Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
SCHENKER - Zum Jahreswechsel wird Alexander Doll, so viel ist bekannt, bei der Deutschen Bahn zusätzlich das Finanzressort übernehmen. Bis dahin aber möchte der gelernte Investmentbanker noch bei der Speditionstochter Schenker aufräumen. Nach Informationen des Handelsblatts aus Aufsichtsratskreisen von Schenker steht dem dortigen Vorstand ein umfangreicher Umbau bevor. Drei neue Manager sollen einziehen, die Führung des Logistikunternehmens wird von sechs auf sieben Posten aufgestockt. Frachtchef Ewald Kaiser wird der Vorlage zufolge das Unternehmen verlassen, Tom Schmitt, Chef der Kontraktlogistik, war bereits im Sommer gegangen. DB-Schenker-Vorstandschef Jochen Thewes genießt das Vertrauen von Doll. Der Amerikaner Xavier Garijo wird den Informationen zufolge ab dem 1. Januar die stark wachsende Kontraktlogistik im Schenker-Vorstand verantworten. Zwei Manager teilen sich in Zukunft das Frachtressort auf, das bislang für 84 Prozent der Umsätze stand und als Megaressort für zu groß angesehen wird. Der Vorstandsposten des künftigen Landtransportchefs geht an Christian Drenthen. Der dritte Neuzugang heißt Thorsten Meincke - und wird wohl erst im Laufe des nächsten Jahres zu Schenker kommen. Diese Personalien soll der Schenker-Aufsichtsrat auf seiner Sitzung am 29. November beschließen. (Handelsblatt S. 20)
JACK WOLFSKIN -- Deutschlands größter Outdoor-Ausrüster Jack Wolfskin hat seine Krise überwunden. Im Ende September beendeten Geschäftsjahr 2017/2018 lag der Umsatz des Mittelständlers nach Welt-Informationen bei rund 334 Millionen Euro - das ist ein Prozent mehr als noch im Vorjahr. Das Unternehmen liegt damit weit über den Minuszahlen des gesamten Mode- und Bekleidungshandels, der unter der Kaufzurückhaltung durch den heißen Sommer leidet. (Welt S. 12)
VATTENFALL - Der eilige Atomausstieg der Bundesregierung 2011 kann für den Steuerzahler sehr teuer werden. Mehr als 4,4 Milliarden Euro Schadenersatz verlangt der Energiekonzern Vattenfall wegen nutzloser Investitionen vor einem internationalen Schiedsgericht der Weltbankgruppe ICSID von Deutschland. Mit dem Urteil war Ende 2018 gerechnet worden. Doch nun hat die Bundesregierung nach FAZ-Informationen einen Strich durch diese Zeitplanung gemacht. Zum Wochenbeginn beantragte das federführende Bundeswirtschaftsministerium beim ICSID die Absetzung des Schiedsgerichts. Die Entscheidung könnte sich nun um Jahre verzögern. (FAZ S. 15)
HUGO BOSS - Deutschlands größtes Modeunternehmen Hugo Boss musste für das vergangene Quartal einen Gewinnrückgang melden, der Umsatz stieg um lediglich ein Prozent. Schleppende Geschäfte nach dem heißen Sommer und hohe Rabatte, auch in den USA, waren die Gründe. Die Geschäfte laufen aber auch schon seit längerem nicht mehr so doll, der Aktienkurs ist schwach. Jetzt will Vorstandschef Mark Langer, seit 2016 im Amt, den Kurs ändern. "Wir wollen schneller wachsen als der Markt, und unser Gewinn soll sich deutlich besser entwickeln als unser Umsatz", kündigte Langer bei einem Investorentreffen in London an. Und: "Wir haben uns für die kommenden Jahre viel vorgenommen." Ein wichtiger Punkt dabei: Es soll künftig weniger Rabatte geben, und der Umsatzanteil des Outletgeschäfts, wo es üblicherweise besonders günstige Preise gibt, soll verringert werden. Schlechte Zeiten also für Schnäppchenjäger. (SZ S. 17/Börsen-Zeitung S. 9)
INFINEON - Infineon-Vorstandschef Reinhard Ploss kann machen, was er will, der Kurs des Chipherstellers fällt und fällt. Umsatz und Gewinn sind im abgelaufenen Geschäftsjahr stark gestiegen, doch der Kurs geht runter. Um seinen Job muss der Manager trotzdem nicht fürchten - seinen Konkurrenten geht es nicht besser. (Handelsblatt S. 22)
LUFTHANSA - Der Brexit hat nur eine geringe Bedeutung für den Geschäftserfolg der Deutschen Lufthansa. Dies sagte Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr auf der Veranstaltung "Börsen-Zeitung im Dialog" in der BayernLB-Zentrale. Vielleicht profitiere die Fluglinie sogar davon, denn die britische Konkurrenz werde geschwächt. Zugleich erklärte er zu dem vereinbarten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union: "Dass uns das passiert in Europa, macht mich als Chef eines europäischen Unternehmens sehr traurig." In der Luftfahrtbranche erwartet Spohr eine Konsolidierungswelle. Davon könnte der Aktienkurs profitieren, ließ er erkennen. (Börsen-Zeitung S. 11)
P & R - Der Verwalter des insolventen Container-Riesen P & R erlangt Zugriff auf das Geschäft in der Schweiz. Das ist ein Durchbruch im gesamten Verfahren. Vom schweizerischen Zug aus dürften nun in den kommenden Jahren mehrere Hundert Millionen Euro Leasingeinnahmen und Verkaufserlöse aus Seefrachtcontainern fließen. Anleger dürften aufatmen. (Handelsblatt S. 40)
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November 16, 2018 00:17 ET (05:17 GMT)
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