
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EUROPA - Der deutsche Spitzenkandidat für das Amt des Präsidenten der EU-Kommission, Manfred Weber (CSU), hat der Großen Koalition in Berlin vorgeworfen, das Ansehen Deutschlands in Europa beschädigt zu haben. "Den ständigen Koalitionsstreit in Berlin sind inzwischen viele in der EU leid", sagte Weber dem Handelsblatt. Die europäischen Partner seien "verwundert" über das schlechte Erscheinungsbild der deutschen Regierung. "Es ist wenig glaubwürdig, von anderen Ländern umfangreiche Reformen zu verlangen und selbst nicht so voranzukommen, wie wir es eigentlich wollten", kritisierte Weber. Der französische Präsident Emmanuel Macron habe recht, "wenn er sich von der Bundesregierung mehr europapolitisches Engagement wünscht". Weber äußerte sich zudem unzufrieden mit der Wirtschaftspolitik der Großen Koalition. "Die Investitionsquote in Deutschland ist eindeutig zu niedrig", sagte er. Deutschland könne "dem ganzen Kontinent einen großen Schub geben, wenn die Bundesregierung einen größeren Teil der Haushaltsüberschüsse für Investitionen verwenden würde". (Handelsblatt S. 6)
BUNDESLÄNDER - Die 16 Bundesländer steuern auf einen neuen Rekord-Überschuss zu. Allein in den ersten neun Monaten haben die Bundesländer einen Haushaltsüberschuss von 19,6 Milliarden Euro erzielt - das waren 6,9 Milliarden Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Dies geht aus einer internen Übersicht des Bundesfinanzministeriums hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Demnach erwirtschafteten alle 16 Länder in den ersten drei Quartalen Überschüsse. (www.handelsblatt.com)
BANKEN - Der Kampf zwischen Banken und Technologieriesen wie Apple und Samsung um die Vorherrschaft über die mobilen Zahlsysteme bringt auch die schweizerische Wettbewerbskommission auf Trab. Führende Kartenanbieter wie Credit Suisse, UBS, Postfinance, Aduno und Swisscard könnten sich widerrechtlich abgesprochen haben, um ihre Herausforderer zu boykottieren, teilte die Kartellbehörde am Donnerstag mit. Es seien Hausdurchsuchungen vorgenommen worden, um festzustellen, ob die Finanzinstitute die eigene Lösung "Twint" bevorzugten und die Freigabe der Kreditkarten für Konkurrenzanbieter verweigerten. Die Untersuchung steht noch am Anfang. (Börsen-Zeitung S. 4)
MIGRANTEN - Die Zahl der illegalen Migranten, die bislang in diesem Jahr nach Deutschland und Europa gekommen sind, hat deutlich abgenommen. Einem als vertraulich eingestuften Papier der Bundesregierung zufolge wurden europaweit bislang 117.500 Flüchtlinge registriert, die kein Einreisevisum für den Schengen-Raum oder andere europäische Staaten haben. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2017 waren es laut dem Papier 178.000. Das Papier der Regierung zeige aber, dass es bei den "Anlande-Orten" drastische Verschiebungen gibt: Rund 54.000 Migranten erreichten Europa über Spanien - das ist eine Vervierfachung seit dem Jahr 2016. (Bild-Zeitung)
KOHLEAUSSTIEG - Die Kohlekommission empfiehlt einen langsamen Kohleausstieg. Das Gremium drängt nicht darauf, Abschaltungen gegen den Willen der Betreiber anzuordnen. Und schon gar nicht bis 2020, wie von vielen gefordert. So steht es in einem internen Papier einer Arbeitsgruppe. Ein CO2-Preis soll für mehr Effizienz bei der Stromproduktion sorgen. (Handelsblatt S. 12)
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November 16, 2018 00:32 ET (05:32 GMT)
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