3,19 3,21 0,78 Japan 2 Jahre -0,13 -0,13 0,01 Japan 10 Jahre 0,13 0,12 0,08 ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,30 63,14 +0,3% 0,16 +9,0% Brent/ICE 73,36 72,83 +0,7% 0,53 +16,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.229,37 1.233,02 -0,3% -3,65 -5,6% Silber (Spot) 14,62 14,75 -0,9% -0,13 -13,7% Platin (Spot) 867,25 868,75 -0,2% -1,50 -6,7% Kupfer-Future 2,76 2,81 -1,7% -0,05 -17,7% ===
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November 05, 2018 12:18 ET (17:18 GMT)
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