
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DE-DIESELGIPFEL - Vor einem Treffen von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mit Auto-Managern an diesem Donnerstag hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze Zugeständnisse der Industrie verlangt. "Die Autohersteller haben heute die Chance, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und verlorenes Vertrauen wieder herzustellen", sagte Schulze der Rheinischen Post. "Sie haben gesamtgesellschaftlich etwas gut zu machen." Ohne Millionen Diesel mit hohen Stickoxidwerten und betrügerischer Abgasmanipulation hätten man sich viele Auseinandersetzungen sparen können. "Ich erwarte von den Autobauern daher ein klares Ja zu Hardware-Nachrüstungen für Diesel-PKW und zur vollständigen Kostenübernahme", sagte Schulze. (Rheinische Post)
EU-DIESELGIPFEL - Angesichts der anhaltenden Dieselkrise plant die EU-Kommission ein europäisches Diesel-Gipfeltreffen. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten, hat Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska den Gipfel für den 27. November in Brüssel einberufen und dazu zuständige Minister aus den EU-Mitgliedstaaten eingeladen. Mehr als drei Jahre nach Ausbruch der Dieselaffäre wird die Runde Kommissionsangaben Bilanz ziehen und feststellen, was Autohersteller und Mitgliedstaaten noch tun müssten. Wie die Zeitungen weiter berichten, sind aus Sicht der Kommission europaweit noch nicht ausreichend Konsequenzen aus der Dieselkrise gezogen worden: Es gebe Fortschritt, aber er reiche nicht. (Funke Mediengruppe)
5G - Mit einem eindringlichen Appell fordern die deutschen Industrieverbände BDI, Bitkom, VDMA und ZVEI gemeinsam mit den großen Mobilfunkunternehmen die Politik auf, keinen Einfluss zu nehmen auf die bevorstehende Versteigerung neuer Frequenzen für den Mobilfunkstandard 5G. Das Verfahren dürfe "nicht Spielball der Politik und von Partikularinteressen sein, sondern muss verzögerungsfrei und im Sinne des Standortes Deutschland durchgeführt werden", heißt es in einem Positionspapier, das dem Handelsblatt vorliegt. Hauptsorge der Wirtschaft ist die politische Forderung, das 5G-Netz flächendeckend aufzubauen. Wegen der kurzen Funkwellen seien dazu enorm viele Funkstationen nötig. Deutschland laufe Gefahr, dass die Frequenzen "in unwirtschaftlicher Weise kurzfristig zum flächendeckenden 5G-Ausbau verwendet werden müssen", heißt es weiter. "So würden mittel- und langfristige Investitionen in weitere Infrastrukturen in Deutschland erheblich gefährdet." (Handelsblatt S. 10)
GELDWÄSCHE - Im Kampf gegen die Geldwäsche will sich die Financial Intelligence Unit (FIU) verstärkt auf Immobiliengeschäfte konzentrieren. Das kündigte Christof Schulte, seit August Chef der FIU, an. "Hier werden komplizierte Konstruktionen genutzt. Und große Summen werden mit einer einzelnen Transaktion in den Wirtschaftskreislauf geschleust", betonte Schulte. "Deshalb richten wir unsere Arbeit ganz nachdrücklich darauf aus, diese kriminellen Aktivitäten zu bekämpfen." (Handelsblatt S. 26)
CHEMIEINDUSTRIE - Die Chemieindustrie steckt in Schwierigkeiten. Deutschlands drittgrößter Industriezweig leidet unter den Problemen der Autohersteller und der Wachstumsdelle in China. Experten erwarten ein schwieriges Jahr 2019 - und rechnen mit neuen Fusionen und Übernahmen. (Handelsblatt S. 20)
MERZ - Im Ringen um den neuen Vorsitzenden der CDU hat sich der Europaausschuss-Vorsitzende Gunther Krichbaum (CDU) hinter die Bewerbung von Friedrich Merz gestellt. "Ich werde Merz unterstützen, weil er auch außenpolitisch sehr beschlagen ist", sagte Krichbaum. Der CDU-Politiker sei "in Richtung USA bestens vernetzt". Dies werde auch nach den jüngsten Wahlen "wichtiger denn je", sagte Krichbaum. (Rheinische Post)
RENTE - Der Präsident des Steuerzahlerbundes, Reiner Holznagel, hat das Rentenpaket der Bundesregierung scharf kritisiert. "Durch die Renten-Maßnahmen entstehen den Steuer- und Beitragszahlern Mehrkosten von 50 Milliarden Euro allein bis 2025", sagte Holznagel. "Vor allem die stark steigenden Steuerzuschüsse an die Rentenkasse sind eine große Herausforderung für den Bundeshaushalt - dadurch wird es die kommenden Jahre nicht einfacher, die schwarze Null zu halten", sagte Holznagel. (Rheinische Post)
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November 08, 2018 00:20 ET (05:20 GMT)
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