BERLIN (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat von der italienischen Regierung geeignete Maßnahmen gefordert, um der hohen Verschuldung des Landes zu begegnen. Länder mit großer Verschuldung wie Italien sollten vorsichtiger agieren als andere. "Ich gehe davon aus, dass die italienische Regierung die notwendigen Entscheidungen treffen wird, die es auch möglich machen, dass man nicht in Schwierigkeiten gerät", betonte Scholz.
"Niemand verlangt ein Austeritätsprogramm, alle verlangen einen vorsichtigen Umgang mit den Möglichkeiten", machte er klar. Das sei ist, worüber die EU-Kommission und Rom diskutierten und noch weiter diskutieren müssten. Der SPD-Politiker erwartet nach eigenen Angaben aber ein gutes Ergebnis der Gespräche, die stattfinden, weil die Kommission den italienischen Budgetentwurf zurückgewiesen hat.
Zum britischen Ausscheiden aus der Europäischen Union (EU) sagte Scholz zudem zu ausländischen Journalisten in Berlin, ein harter Brexit wäre die schlechteste Option für das Vereinigte Königreich wie auch für die EU. Der deutsche Finanzminister rief deshalb beide Seiten dazu auf, sich zu einigen. Ein harter Brexit würde große finanzielle Störungen verursachen, vor allem in Großbritannien, aber niemand wäre "immun", warnte er. Die Briten würden den Großteil des Schadens zu verzeichnen haben, aber es werde auch Konsequenzen für die übrigen Länder der EU geben.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/DJN/ank/kla
(END) Dow Jones Newswires
November 12, 2018 12:04 ET (17:04 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.