Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BÖRSE - Als Theodor Weimer Anfang des Jahres die Führung der Deutschen Börse übernahm, musste er erst einmal für Stabilität sorgen. Jetzt gibt er sich angriffslustig: "Wir brauchen größere Deals, die uns weiter nach vorne bringen", sagte der 58-Jährige. "Der Abstand zwischen uns und den wertvollsten Börsenbetreibern CME und ICE aus den USA darf nicht zu groß werden. Denn in unserem Geschäft ist Größe ein entscheidender Faktor." Mit der Fondsplattform Swisscanto und der Devisenhandelsplattform GTX hat die Börse in diesem Jahr bereits zwei kleinere Übernahmen für jeweils knapp 100 Millionen Euro unter Dach und Fach gebracht. Für Weimer sind beide Deals zwar schöne Ergänzungen, aber kein Durchbruch beim Thema Zukäufe. "Mein Aufsichtsrat lässt dem Vorstand bei dem Thema freie Hand und würde auch größere Übernahmen goutieren", betont der Börsenchef. Deals bis zu 1,5 Milliarden Euro könne das Unternehmen aus eigener Kraft stemmen. "Aber wenn es notwendig sein sollte, könnten wir uns am Markt auch zusätzliches Eigenkapital für eine größere Übernahme besorgen." (Handelsblatt S. 4)
EVONIK - Christian Kullmann, Chef des Spezialchemieherstellers Evonik, will das Unternehmen durch weitere Zukäufe an die Spitze bringen. Aber nicht zwingend in den DAX. "Eine Großfusion sehe ich nicht, und wir streben auch keine an", sagte Kullmann. "Wir haben eine Liste von rund 100 Unternehmen, die für uns interessant sind, und die analysieren wir immer wieder. Wo sich Möglichkeiten ergeben, prüfen wir sie. Aber wir bevorzugen Übernahmen von Firmen, die unsere Geschäfte ergänzen und die wir problemlos integrieren können. Es ist ein leiser und weniger spektakulärer Weg, aber ein erfolgreicher." (Handelsblatt S. 18)
DEUTSCHE BAHN - Die Deutsche Bahn setzt zur größten Beschäftigungsoffensive in ihrer Geschichte an. Die Zahl der Neueinstellungen für dieses Jahr soll auf 24.000 steigen, so viele wie noch nie. Das wären zehntausend mehr als im Durchschnitt vergangener Jahre - und 5.000 mehr als ursprünglich geplant. Der Vorstand unter Führung von Richard Lutz will mit dem Personal die offenkundigen Qualitätsmängel beseitigen, die unter anderem durch unzureichende Instandhaltung von Zügen oder den Mangel an Lokführern, Zugbegleitern oder Fahrdienstleitern verursacht werden. Allein für die Reparatur von Zügen und Gleisanlagen werden 2.000 neue Stellen geschaffen. Das geht aus den Unterlagen zur Aufsichtsratssitzung in der kommenden Woche hervor, die dem Handelsblatt vorliegen. (Handelsblatt S. 16)
HELABA - Die geplante Neuordnung des öffentlich-rechtlichen Finanzsektors könnte möglicherweise schon an der ersten Hürde scheitern. Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) droht Finanzkreisen zufolge damit, aus dem Bieterverfahren um die NordLB auszusteigen. Das Institut habe in einem Brief an seine Träger erklärt, es werde nach jetzigem Stand bis zum Ablauf der Angebotsfrist am 28. November kein Angebot für die NordLB vorlegen. Das Institut sei jedoch offen für weitere Gespräche. Die Helaba und die NordLB wollten sich dazu nicht äußern. Grund für die Ankündigung des Frankfurter Instituts ist Finanzkreisen zufolge, dass die Sparkassen in Niedersachsen bisher nicht bereit sind, auf die Forderungen der Helaba und ihrer Eigner einzugehen. Diese wollen, dass sich die niedersächsischen Sparkassen an einer Kapitalstärkung der NordLB beteiligen. (Handelsblatt S. 33)
GERRY WEBER - Das Modeunternehmen Gerry Weber steht offenbar vor einem weiteren gravierenden Arbeitsplatzabbau. Weltweit sollen noch einmal 900 der 6.500 Arbeitsplätze abgebaut werden, zudem werde die Schließung von 170 bis 200 Filialen geplant, berichtet das Westfalen-Blatt unter Hinweis auf Informationen aus einer Betriebsversammlung. Nachdem in einem Restrukturierungsprogramm bereits gut 100 Markengeschäfte des Unternehmens geschlossen wurden, ist ihre Zahl bereits auf weltweit 1.200 zurückgegangen. (Westfalen-Blatt/Handelsblatt S. 27)
VTG - Der US-Großaktionär Morgan Stanley Infrastructure Partners (MSIP) wird das Angebot zur mehrheitlichen Übernahme des Waggonvermieters VTG, das Vorstand und Aufsichtsrat des Hamburger Unternehmens als zu niedrig bewerten, nicht erhöhen. Einschließlich der inzwischen angedienten Anteile von rund 29 Prozent hat der Infrastrukturfonds mehr als 58 Prozent der Stimmrechte sicher. "Das ist ein Anteil, mit dem wir zufrieden wären", sagte MSIP-Investmentchef Markus Hottenrott kurz vor Ablauf der Frist zur Annahmefrist am Freitag. Der Finanzinvestor, der eine Beteiligung von etwa sieben Jahren in Aussicht stellt, sieht bei VTG Potenzial für Effizienzsteigerungen. (Börsen-Zeitung S. 11)
MEDIA SATURN - Der neue Chef des Elektronikhändlers Media Saturn, Ferran Reverter Planet, forciert den Neuanfang - und der fordert nun auch prominente personelle Opfer. So hat am Dienstagabend der zweite Geschäftsführer, Wolfgang Kirsch, intern seinen Rücktritt erklärt. Doch Reverter Planet macht keinen Hehl daraus, dass dieser Abgang nicht rein freiwillig war. "Wir setzen unsere Strategie konsequent um", sagte er. Dazu gehöre, dass die Führungsmannschaft neu aufgestellt werde. Kirsch habe erkannt, dass es an der Zeit sei zu gehen, "um einer neuen Führung Raum zu geben". (Handelsblatt S. 46)
ABN AMRO - Die niederländische ABN Amro will Nachhaltigkeit künftig großschreiben. Das Konzept biete Chancen im deutschen Firmenkundengeschäft, sagt der Manager Stefan Meine. (Börsen-Zeitung S. 2)
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November 15, 2018 00:18 ET (05:18 GMT)
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