Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Abverkauf zum Start in die Woche setzen die europäischen Börsen im Frühhandel am Dienstag zu einer Erholung an. Marktteilnehmer warnen aber, die Bewegung könne auch schnell für erneute Verkäufe von Anlegern genutzt werden, die Risiken weiter reduzieren wollten angesichts der diversen Unwägbarkeiten derzeit. Am Umfeld hat sich wenig geändert: Der Handelsstreit der USA vor allem mit China, der umstrittene Haushaltsplans Italiens und der bevorstehende und noch ungeregelte Brexit treiben den Anlegern die Sorgenfalten auf die Stirn.
Die Warnung der Ratingagentur Moody's vor einer globalen Verschlechterung der Kreditbedingungen wird unterdessen als weiteres Warnzeichen verstanden. Moody's erwartet, dass sich das Wirtschaftswachstum in den G20-Ländern 2019 abschwächen wird auf 2,9 Prozent nach 3,3 Prozent in diesem und vorhergehenden Jahr.
Der DAX legt um 1 Prozent zu auf 11.434 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,8 Prozent auf 3.220 Punkte.
Spannend wird, ob Italien den von der EU geforderten nachgearbeiteten Haushaltsplan vorlegen wird, ansonsten dürften die Spannungen zwischen Brüssel und Rom wie auch die Renditen der italienischen Staatsanleihen weiter steigen. Die italienische Zehnjahresrendite klettert um 2 weitere Basispunkte nach oben auf 3,47 Prozent.
Der Euro, der zuletzt ebenfalls unter der Italienthematik litt, zeigt sich mit 1,1244 Dollar auf dem ermäßigten Niveau zunächst stabilisiert und liegt damit weiter nahe am Jahrestief.
Gute Bayer-Zahlen überwiegen Prozessrisken
Bayer hat im dritten Quartal zwar über ein Viertel weniger verdient, damit die Erwartungen am Markt aber übertroffen. Die Jahresprognose bestätigte der DAX-Konzern. Ein Wermutstropfen ist zwar, dass die Klagen im Zusammenhang mit dem Pflanzenschutzmittel Glyphosat auf etwa 9.300 gestiegen sind - Ende August waren es noch 8.700 -, aktuell überwiegen aber die guten Geschäftszahlen: Die Aktie legt um knapp 2 Prozent zu.
Kräftige Kursbewegungen gibt es bei den TccDAX-Werten Nordex und Evotec. Nordex knicken um 14 Prozent ein. "Nach dem guten Ordereingang im dritten Quartal hatte man hier auf einen Stabilisierung des Geschäfts gesetzt", sagt ein Marktteilnehmer. Nun erwartet der Windturbinenhersteller den Umsatz wie auch die Gewinnmarge aber nur am unteren Ende der Prognose.
Das Biotechnologieunternehmen Evotec ist dagegen im dritten Quartal dank einer Übernahme, höherer Meilensteinumsätze und des soliden Basisgeschäfts stark gewachsen. Ein Sonderertrag im Zusammenhang mit einer Akquisition sorgte für einen Anstieg des Nachsteuerergebnisses. Der Kurs legt um 5 Prozent zu.
Der Energieversorger Uniper bleibt nach den ersten neun Monaten aufgrund von Bewertungseffekten in den roten Zahlen. Für das Gesamtjahr hat das Unternehmen die Prognosen zwar insgesamt bestätigt, mit einem allerdings vorsichtigen Unterton. Die Aktie verliert 2 Prozent.
Erhöhte Cashflow-Prognose bei Vodafone wird gefeiert
Als besser als befürchtet werden die Zahlen von Vodafone im Handel beschrieben. Die Profitabilität des Telekomkonzerns sei etwas besser ausgefallen als gedacht. Gefeiert werde vor allem die erhöhte Cashflow-Prognose. Der Kurs springt um 6 Prozent nach oben.
Im TecDAX geht es für die beiden Telekomaktien 1&1 Drillisch und United Internet nach der Vorlage der Quartalszahlen um je gut 1 Prozent nach oben.
Als "insgesamt in line" werden die Zahlen von Hamburger Hafen (HHLA) bezeichnet. Sowohl beim Umsatz als auch Gewinn seien die Analystenprognosen ziemlich genau getroffen worden. Dazu sei auch der Ausblick bestätigt worden. Das reicht bei der Aktie bereits für ein sattes Plus von gut 8 Prozent.
Tom Tailor rutschen dagegen um fast 9 Prozent ab. Der Modekonzern ist im dritten Quartal bei schwächeren Margen und weniger Umsatz in die roten Zahlen gerutscht. Wegen Gewinneinbußen in Kombination mit einem laufenden Investitionsprogramm rutschte der freie Cashflow weiter ins Minus ab.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.211,03 0,53 16,95 -8,36 Stoxx-50 2.962,98 0,63 18,50 -6,76 DAX 11.399,45 0,65 74,01 -11,75 MDAX 23.972,66 0,54 129,89 -8,50 TecDAX 2.583,87 0,65 16,68 2,17 SDAX 10.845,99 0,34 36,38 -8,76 FTSE 7.082,34 0,41 29,26 -8,26 CAC 5.083,05 0,47 23,96 -4,32 Bund-Future 160,14 -0,11 2,53 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:39 Mo, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1243 +0,20% 1,1245 1,1246 -6,4% EUR/JPY 128,28 +0,44% 128,22 127,91 -5,2% EUR/CHF 1,1357 +0,15% 1,1361 1,1350 -3,0% EUR/GBP 0,8709 -0,26% 0,8731 0,8744 -2,0% USD/JPY 114,10 +0,26% 113,99 113,72 +1,3% GBP/USD 1,2910 +0,44% 1,2884 1,2860 -4,5% Bitcoin BTC/USD 6.367,56 +0,0% 6.373,68 6.391,35 -53,4% ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut Deutschland 2 J. -0,61 -0,62 0,00 Deutschland 10 J. 0,40 0,40 -0,03 USA 2 Jahre 2,90 2,92 1,00 USA 10 Jahre 3,17 3,18 0,76 Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00 Japan 10 Jahre 0,11 0,11 0,06 ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,05 59,93 -1,5% -0,88 +1,7% Brent/ICE 69,47 70,12 -0,9% -0,65 +9,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.202,13 1.200,62 +0,1% +1,50 -7,7% Silber (Spot) 14,08 14,00 +0,5% +0,08 -16,9% Platin (Spot) 848,45 841,00 +0,9% +7,45 -8,7% Kupfer-Future 2,75 2,68 +2,6% +0,07 -18,1%
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November 13, 2018 03:58 ET (08:58 GMT)
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