DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA I
Die US-Notenbank beobachtet die leichte Abschwächung des globalen Wachstums nach Aussage von Chairman Jerome Powell sehr genau. "Wir sehen ein solides Wachstum, aber wir sehen auch vermehrt Anzeichen für eine leichte Abschwächung", sagte Powell. "Und das ist besorgniserregend." Powell hat die Aussichten für das globale Wachstum, das wichtig ist für die US-Wirtschaft, als eine von einer ganzen Reihe von Herausforderungen herausgestellt. Keine davon sieht er jedoch als bedeutsam oder überraschend genug an, um die aktuelle Fed-Politik leicht steigender Zinsen zu ändern. Das Hervorheben dieses Themas war aber bemerkenswert, weil Powell solchen Risiken in seinen vorherigen öffentlichen Aussagen keinen prominenten Platz eingeräumt hat. Ein Risiko sei, dass die US-Wirtschaft sich in den kommenden Jahren verlangsamen könnte, wenn die stimulierenden Effekte aus Steuersenkungen und höheren Ausgaben nachlassen, sagte Powell bei einer Diskussion in Dallas. Eine weitere Herausforderung sei, dass das US-Wachstum weiterhin höher liegt als im Rest der Welt, was das Wachstum einiger Volkswirtschaften in Schwellenmärkten einschränkt, die unter dem stärkeren Dollar leiden.
TAGESTHEMA II
Der US-Netzwerkausrüster Cisco System ist mit einem überraschend starken ersten Quartal gut sein neues Geschäftsjahr gestartet. Cisco gehört zu den Konzernen, welche die Auswirkungen des Handelsstreits zwischen den USA und China potenziell zu spüren bekommen könnten. Bisher scheinen die Kalifornier allerdings keine Beeinflussung der Kundenaktivitäten zu sehen. Dennoch bereitet sich Cisco auf mögliche finanzielle Beeinträchtigungen durch die Anfang 2019 geplanten Zollerhöhung vor. Das Unternehmen will einige Produktionsstätten aus China abziehen. Im ersten Geschäftsquartal per Ende Oktober kletterte der Nettogewinn von Cisco Systems gegenüber dem Vorjahr um 48 Prozent auf 3,55 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 75 Cent. Das ist mehr, als Analysten mit 72 Cent erwartet hatten. Der Umsatz kletterte um 7,7 Prozent auf 13,07 Milliarden US-Dollar. Hier hatte die Konsensschätzung auf 12,86 Milliarden Dollar gelautet.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
13:00 Walmart Inc, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Empire State Manufacturing Index November PROGNOSE: +20,0 zuvor: +21,1 14:30 Import- und Exportpreise Oktober Importpreise PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,5% gg Vm 14:30 Einzelhandelsumsatz Oktober PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm 14:30 Philadelphia-Fed-Index November PROGNOSE: +20,0 zuvor: +22,2 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 215.000 zuvor: 214.000 16:00 Lagerbestände September PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,5% gg Vm 17:00 Rohöllagerbestände (Woche)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.704,40 +0,21% Nikkei-225 21.803,62 -0,20% Hang-Seng-Index 25.989,37 +1,31% Kospi 2.081,82 +0,67% Schanghai-Composite 2.664,35 +1,22% S&P/ASX 200 5.736,00 +0,06%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
An den Börsen gewinnt im späten Geschäft ein leicht positiver Trend die Oberhand. Im Handel werden verschiedene Impulsgeber genannt, deren Einfluss auf die asiatischen Börsen aber kontrovers diskutiert wird. Aufmerksamkeit genießt US-Notenbankpräsident Jerome Powell. Er räumte eine moderate Abschwächung der Weltkonjunktur zwar ein, allerdings dürften diese Effekte keinen Einfluss auf die Geldpolitik der US-Notenbank haben. Insofern dürfte es wohl im Dezember wie bislang schon erwartet die nächste Zinserhöhung in den USA geben. In China sorgen die Geschäftszahlen des Börsenschwergewichts Tencent für gute Stimmung. Der Technologiegigant hat oberhalb der Markterwartungen abgeschnitten. Die Aktie gewinnt 4,2 Prozent. Die Investoren in China setzten weiterhin auf Wirtschaftsstimuli durch die Regierung, heißt es. Diese könnten auch nötig sein, denn die jüngsten Daten des "Single Day" zeigten übergeordnet, dass der nationale Konsum in der Volksrepublik schwächele, so Marktteilnehmer. In Tokio ging es für den Nikkei gegen den Mehrheitstrend der Region abwärts, belastet vom steigenden Yen. Elektronik- und Finanzwerte führten die Liste der Verlierer an. Panasonic sanken um gut 1 Prozent auf ein frisches Zweijahrestief. Mitsubishi UFJ Financial und Resona gaben bis zu 3 Prozent ab.
US-NACHBÖRSE
Cisco Systems steigerte im ersten Geschäftsquartal der Nettogewinn gegenüber dem Vorjahr um 48 Prozent. Der bereinigte lag über den Markterwartungen. Der Kurs kletterte um 5,0 Prozent. Extraction Oil & Gas zeigten sich auffällig. Die Titel der Gesellschaft, die auf die Exploration und Förderung von Öl und Erdgas in den Rocky Mountain spezialisiert ist, waren in der Spitze um über 50 Prozent gesprungen. Zum Ende des Nachbörsengeschäfts lagen sie 3,1 Prozent im Plus. Nachrichten waren keine bekannt. Payment Data Systems legten nach gut aufgenommenen Drittquartalszahlen des Bezahldienstleisters um 4,8 Prozent zu. Für die Zweitquartalszahlen von NetApp galt dies jedoch nicht, die Aktie des Datenspeicherspezialisten büßte 6,3 Prozent ein.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.080,50 -0,81 -205,99 1,46 S&P-500 2.701,58 -0,76 -20,60 1,05 Nasdaq-Comp. 7.136,39 -0,90 -64,48 3,38 Nasdaq-100 6.769,87 -0,89 -61,03 5,84 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 998 Mio 948 Mio Gewinner 1.199 1.447 Verlierer 1.802 1.552 Unverändert 66 70
Leichter - Die Wall Street setzte ihre Abwärtstendenz fort, wenngleich sich die Indizes zumindest von den Tagestiefs erholten. Anfängliche Erholungsgewinne konnten nicht behauptet werden, zumal erneut der Technologiesektor mit Abgaben zu kämpfen hatte. Sein Subindex gab letztlich um 2,2 Prozent nach. Analysten machen sich zunehmend Sorgen, dass die starken Wachstumsraten der Technologieunternehmen ihre Höhepunkte gesehen haben könnten. Die Apple-Aktie reduzierte sich den fünften Handelstag in Folge, diesmal um 2,8 Prozent. Aber auch Amazon, Netflix und Microsoft gaben um bis zu 2,6 Prozent nach. Snap verloren 3,4 Prozent nach Meldungen, wonach die US-Börsenaufsicht SEC den Börsengang des Social-Media-Unternehmens im März 2017 genauer untersucht.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,86 -2,9 2,89 166,0 5 Jahre 2,95 -3,8 2,99 102,4 10 Jahre 3,12 -2,6 3,14 67,1
US-Anleihen waren als sicherer Hafen wegen den erneuten Abgaben bei Aktien erneut gesucht. Die Rendite zehnjähriger US-Titel fiel um knapp 3 Basispunkte auf 3,12 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 09:53 Uhr % YTD EUR/USD 1,1335 +0,2% 1,1314 1,1285 -5,7% EUR/JPY 128,72 +0,1% 128,54 128,47 -4,8% EUR/GBP 0,8712 +0,0% 0,8709 0,8700 -2,0% GBP/USD 1,3010 +0,2% 1,2987 1,2970 -3,8% USD/JPY 113,56 -0,0% 113,61 113,86 +0,9% USD/KRW 1128,85 -0,3% 1132,43 1136,33 +5,8% USD/CNY 6,9348 -0,2% 6,9505 6,9520 +6,6% USD/CNH 6,9287 -0,2% 6,9428 6,9492 +6,4% USD/HKD 7,8296 -0,0% 7,8310 7,8329 +0,2% AUD/USD 0,7277 +0,6% 0,7233 0,7200 -6,9% NZD/USD 0,6803 +0,1% 0,6794 0,6783 -4,2% Bitcoin BTC/USD 5.631,18 -1,0% 5.687,71 6.366,75 -58,8%
Der Euro erholte sich wieder über die Marke von 1,13 Dollar, nachdem er zunächst wegen des Haushaltsstreits der EU mit Italien im Tagestief auf 1,1262 Dollar abgesackt war. Im späten US-Handel kostete der Euro 1,1321 Dollar. Das britische Pfund legte mit Fortschritten bei den Brexit-Verhandlungen und der Zustimmung des britischen Kabinetts zum EU-Austrittspapier kräftiger zu. Im späten US-Geschäft notierte es bei 1,3012 Dollar, verglichen mit 1,2882 im Tagestief. Im Tageshoch hatte das Pfund aber auch schon 1,3072 Dollar gekostet.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,30 56,25 +0,1% 0,05 -3,1% Brent/ICE 66,38 66,12 +0,4% 0,26 +5,0%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 15, 2018 02:06 ET (07:06 GMT)
Die Ölpreise erholten sich leicht, nachdem sie am Vortag unter massivem Abgabedruck gestanden hatten. Bei der mauen Gegenbewegung war der etwas nachgebende Dollar hilfreich. Der Monatsbericht der Internationalen Energie-Agentur (IEA) wies für Oktober derweil einen Anstieg der Produktion um 2,6 Millionen Barrel pro Tag gegenüber dem Vorjahr aus. Die IEA hielt ihre Nachfrageaussichten gegenüber dem Vormonat zwar weitgehend unverändert, prognostiziert jedoch ein fortdauerndes Wachstum der US-Schieferölförderung. Analysten erwarten den Ölmarkt wegen des weiter absehbaren Überangebots tendenziell weiter unter Druck. Brent kletterte zum Settlement um 1,0 Prozent auf 66,12 Dollar. Im Spätgeschäft fielen die Preise dann wieder. Dazu trugen auch Daten des Branchenverbands API bei. Sie zeigten, dass die Ölvorräte in der vergangenen Woche um 8,8 Millionen Barrel gestiegen sind, was etwa dem Vierfachen des Prognosewerts für die offiziellen Lagerdaten entspricht, die am Donnerstag mitgeteilt werden.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.212,68 1.210,90 +0,1% +1,78 -6,9% Silber (Spot) 14,21 14,14 +0,5% +0,07 -16,1% Platin (Spot) 838,85 835,50 +0,4% +3,35 -9,8% Kupfer-Future 2,74 2,71 +1,1% +0,03 -18,3%
Der Goldpreis machte einen Satz nach oben und legte zum US-Settlement um 0,7 Prozent auf 1.210 Dollar zu. Am Vortag war er noch auf den tiefsten Stand seit Anfang Oktober gefallen. Mit dem leicht nachgebenden Greenback und der Aussicht auf kein höheres Zinstempo der US-Notenbank habe das Edelmetall zugelegt, hieß es. Zuvor waren die neusten Inflationsdaten aus den USA exakt wie erwartet ausgefallen.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
INNENPOLITIK USA
US-Präsident Donald Trump hat seinen Vorwurf des Betrugs bei den jüngsten Kongress- und Gouverneurswahlen verschärft. Nach seiner Schilderung sollen sich Mitglieder der oppositionellen Demokraten vermeintlich verkleidet und mehr als einmal abgestimmt haben. Belege für diese drastische Anschuldigung präsentierte Trump nicht.
INNENPOLITIK USA II
Nach Kritik von US-First-Lady Melania Trump ist die stellvertretende Nationale Sicherheitsberaterin Mira Ricardel ihres Postens enthoben worden. Ricardel werde das Weiße Haus verlassen und eine neue Aufgabe in der Regierung erhalten, teilte die Sprecherin von US-Präsident Donald Trump, Sarah Sanders, mit. Melania Trump hatte sich zuvor öffentlich für Ricardels Entlassung ausgesprochen - für eine Präsidentengattin ein höchst ungewöhnliches Vorgehen.
INNENPOLITIK USA III
Im Rechtsstreit um die Aussperrung des CNN-Reporters Jim Acosta aus dem Weißen Haus fällt am Donnerstag die Entscheidung. Nach einer Anhörung der Konfliktparteien kündigte Richter Timothy Kelly an, am Donnerstagnachmittag (21.00 Uhr MEZ) seine Entscheidung verkünden zu wollen.
KONJUNKTUR AUSTRALIEN
Die Arbeitslosenquote Australiens ist dank eines Anstiegs der Vollzeitbeschäftigung im Oktober auf einem Sechsjahrestief geblieben. Das australische Statistikamt meldete eine Quote von unverändert 5,0 Prozent. Die Beschäftigungsquote stieg zum Vormonat um 10 Basispunkte auf 65,6 Prozent. Volkswirte hatten die Arbeitslosenquote richtig mit 5,0 Prozent vorhergesehen.
INNENPOLITIK BRASILIEN
Brasiliens künftiger Präsident Jair Bolsonaro wird den Karrierediplomaten Ernesto Araújo zum Außenminister machen. Der 51-Jährige sei ein "brillanter Intellektueller", sagte Bolsonaro.
FRANZÖSISCH-AMERIKANISCHE BEZIEHUNGEN
Nach den heftigen Twitter-Attacken von US-Präsident Donald Trump hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron seinen Amtskollegen zu einem höflicheren Umgangston unter Partnern aufgerufen. Die Vereinigten Staaten und Frankreich seien historische Verbündete, "und unter Verbündeten schuldet man sich Respekt", sagte Macron.
JP MORGAN
Der Investor Warren Buffett setzt mit seiner Holding Berkshire Hathaway auf den Erfolg der US-Finanzbranche. Mit 4 Milliarden US-Dollar beteiligte sich Buffett im dritten Quartal an JP Morgan. Damit hält der Investor inzwischen große Anteile an drei der vier größten amerikanischen Banken.
LOCKHEED MARTIN
Der Rüstungs- und Technologiekonzern Lockheed Martin hat vom US-Verteidigungsministerium einen Auftrag über 22,7 Milliarden US-Dollar zur Lieferung von 255 Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeugen des Modells "F-35" erhalten. Die Bestellung erfolgte, nachdem sich Lockheed Martin bereit erklärt hatte, den Preis für die Jets zu senken.
UBER
Das Wachstum des Fahrdienstvermittlers Uber hat sich im dritten Quartal verlangsamt. Zudem machte das kalifornische Technologieunternehmen, dass im kommenden Jahr an die Börse will, unter dem Strich einen Milliardenverlust.
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DJG/ros/flf
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November 15, 2018 02:06 ET (07:06 GMT)
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