BERLIN (Dow Jones)--Der Energieversorger Uniper bleibt nach den ersten neun Monaten aufgrund von Bewertungseffekten in den roten Zahlen. Für das Gesamtjahr hat das Unternehmen die Prognosen insgesamt bestätigt, aber einen vorsichtigen Unterton ergänzt. Danach soll der operative Gewinn eher am unteren Ende der weiter gültigen Bandbreite von 0,8 bis 1,1 Milliarden Euro liegen.
Nach drei Quartalen steht bei dem Stromkonzern, der zu 47 Prozent dem finnischen Energieunternehmen Fortum gehört, unter dem Strich ein dickes Minus von 550 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr konnten die Düsseldorfer noch einen Überschuss von 683 Millionen verkünden. Uniper enttäuscht damit die Hoffnungen des Marktes. Analysten hatten mit einem Gewinn von 258 Millionen gerechnet. Der Fehlbetrag ergibt sich laut Uniper aus Bewertungseffekten bei Rohstoff-Derivaten, sei aber nicht zahlungswirksam.
Operativ blieb der Versorger knapp hinter den Erwartungen. Das bereinigte Betriebsergebnis von 386 Millionen Euro lag nur 5 Millionen unter der Konsensschätzung. Im Vergleich zum Vorjahr stellt es dennoch einen Rückgang um 60 Prozent dar.
Die niedrigeren Strompreise aus der Vergangenheit haben ihre Spuren hinterlassen, zu denen das Unternehmen den Strom lange vor der eigentlichen Lieferung verkauft hat. Außerdem fehlen Gewinnbeiträge eines russischen Gasfelds, das Uniper vergangenes Jahr veräußert hatte, sowie die einmalige Versicherungszahlung nach einem Kraftwerksbrand in Russland. Wegen der Rubelschwäche kommt außerdem weniger Gewinn der Russland-Tochter in der Zentrale in Deutschland an.
Finanzvorstand Christopher Delbrück bestätigte dennoch die Prognose für das Gesamtjahr. Uniper liege alles in allem im Plan. "Auch wenn wir heute eher davon ausgehen, dass wir in der unteren Hälfte der (EBIT-) Bandbreite liegen werden", erklärte Delbrück. Der Finanzvorstand hält auch am Dividendenversprechen fest. Der Vorstand will 310 Millionen Euro für 2018 an die Anteilseigner ausschütten und damit 40 Millionen mehr als für das Jahr davor. Bis 2020 sollen die Ausschüttungen durchschnittlich um 25 Prozent pro Jahr zulegen.
Die Verschuldung ist unterdessen deutlich nach oben gegangen. Im Vergleich zum Jahresende 2017 nahm sie um 1,4 Milliarden Euro auf 3,8 Milliarden zu.
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November 13, 2018 01:39 ET (06:39 GMT)
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