Der Rücktritt Angela Merkels als CDU-Vorsitzende könnte Franklin-Templeton-Anleihenexperte David Zahn zufolge schon in nicht allzu ferner Zukunft sowohl politische als auch wirtschaftliche Konsequenzen haben.
Die Märkte haben Spekulationen über die Zukunft der deutschen Kanzlerin Angela Merkel weitgehend gelassen hingenommen, nachdem diese angekündigt hat, ihren Posten als Vorsitzende der Christlich Demokratischen Union (CDU) niederlegen zu wollen. Ihre Entscheidung könnte jedoch schon in nicht allzu ferner Zukunft sowohl politische als auch wirtschaftliche Konsequenzen haben, wie David Zahn, Head of European Fixed Income von Franklin Templeton, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
"Wir haben schon seit langem die Einschätzung vertreten, dass die Richtung der europäischen Rentenmärkte vor allem durch politische Entwicklungen und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) bestimmt wird. Die jüngsten Ereignisse in Europa haben wenig dazu beigetragen, uns von diesem Glauben abzubringen. Die Entscheidung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, als Vorsitzende der Christlich Demokratischen Union (CDU) zurückzutreten, hat aus unserer Sicht potenziell erhebliche Auswirkungen auf die politische und geldpolitische Lage in Europa", so Zahn.
Die Reaktion der Märkte auf die Meldung sei bislang eher gedämpft ausgefallen. Die aktuelle Amtszeit Merkels als Kanzlerin laufe noch bis 2021, und sie habe erklärt, diese auch zu Ende bringen zu wollen. Viele Beobachter bezweifelten jedoch, ob dies wirklich machbar sein werde. "Wir sind der Ansicht, dass sich die Folgen dieser Entwicklung schon in Kürze abzeichnen könnten", so der Anleihenexperte.
Das Augenmerk habe sich schnell darauf verlagert, wer an die Spitze der CDU nachrücken werde und wie er oder sie die politische Entwicklung in Deutschland verändern könnte. Die Wahl zur Nachfolge von Frau Merkel als CDU-Vorsitzende finde im Dezember statt, aber bereits heute hätten mehrere - teils mehr, teils weniger bekannte - Parteimitglieder ihre Kandidatur angekündigt. "Wir fragen uns, wie lange ein neu gewählter CDU-Vorsitzender wohl bereit wäre, Frau Merkel als amtierende Kanzlerin zu unterstützen. Somit würde es uns nicht überraschen, wenn Sie ihr Amt schon vor 2021 niederlegen würde", so Zahn.
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