Nach einer Millionenklage des deutschlandweit agierenden Klinikbetreibers Mediclin rechnet das Landgericht Offenburg mit langjährigen juristischen Auseinandersetzungen. Das Gericht werde zahlreiche ungeklärte Rechtsfragen beantworten müssen, sagte der Vorsitzende Richter bei der ersten mündlichen Verhandlung zu dem Fall am Freitag in Offenburg. Zudem seien mehrere gerichtliche Instanzen möglich. Eine außergerichtliche Einigung stehe nicht im Raum. Entsprechende Gespräche seien gescheitert.
Das börsennotierte Unternehmen mit Sitz in Offenburg (Ortenaukreis) klagt in dem Zivilrechtsverfahren gegen drei seiner, teils ehemaligen, Großaktionäre. Mediclin wirft ihnen den Erhalt unzulässiger Dividendenzahlungen vor und fordert den Angaben zufolge rund 181 Millionen Euro. In dem Streit geht es um Mietzahlungen für insgesamt 21 Klinikimmobilien, die Mediclin leistet und die das Unternehmen als aktienrechtlich unzulässige Garantiedividende sieht.
Die Beklagten weisen diese Vorwürfe zurück. Der Prozess soll mit dem Beginn der Beweisaufnahme fortgesetzt werden (Az.: 4 O 49/16).
Mediclin betreibt den Angaben zufolge bundesweit 55 Einrichtungen. Dazu zählen Krankenhäuser, Rehakliniken, Pflegeheime und medizinische Versorgungszentren. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben rund 10 000 Beschäftigte./ruf/DP/tos
AXC0141 2018-11-16/12:38