Der Telekommunikations- und
Internetdienstleister United Internet
Die vergangenes Jahr übernommene Drillisch, bei der Dommermuth das
Telekommunikationsgeschäft unter dem Namen 1&1 Drillisch
Das Unternehmen habe aber schon einen starken Oktober hingelegt, schrieb Jefferies-Analyst Ulrich Rathe. Das sollte am Markt die Sorgen etwas dämpfen. Dass das Management um Dommermuth bei den seit Monaten andauernden Preisverhandlungen mit einem Anbieter nach eigener Auskunft bald mit einem Abschluss rechnet, sei ein positives Zeichen auch für das operative Ergebnis. Rund 750 Millionen Euro des bei der Konzernmutter United Internet eingeplanten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 1,2 Milliarden Euro sollen schließlich von Drillisch kommen.
Die United-Internet-Aktien lagen am Vormittag rund ein Prozent im Plus, die Papiere von 1&1 Drillisch ebenso. Bei United Internet selbst habe die Sparte mit Geschäftsanwendungen für eine kleine positive Überraschung gesorgt, schrieb Commerzbank-Expertin Pauls.
Der Umsatz bei United Internet kletterte in den ersten neun Monaten auf 3,82 Milliarden Euro. Das wäre ein Plus von 10,2 Prozent, wenn der Konzern in dieser Form schon vor einem Jahr bestanden hätte. Das operative Ergebnis stieg nach dieser Rechnung um 10,5 Prozent auf 874,6 Millionen Euro. Dabei schnitt der Konzern im dritten Quartal mit 309 Millionen Euro etwas besser ab als in den vom Unternehmen in Auftrag gegebenen Konsensschätzungen.
Dagegen verbuchte der Konzern mit den Marken 1&1 Drillisch, GMX und Web.de in den ersten neun Monaten wegen verschiedener Sondereffekte einen scharfen Gewinneinbruch. Von Januar bis September stand für die eigenen Aktionäre nur noch 57,1 Millionen Euro Gewinn zu Buche und damit nur noch rund ein Zehntel so viel wie ein Jahr zuvor. Im dritten Quartal hagelte es sogar einen Verlust von rechnerisch 125,6 Millionen Euro, nach dem ersten Halbjahr hatte United Internet noch einen Gewinn von 182,7 Millionen Euro ausgewiesen.
Das lag unter anderem daran, dass United Internet sich vor einem
Jahr über 300 Millionen Euro Sonderertrag aus der
Drillisch-Übernahme gutschreiben konnte, in diesem Jahr aber eine
Wertminderung auf die Beteiligung an der Kabelgesellschaft Tele
Columbus
Auch bereinigt um solche Sonderbelastungen und -erträge ging der Gewinn je Aktie um 9 Cent auf 1,37 Euro zurück, weil United Internet deutlich mehr Gewinn an den Finanzinvestor und Minderheitsgesellschafter Warburg Pincus sowie an Drillisch-Aktionäre abführen muss.
"Wir sind für die nächsten Schritte unserer Unternehmensentwicklung sehr gut aufgestellt und blicken optimistisch auf das restliche Geschäftsjahr", bestätigte Konzernchef Dommermuth die Prognose./men/she/fba
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