
Merkel warnt vor Gefahr für "europäisches Friedensprojekt"
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei den Pariser Gedenkfeiern zum Ende des Ersten Weltkriegs vor erneuten Gefahren für den Frieden in Europa und in der Welt gewarnt. "Wir sehen doch, dass internationale Zusammenarbeit, friedlicher Interessenausgleich, ja selbst das europäische Friedensprojekt wieder in Frage gestellt werden", mahnte die Kanzlerin am Sonntag bei einem Friedensforum in Paris.
Warnung vor erstarkendem Nationalismus bei Feier zum Ende des Ersten Weltkriegs
Vor dem Hintergrund eines erstarkenden Nationalismus und wachsender Spannungen haben Spitzenvertreter von rund 70 Staaten in Paris an das Ende des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren erinnert. Bei der zentralen Gedenkfeier am Pariser Triumphbogen warnte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vor den Gefahren des Nationalismus. "Lasst uns unsere Hoffnungen zusammenführen, statt unsere Ängste gegeneinander auszuspielen", rief er den Staats- und Regierungschefs zu. Mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte er bereits am Samstag bei einer hochsymbolischen Zeremonie des Waffenstillstands von 1918 gedacht.
Macron bemüht sich bei Treffen mit Trump um versöhnliche Töne
Nach scharfer Kritik an seiner Idee einer europäischen Armee hat sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump um versöhnliche Töne bemüht. Macron sagte am Samstag in Paris, er unterstütze Trumps Forderung nach einer besseren Lastenverteilung innerhalb der Nato. Trump hatte Macrons Vorschlag zur Gründung einer eigenen europäischen Armee zuvor als "sehr beleidigend" kritisiert.
Sonntagstrend: Grüne steigen auf 22 Prozent - bei Frauen stärkste Partei
Der Höhenflug der Grünen setzt sich unvermindert fort. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich für Bild am Sonntag erhebt, liegen die Grünen jetzt bei 22 Prozent. Das ist erneut ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche und der höchste Wert seit April 2011. Die Union erreicht erneut 25 Prozent, die SPD steigt um einen Punkt auf 15 Prozent und liegt gleichauf mit der AfD (unverändert 15 Prozent). Jeweils einen Prozentpunkt abgeben müssen Die Linke auf 9 Prozent und die FDP auf 8 Prozent. Auf sonstige Parteien entfallen unverändert 6 Prozent.
Grüne ziehen mit Keller und Giegold an der Spitze in die Europawahl
Die Grünen ziehen mit Ska Keller und Sven Giegold als Spitzenkandidaten in die Europawahl im kommenden Jahr. Keller wurde auf dem Leipziger Parteitag mit 87,6 Prozent auf Platz eins der Europaliste gewählt, Giegold mit 97,9 Prozent auf Platz zwei. Beide riefen die Partei auf, sich kämpferisch gegen den Rechtspopulismus in Europa zu stellen. Die Delegierten berieten auch über das Programm für die Europa-Wahl im Mai.
Erdogan stellt Tonaufnahmen zu Khashoggis Ermordung zur Verfügung
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat erstmals die Existenz von Tonaufnahmen zu der Ermordung des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi im Konsulat seines Landes in Istanbul bestätigt. Sein Land habe diese Aufnahmen Deutschland, den USA, Frankreich, Saudi-Arabien und Großbritannien zur Verfügung gestellt, sagte Erdogan in einer vom Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. "Sie haben die Gespräche gehört, die hier stattfanden. Sie wissen Bescheid", bekräftigte er. Weitere Einzelheiten nannte er nicht.
Deutsche Wirtschaft mahnt Steuersenkungen an
Die deutsche Wirtschaft fordert von Union und SPD einen Neustart in der Wirtschaftspolitik. "Die Regierung muss mehr Wirtschaft wagen", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Industrie (BDI), Dieter Kempf, dem Tagesspiegel. Vor dem Hintergrund des schwächer werdenden Wirtschaftswachstums mahnte er insbesondere Steuersenkungen und einen Kursschwenk in der Klimapolitik an. "Die Zeiten der Verteilung sind vorbei", sagte er. Deutschland befinde sich im neunten Jahr des Aufschwungs, es sei "klar, dass dieser Zyklus eines Tages vorbei sein wird".
Seehofer will bei Rückzug von CSU-Vorsitz nicht Innenminster bleiben - Zeitung
CSU-Chef Horst Seehofer will einem Medienbericht zufolge bei einem Rückzug vom Parteivorsitz auch nicht mehr lange Bundesinnenminister bleiben. Er könne vielleicht noch einige Monate weiterarbeiten, aber ein "Durchwursteln" auf diesem Posten werde es mit ihm nicht geben, berichtete die Bild am Sonntag unter Berufung auf enge Vertraute Seehofers. Über die Zukunft Seehofers wird seit längerem spekuliert.
Gewerkschaften gegen Spahns Forderung höherer Sozialbeiträge für Kinderlose
Gewerkschaften und Sozialverbände haben sich gegen den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gestellt, kinderlose Versicherte bei den Sozialbeiträgen stärker zur Kasse zu bitten. Die Unterstützung von Eltern sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der Neuen Osnabrücker Zeitung: "Wer Kinder erzieht, hat Anspruch auf Unterstützung, keine Frage. Und da ist gerade in Deutschland noch viel Luft nach oben. Aber das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und damit eine Aufgabe aller Steuerzahler."
VW-Lkw-Chef warnt vor geplanten CO2-Regeln der EU
Zigtausende Arbeitsplätze in Deutschland sind laut Andreas Renschler, dem Chef der VW-Nutzfahrzeugsparte Traton, durch die geplanten CO2-Grenzwerte der EU gefährdet. "Die vorgeschlagenen CO2-Grenzen sind völlig unrealistisch", sagte Renschler Bild am Sonntag. "Sie gefährden Wohlstand und Jobs von zigtausenden Menschen in Deutschland." Kommende Woche entscheidet das EU-Parlament über schärfere Grenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge wie Lastwagen.
Volkswagen-Vorstand Blume will 30 Prozent mehr Produktivität bis 2025
Volkswagen will mit der neuen Konzern-Produktionsstrategie 2025 bei fast allen Marken in den nächsten sieben Jahren seinen finanziellen Aufwand für die Fabriken senken und zugleich die Produktivität steigern. "Unsere Investitionen in Fertigungsanlagen wollen wir bis 2025 um durchschnittlich 30 Prozent im Vergleich zu heute reduzieren", sagte Konzernvorstandsmitglied Oliver Blume der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. "Die Produktivität soll im gleichen Zeitraum um 30 Prozent zulegen."
Kramp-Karrenbauer: Autokonzerne sollen kurzfristig für Diesel-Nachrüstung zahlen
CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hat die Autokonzerne ermahnt, möglichst rasch für die Kosten einer Diesel-Nachrüstung aufzukommen. "Automobilunternehmen sollten wissen, dass sie mit dem Feuer spielen. Es geht in der Diesel-Krise nicht nur um ihre Umsätze, sondern um Vertrauen in ihre Produkte", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wo eine technische Nachrüstung möglich sei, müsse sie erfolgen und von den Automobilunternehmen bezahlt werden - "je schneller, desto besser".
Bayer-Vorstand Condon: Die Bayer-Aktie erholt sich wieder
Der für Monsanto zuständige Bayer-Vorstand Liam Condon geht davon aus, dass der Kurssturz der Bayer-Aktie nur ein vorübergehendes Phänomen ist. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich die Bayer-Aktie auch wieder erholt", sagte Condon dem Tagesspiegel. Der Kursrückgang seit August von 93 Euro auf 71 Euro sei ja nicht auf die operative Entwicklung von Bayer zurückzuführen, sondern vor allem auf das erstinstanzliche Urteil in den USA im ersten Glyphosat-Prozess. Das habe den Kapitalmarkt verunsichert.
Bahn will 4,9 Milliarden Euro zur Verbesserung der Pünktlichkeit - Zeitung
Die Deutsche Bahn will einem Zeitungsbericht zufolge für die nächsten vier Jahre (2019-2022) weitere rund 4,9 Milliarden Euro vom Bund, um die Pünktlichkeit ihrer Züge zu verbessern. Das ist nach Informationen der Bild am Sonntag eine der Kernbotschaften des 200-Seiten-Berichts "Unsere Agenda für eine bessere Bahn", der Ende der Woche vom Vorstand an die Mitglieder des Aufsichtsrats verschickt wurde. Am 22. und 23. November findet eine Sondersitzung des Gremiums statt.
SGL Group sieht robuste Nachfrage und erweitert Kapazitäten
Der Verbundwerkstoff-Spezialist SGL Carbon erwartet weder aus dem bevorstehenden Brexit noch aus der allgemeinen Schwäche der Autoindustrie gravierende negative Effekte für sein Geschäft. "Wir spüren aktuell die Schwäche im Automobilsektor nicht", sagte SGL-Group-Vorstandchef Jürgen Köhler der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag. Die Autoindustrie frage vielmehr bei SGL verstärkt Spezialgrafit-Lösungen für Anwendungen unter anderem in Wasser- und Vakuumpumpen nach, und dies sowohl für Fahrzeuge mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren als auch für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, ergänzte Köhler.
Behörden in Florida ordnen Neuauszählung nach Zwischenwahlen an
Vier Tage nach den Zwischenwahlen in den USA haben die Behörden in Florida eine Neuauszählung der Stimmzettel angeordnet. Da die Kandidaten bei der Wahl für den US-Senat sowie für den Gouverneursposten nur wenige tausend Stimmen auseinander liegen, müssen die Ergebnisse neu ausgezählt werden, wie die Behörden des US-Bundesstaates mitteilten.
Venezuela: Könnten Ölförderung um 500.000 Barrel/Tag erhöhen
Venezuela könnte nach deutlichen Förderkürzungen in den vergangenen Jahren eigenen Angaben zufolge die Ölförderung um eine halbe Million Barrel am Tag erhöhen. Venezuelas Ölminister Manuel Quevedo sagte nach Ankunft in Abu Dhabi, wo sich der Marktausschuss der Opec und Nicht-Opec-Staaten trifft, dass Venezuela derzeit etwa 1,5 Millionen Barrel am Tag produziere.
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November 11, 2018 12:00 ET (17:00 GMT)
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