Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB: Zentralbanken reduzieren Anleihebestände in der Vorwoche
Die Zentralbanken des Euroraums haben ihre Nettowertpapierbestände im Rahmen des Anleihekaufprogramms APP in der Woche zum 2. November 2018 reduziert. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte, sank das Volumen in allen Wertpapierkategorien um 0,106 (Vorwoche: plus 3,889) Milliarden Euro.
EZB: Zentralbanken halbieren Anleihekäufe im Oktober
Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Anleihebestände im Rahmen des Anleihekaufprogramms APP im Oktober gegenüber dem Vormonat wie geplant halbiert, wobei der Nettozuwachs bei öffentlichen Anleihen besonders deutlich reduziert wurde. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) erhöhten sie ihre Wertpapierbestände um insgesamt 15,009 (September: 29,718) Milliarden Euro.
Niederländer Timmermans wird Spitzenkandidat von Europas Sozialdemokraten
Die europäischen Sozialdemokraten werden mit dem Niederländer Frans Timmermans als Spitzenkandidat in die kommende Europawahl ziehen. Der Nominierung des EU-Kommissionsvizepräsidenten stehe nichts mehr im Wege, da der slowakische Sozialdemokrat Maros Sefcovic seine Kandidatur zurückgezogen habe, teilte die Sozialdemokratische Partei Europas (SPE) am Montag in Brüssel mit. Offiziell gekürt werden soll der Spitzenkandidat im kommenden Monat bei einem SPE-Treffen in Lissabon.
ISM-Index für US-Dienstleister fällt im Oktober
Das Wachstum in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Oktober verlangsamt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des nicht-verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 60,3 (Vormonat: 61,6). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten indes einen stärkeren Rückgang auf 59,5 prognostiziert.
Markit: US-Dienstleister kommen im Oktober besser in Schwung
Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Oktober lebhafter als im Vormonat gezeigt. Der von IHS Markit für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich auf 54,8 von 53,5 Punkten. Vorläufig war für Oktober ein Wert von 54,7 ermittelt worden.
Seehofer dankt Maaßen und schickt ihn in den Ruhestand
Bundesinnenminister Horst Seehofer hat die Konsequenzen aus den umstrittenen Äußerungen von Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen (55) gezogen und den Spitzenbeamten in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Maaßens jüngst bekannt gewordene Bemerkungen vor anderen Geheimdienstchefs brachten demnach das Fass zum Überlaufen. Maaßen machte unter anderem "linksradikale Kräfte in der SPD" für seine Ablösung als Verfassungsschutzpräsident verantwortlich.
Zwölf Kandidaten bewerben sich um CDU-Parteivorsitz
Selbst die alten Recken in den Reihen der CDU können sich an solch eine Kandidatenfülle nicht erinnern: Zwölf Namen stehen bislang auf der Liste derer, die sich Anfang Dezember um den Posten des Parteivorsitzenden und damit um die Nachfolge von CDU-Chefin Angela Merkel bewerben. Wer Kandidat wird, darf sich auf acht Regionalkonferenzen vorstellen, wie Merkel zum Abschluss einer Vorstandsklausur erklärte.
SPD will erst bei Parteitag Fahrplan für Regierung diskutieren
Die SPD will erst bei ihrem Parteitag am 14. Dezember über den weiteren Fahrplan für die große Koalition und die von dieser nach Erwartung der Sozialdemokraten zu erfüllenden Maßnahmen debattieren. Parteichefin Andrea Nahles sagte nach einer Klausurtagung der Partei, bei dieser sei eine "sehr intensive, sehr konstruktive Debatte über die Lage der SPD" geführt worden und sie sei damit beauftragt worden, bis zum Parteitag zu klären, wie es in der Regierung weitergehen solle.
Bericht: Renten steigen im kommenden Jahr um 3 bis 4 Prozent
Die gesetzlichen Renten in Deutschland werden im kommenden Jahr voraussichtlich um 3 bis 4 Prozent steigen. Das geht nach einem Bericht der Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland aus dem Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2018 hervor. Zum 1. Juli 2019 wird demnach eine Rentenerhöhung um 3,18 Prozent in Westdeutschland sowie von 3,91 Prozent in Ostdeutschland erwartet.
Scholz will Besteuerung von Digitalkonzernen weltweit regeln
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat gefordert, die Besteuerung von Digital-Konzernen innerhalb der kommenden rund 18 Monate international zu regeln und damit der schnellen Einführung einer EU-Digitalsteuer eine Absage erteilt. Vor einer Sitzung der Euro-Finanzminister in Brüssel machte sich Scholz dafür stark, diese Frage bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und den führenden Industrieländern zu lösen und in der EU nur einen Beschluss für den Fall zu fassen, dass dies nicht gelingt.
Scholz will neue Steuertricks verhindern
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat einen fortgesetzten Kampf gegen Steuertricks angekündigt, wie sie mit den Cum-Ex-und Cum-Cum-Geschäften um den Dividendenstichtag gemacht wurden. "Die Cum-Ex-Geschäfte waren ein echter Skandal", erklärte Scholz über den Kurznachrichtendienst Twitter. "Jetzt kommt es darauf an zu verhindern, dass nicht neuerliche Versuche der aggressiven, grenzüberschreitenden Steuerbetrügereien erfolgen", hob er hervor. "Ich habe das Bundesfinanzministerium deshalb angewiesen, jeglichen Hinweisen auf solche Geschäfte nachzugehen."
USA nehmen acht Länder von Iran-Sanktionen aus
Von den neuen Iran-Sanktionen der USA bleiben China, Indien und Italien vorerst teilweise befreit. Sonderregelungen gelten auch für Unternehmen aus Griechenland, der Türkei, Japan, Südkorea und Taiwan, wie US-Außenminister Mike Pompeo mitteilte. Die Sanktionen waren am Montag in Kraft getreten und richten sich vor allem gegen die iranische Öl- und Bankenbranche.
Bankenverband BdB fordert EZB zu Zinsanhebung auf
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB), hat die Europäische Zentralbank (EZB) zu einer raschen Zinserhöhung aufgefordert. "Ich fordere Sie auf: Nehmen Sie die Negativzinsen aus dem Markt - und zwar so schnell wie möglich", heißt es in einer Erklärung von BdB-Präsident Hans-Walter Peters. Die Aussicht, dass die EZB frühestens im zweiten Halbjahr 2019 den Leitzins anheben wird - wie gegenwärtig in Aussicht gestellt - und dass die Negativzinsen wohl bis ins Jahr 2020 hinein andauern werden, ist vor dem Hintergrund der ökonomischen Daten nicht nachvollziehbar", so Peters.
BdB/Peters: Wechsel der HSH in Einlagensicherungsfonds Muster für Andere
Die deutschen Privatbanken betrachten den Übergang der HSH Nordbank in den privaten Einlagensicherungsfonds als ein Muster für den Wechsel anderer Institute. Der Präsident des Bankenverbands BdB, Hans-Walter Peters, sagte: "Die jetzt gefundene Lösung demonstriert, dass wir einen solchen Prozess konstruktiv begleiten. Sie kann ein Muster für den künftigen Wechsel von Instituten aus anderen Sicherungssystemen in den Einlagensicherungsfonds sein."
EU-Kommission sucht im Haushaltsstreit keinen "Deal" mit Italien
Die EU-Kommission hat die italienische Regierung aufgefordert, einen Haushaltsentwurf gemäß den europäischen Vorgaben vorzulegen. Es sei "falsch" zu glauben, dass Brüssel mit Rom "eine Art Deal" im Haushaltsstreit machen werde, sagte EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici beim Treffen der Finanzminister der Eurozone. "Nein, das ist keine Diskussion, das sind keine Verhandlungen. Die Regeln sind die Regeln und müssen respektiert werden."
Dritter Versuch zur Regierungsbildung in Schweden startet
Zwei Monate nach der Parlamentswahl in Schweden ist der dritte Versuch zur Regierungsbildung angelaufen. Parlamentspräsident Andreas Norlén betraute Ulf Kristersson, den Chef der konservativen Moderaten Partei, mit der Aufgabe, eine mehrheitsfähige neue Regierung zu bilden. Bei der Wahl hatten weder Kristerssons Mitte-rechts-Allianz aus vier Parteien noch der Mitte-links-Block aus Sozialdemokraten und Grünen eine Mehrheit bekommen.
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November 05, 2018 13:00 ET (18:00 GMT)
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