Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer uneinheitlichen Tendenz zeigt sich die Wall Street zum Wochenausklang. Der Handel ist weiter von erhöhter Nervosität geprägt. Der Dow-Jones-Index und der S&P-500 pendeln dabei zwischen positivem und negativem Terrain. Der Nasdaq-Composite liegt deutlicher im Minus, nachdem Geschäftszahlen und der Ausblick des Grafikarten-Herstellers Nvidia Zweifel an den Ertragsaussichten der Branche geweckt haben. Für den Halbleiter-Sektor im S&P-500 geht es um 2,8 Prozent nach unten.
Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag Ortszeit 16 Punkte auf 25.305 Punkte. Der S&P-500 verzeichnet ein Minus von 0,2 Prozent. Der Nasdaq-Composite gibt um 0,8 Prozent nach.
Konjunkturseitig wurden nur Daten zur Industrieproduktion veröffentlicht. Diese stieg im Oktober etwas weniger stark als erwartet. Das für September zunächst gemeldete Wachstum wurde leicht nach unten revidiert. Die Kapazitätsauslastung übertraf dagegen im Oktober die Erwartungen leicht. Hier wurde der September-Wert nach oben revidiert.
Dollar fällt zurück - Pfund erholt sich von Vortageseinbruch
Am Devisenmarkt neigt der Dollar weiter zur Schwäche. Im Gegenzug klettert der Euro in der Tagesspitze bis auf 1,1413 Dollar. Aktuell notiert er bei 1,1404 Dollar. Die Devisenanalysten von Morgan Stanley halten die Zeit für reif, um sich von Dollar-Positionen zu trennen. Investoren seien auf die chinesischen Märkte fokussiert, dort befänden sich Anleiherenditen und Aktien gleichermaßen auf dem Rückzug. Die US-Märkte schienen diesem Trend nun zu folgen.
Das Pfund erholt sich nach der Minister-Rücktrittswelle am Vortag ebenfalls. Es steigt auf 1,2840 Dollar von 1,2758 Dollar im Tagestief. Premierministerin Theresa May hatte in einem Radiointerview das von ihr ausgehandelte Brexit-Abkommen als den bestmöglichen Kompromiss verteidigt. Eine drohende Vertrauensabstimmung im britischen Parlament belastet derweil nicht.
Am Anleihemarkt steigen die Kurse. Die Rendite der US-Staatsanleihen fällt entsprechend um 3,5 Basispunkte auf 3,08 Prozent.
Die Ölpreise setzen ihre Erholung fort, unterstützt auch vom nachgebenden Dollar, der Öl für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum billiger macht. Daneben profitieren die Preise auch von der Erwartung, dass die Opec im Dezember eine Förderkürzung beschließt. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI klettert um 0,8 Prozent auf 56,92 Dollar. Brent verteuert ebenfalls sich um 0,8 Prozent auf 67,15 Dollar.
Der schwächere Dollar verhilft auch dem Goldpreis zu einem Anstieg. Das Edelmetall profitiert daneben von den Kursverlusten an den Aktienmärkten und von seinem Ruf als sicherer Hafen. Die Feinunze steigt um 0,7 Prozent auf 1.221 Dollar.
Trübe Aussichten bei Nvidia
Nvidia knicken um 17,6 Prozent ein. Die Zahlen für das dritte Quartal hatten die Erwartungen des Marktes verfehlt. Zum Entsetzen der Anleger hat der Konzern zudem für das laufende Quartal einen Umsatzrückgang um 7 Prozent in Aussicht gestellt. Das wäre der erste Umsatzrückgang seit mehr als fünf Jahren. Im Sog von Nvidia geben AMD um 4,9 Prozent nach. Intel gewinnen nach anfänglichen leichten Verlusten nun 0,8 Prozent.
Zahlen für das vierte Geschäftsquartal hat auch Applied Materials vorgelegt. Der Chip-Anlagenhersteller konnte damit den Markt allerdings nicht überzeugen und sprach von einer Abschwächung in der Branche. Die Aktie reduziert sich um 1,9 Prozent.
Die Drittquartalszahlen von Nordstrom sind gemischt ausgefallen. Belastet wurde der Einzelhändler von einem Einmaleffekt, nachdem Inhaber von Kreditkarten mit zu hohen Zinsen belastet worden waren. Gleichwohl hob Nordstrom den Umsatzausblick an. Die Titel geben um 13,8 Prozent nach. Die Aktie hat seit Jahresbeginn über 25 Prozent zugelegt.
Die Facebook-Aktie fällt um 3,6 Prozent auf 138,61 Dollar und notiert nahe eines 19-Monatstiefs. Es gebe weiterhin einen Vertrauensverlust gegenüber dem Unternehmen im Zusammenhang mit der möglichen Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf, heißt es. Seit dem Rekordschlussstand von 217,50 Dollar am 25. Juli hat die Aktie mittlerweile rund 36 Prozent eingebüßt. Die Probleme des sozialen Netzwerks, bei Politikern und den Regulierungsbehörden Vertrauen zurückzugewinnen, strahlten nun auch auf die Investoren aus, merkt Analyst Scott Devitt von Stifel Nicolaus an. Das Unternehmen stehe aktuell unter verschärfter Beobachtung.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.305,37 0,06 16,10 2,37 S&P-500 2.725,06 -0,19 -5,14 1,92 Nasdaq-Comp. 7.199,08 -0,83 -59,96 4,28 Nasdaq-100 6.827,94 -0,91 -62,51 6,75 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,80 -5,8 2,86 159,8 5 Jahre 2,89 -5,6 2,94 96,1 7 Jahre 2,98 -4,3 3,02 73,3 10 Jahre 3,08 -3,5 3,11 63,4 30 Jahre 3,34 -1,9 3,36 27,3 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:36 Do, 17:20 % YTD EUR/USD 1,1404 +0,71% 1,1353 1,1309 -5,1% EUR/JPY 128,58 -0,02% 128,55 128,21 -5,0% EUR/CHF 1,1415 +0,08% 1,1420 1,1384 -2,5% EUR/GBP 0,8883 +0,12% 0,8865 0,8872 -0,1% USD/JPY 112,75 -0,74% 113,24 113,37 +0,1% GBP/USD 1,2840 +0,61% 1,2807 1,2747 -5,0% Bitcoin BTC/USD 5.619,56 +0,5% 5.614,19 5.551,46 -58,9% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,92 56,46 +0,8% 0,46 -2,0% Brent/ICE 67,15 66,62 +0,8% 0,53 +6,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.221,27 1.213,34 +0,7% +7,93 -6,3% Silber (Spot) 14,36 14,30 +0,4% +0,06 -15,2% Platin (Spot) 845,38 842,00 +0,4% +3,38 -9,1% Kupfer-Future 2,76 2,75 +0,5% +0,01 -17,6% ===
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November 16, 2018 12:08 ET (17:08 GMT)
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