Der Handelskrieg zwischen China und den USA verschafft Deutschland nach Ansicht des Chefs des Berliner China-Instituts Merics, Frank Pieke, "mehr Einfluss auf China". Einen "neuen Kalten Krieg" der USA gegen China sah er nicht. In einem Interview der Deutschen Presse-Agentur riet Pieke dem deutschen Außenminister Heiko Maas (SPD), die Chinesen bei seinem am Montag beginnenden Besuch in Peking stärker zur Marktöffnung zu drängen. "Sie sind momentan in der Stimmung, Konzessionen zu machen, weil sie das Welthandelssystem und Europa plötzlich viel mehr brauchen als noch vor einem halben Jahr."
Deutschland und die EU könnten stark davon profitieren, wenn sie das Welthandelssystem mit China neu verhandelten - statt wie die USA daraus auszusteigen. Es gebe keine Großmacht-Rivalitäten, selbst wenn sich Deutschland gegenüber China wie die USA "auch durch Kooperation, Konkurrenz und Konflikt navigieren" müsse, sagte Pieke zum ersten Besuch von Maas als Außenminister in China./lw/DP/zb
AXC0005 2018-11-12/05:25