Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutschen Finanzaufsichtsbehörden bearbeiten nach Aussage von Finanzstaatsekretär Jörg Kukies Anträge von 30 Finanzdienstleistern, die wegen des geplanten EU-Austritts Großbritanniens Aktivitäten von London nach Deutschland verlagern wollen. "Brexit ist eine große Chance, auf die Vorteile des Finanzplatzes Deutschland hinzuweisen", sagte Kukies bei der Euro Finance Week in Frankfurt.
Kukies wies darauf hin, dass Clearing von Euro-Derivaten künftig auf Basis der Emir2-Gesetzgebung erfolgen werde, die als Option auch die Möglichkeit enthalte, dass Europäische Zentralbank und Marktaufsicht Esma ein Clearing innerhalb des Euroraums erzwingen könnten. Der Finanzstaatssekretär wies aber darauf hin, dass es bei der Clearing-Gesetzgebung nicht alleine der Umgang mit dem Standort London eine Rolle spiele.
"Was sehr wichtig ist für uns, ist das Verhältnis zu anderen Drittstaaten, wie den USA", sagte Kukies. Hier lasse die neue Regelung Spielraum, bestehende Vereinbarungen wie die zwischen der Kommission und der CFTC zu berücksichtigen und darauf aufzubauen. "Das Bundesfinanzministerium sieht in der mit der CFTC bestehenden Vereinbarung eine gute Basis für die künftige Zusammenarbeit mit den USA", sagte der Finanzstaatssekretär.
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November 12, 2018 05:44 ET (10:44 GMT)
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