
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Ifo-Weltwirtschaftsklima zum dritten Mal in Folge eingetrübt
Das Ifo-Weltwirtschaftsklima ist das dritte Mal in Folge zurückgegangen. Der Indikator sank im vierten Quartal von plus 2,9 auf minus 2,2 Punkte, wie das Institut berichtete. Die Lagebeurteilung verschlechterte sich stark, sie liegt aber immer noch über ihrem langjährigen Durchschnitt. Auch die Erwartungen gingen deutlich zurück. "Das Wachstum der Weltwirtschaft flaut ab", schrieb das Ifo-Institut.
OECD-Frühindikator deutet weiter auf schwächeres Wachstum
Der Frühindikator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) deutet weiter auf eine nachlassende Wachstumsdynamik in vielen großen Mitgliedsstaaten. Derartige Anzeichen gebe es für Großbritannien und die Eurozone, einschließlich Frankreich, Italien und Deutschland, erklärte die OECD, eine von 35 Industriestaaten betriebene Denkfabrik. Im September sank der Frühindikator für den gesamten OECD-Raum um 0,1 auf 99,5 Punkte. Für die USA weisen die Indikatoren auf ein stabiles Wachstum, ebenso für Japan und Kanada.
EZB-Vize De Guindos warnt vor Risiken durch US-Abschwung und Schulden
Die Europäische Zentralbank (EZB) betrachtet nach den Worten ihres Vizepräsidenten, Luis de Guindos, einen möglichen US-Konjunkturabschwung, die Schwierigkeiten von Schwellenländern mit dem starken US-Dollar und Handelsproblemen sowie Sorgen über die Schuldentragfähigkeit im Euroraum als potenzielle Risiken für die Finanzstabilität. "Die gegenwärtige Expansion in den USA läuft schon deutlich länger als das nach historischen Maßstäben normal ist, es der zweitlängste in der Geschichte der USA", sagte de Guindos bei der Euro Finance Week in Frankfurt.
De Guindos: Euroraum-Wachstum nähert sich Potenzialrate
Die Europäische Zentralbank (EZB) geht nach den Worten ihres Vizepräsidenten Luis de Guindos davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum des Euroraums der Potenzialrate annähert. De Guindos sagte bei der Euro Finance Week in Frankfurt, das Wachstum normalisiere sich nach dem starken Jahr 2017, insgesamt werde die Entwicklung in nächster Zeit positiv bleiben, wobei es Abwärtsrisiken wie den geplanten EU-Austritt Großbritanniens gebe. Die Potenzialrate wird gegenwärtig bei 1/4 Prozent gesehen.
Saudi-Arabien will Erdölproduktion drosseln und Preis damit stabilisieren
Saudi-Arabien hat sich für eine Drosselung der Erdölproduktion ausgesprochen, um den Preis zu stabilisieren. Energieminister Khalid al-Falih sagte bei einer Konferenz in Abu Dhabi, eine "technische Analyse" habe ergeben, dass 1 Million Barrel pro Tag weniger nötig sei, um den "Markt zu stabilisieren". Saudi-Arabien werde seine Förderung ab Dezember um eine halbe Million Barrel am Tag zurückfahren.
Kukies: Lizenzanträge von 30 Finanzdienstleistern
Die deutschen Finanzaufsichtsbehörden bearbeiten nach Aussage von Finanzstaatsekretär Jörg Kukies Anträge von 30 Finanzdienstleistern, die wegen des geplanten EU-Austritts Großbritanniens Aktivitäten von London nach Deutschland verlagern wollen. "Brexit ist eine große Chance, auf die Vorteile des Finanzplatzes Deutschland hinzuweisen", sagte Kukies bei der Euro Finance Week in Frankfurt.
VDE warnt vor eklatantem Mangel an Elektroingenieuren
In Deutschland werden einer Studie zufolge in den nächsten zehn Jahren mehr als 100.000 Elektroingenieure fehlen. Allein in diesem Jahr werden 10.900 neue Ingenieure benötigt, um die in den Ruhestand gehenden Fachleute zu ersetzen, wie es in einer Untersuchung des Technologieverbandes VDE und des IW Köln heißt, die am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Für die kommende Dekade werden demnach im Schnitt knapp 10.000 Elektroingenieure fehlen.
Bahnindustrie steigert Umsatz im ersten Halbjahr um 8 Prozent
Die deutsche Bahnindustrie hat ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2018 um 8 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro erhöht. Das gab der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) bei einer Pressekonferenz in Berlin bekannt. VDB-Präsident Volker Schenk sprach von einer "hoch performanten Industrie" mit wachsendem Umsatz und hervorragender Auftragslage. "Unsere Industrie ist fraglos ein 'strong buy'", meinte er. Zusätzliche Impulse würden von der Verkehrstechnikmesse Innotrans erwartet.
Trend zu Schwarz-Grün im Bund bestätigt
Union und Grüne hätten nach einer aktuellen Umfrage eine regierungsfähige Mehrheit im Bund. Während CDU/CSU im RTL/n-tv-Trendbarometer bei 27 Prozent blieben, verloren die Grünen zwar einen Punkt auf 23 Prozent. Union und Grüne kämen derzeit bei einer Bundestagswahl aber dennoch zusammen auf 50 Prozent. Die derzeit regierende "Große Koalition" käme nur noch auf 41 Prozent und wäre damit ebenso wenig regierungsfähig wie Rot-Rot-Grün mit 46 Prozent.
Seehofer tritt als CSU-Chef zurück und bleibt Innenminister
CSU-Chef Horst Seehofer will den Parteivorsitz abgeben, gleichzeitig aber Bundesinnenminister bleiben. "Ich werde das Amt des Parteivorsitzenden der CSU niederlegen, diese Entscheidung steht fest", sagte Seehofer am Montag bei einer Pressekonferenz in Bautzen. "Über den Zeitpunkt gibt es noch einige Gespräche, aber auch der Zeitpunkt der Niederlegung wird im Laufe dieser Woche der Öffentlichkeit mitgeteilt."
Haldenwang soll neuer Verfassungsschutzchef werden
Der bisherige Vizepräsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV), Thomas Haldenwang, wird Nachfolger von Hans-Georg Maaßen an der Spitze der Behörde. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erklärte am Montag, er wolle dem Bundeskabinett die Ernennung des 58-Jährigen vorschlagen. Haldenwang folgt damit dem umstrittenen BfV-Präsidenten Maaßen nach, der vergangene Woche in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde.
Kühnert: Große Koalition übersteht nächstes Jahr nicht
Juso-Chef Kevin Kühnert hat sich überzeugt gezeigt, dass es im Laufe des nächsten Jahres zum Bruch der Großen Koalition kommen wird. "Ich kann mir kaum vorstellen, dass wir über dieses Jahr noch hinwegkommen werden", sagte Kühnert im Deutschlandfunk nach Angaben des Senders. Er sehe kaum jemanden, der noch an einen Fortbestand des Bündnisses von Union und SPD über die gesamte Wahlperiode hinweg glaube.
Bundesregierung drängt Großbritannien zu Bewegung in Brexit-Verhandlungen
Die Bundesregierung hat Großbritannien aufgefordert, schnell eine Einigung in den Brexit-Verhandlungen zu ermöglichen. "Die Uhr tickt", sagte Europastaatsminister Michael Roth (SPD) beim Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. "Wir müssen jetzt zu einem guten Ergebnis kommen. So viel Zeit haben wir nicht mehr." Ob es diesen Monat noch einen Gipfel der Staats- und Regierungschefs zum Brexit geben könne, hänge vom Fortgang der Verhandlungen ab.
EU sieht noch keinen Durchbruch in Brexit-Verhandlungen
Die EU sieht noch keinen Durchbruch in den Brexit-Verhandlungen mit Großbritannien. "Eine Einigung wurde noch nicht erzielt", erklärte der europäische Verhandlungsführer Michel Barnier laut EU-Rat bei einem Treffen mit den Europaministern in Brüssel. Barnier wolle nun seine "intensiven Verhandlungsbemühungen" fortsetzen. Gesucht wird demnach vor allem weiter eine Lösung, um eine "harte Grenze" mit Kontrollen zwischen Irland und der britischen Provinz Nordirland zu vermeiden.
Le Maire erwartet baldige Einigung auf Reform der Eurozone
Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire erwartet eine Einigung über die lange diskutierten Schritte zur Stärkung der Eurozone. "Es wird Entscheidungen geben am 4. Dezember, beim nächsten Treffen der Wirtschafts und Finanzminister. Etwas anderes kann ich mir jetzt nicht mehr vorstellen." sagte der Politiker im Interview mit dem Handelsblatt.
DJG/DJN/AFP/apo
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November 12, 2018 07:30 ET (12:30 GMT)
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