BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung versucht, die Milliardenklage des schwedischen Stromkonzerns gegen den Atomausstieg um Jahre zurückzuwerfen. Sie beantragte, das Schiedsgericht wegen mangelnder Neutralität nach fünfeinhalb Jahren abzusetzen. "Wir haben Zweifel an der Unvoreingenommenheit des Gerichts", erklärte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Darauf deute der übermittelte Fragenkatalog des Gremiums hin. Zuerst hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung darüber berichtet.
Vattenfall verlangt von Deutschland als Entschädigung in Höhe von 4,7 Milliarden Euro für den überhasteten Ausstieg aus Kernenergie nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima. Über den Antrag der Bundesregierung muss nun die Weltbank entscheiden. Sollte sie der Beschwerde stattgeben und das Verfahren neu aufgerollt werden, dürften weitere Jahre bis zu einer Entscheidung ins Land gehen. Eigentlich war in diesem Jahr mit einem Urteil gerechnet worden.
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November 15, 2018 13:15 ET (18:15 GMT)
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