Von Olaf Ridder
NEUBIBERG (Dow Jones)--Nach einem Expertengutachten zur Qimonda-Pleite vor knapp einem Jahrzehnt sieht Infineon erstmals die Chance, die anhängige milliardenschwere Schadensersatzklage zu einem vertretbaren Preis gütlich beizulegen. Das sei der Grund für die Rückstellung in Höhe von 159 Millionen Euro, sagte Finanzvorstand Dominik Asam auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Die Rückstellung hat Infineon im vierten Quartal deutlich Gewinn gekostet.
Bei dem Klageverfahren geht es im Kern um die Frage, ob Qimonda beim Börsengang 2006 tatsächlich den Wert hatte, der in den Büchern stand. Jetzt bewog ein Gutachten der gerichtlich bestellten Sachverständigen Infineon, die bisher gebildeten Rückstellungen aufzustocken. Qimonda-Insolvenzverwalter Michael Jaffe hatte die frühere Konzernmutter auf Schadensersatz verklagt. Die Forderung belief sich anfänglich auf 3,35 Milliarden Euro.
Mit der Expertenmeinung kommt ein Entschädigungsvolumen in Sicht, bei dem eine Einigung aus Sicht von Infineon realistisch wird. Ob sich der Qimonda-Insolvenzverwalter darauf einlassen wird, wisse man aber nicht, räumte Asam ein. Bislang hatte Infineon nur Rückstellungen für die Rechtskosten gebildet.
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November 12, 2018 06:22 ET (11:22 GMT)
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