Europas Börsen haben sich am Montag
zunächst von ihrer freundlichen Seite gezeigt. Für morgendliche
Gewinne sorgte der Rückenwind von den Überseebörsen, bis zum späten
Vormittag bröckelte aber ein Großteil des Zugewinns wieder ab.
Zuletzt stand EuroStoxx 50
Der Pariser Cac 40
Nach Ansicht der Experten von Liberum werden die Märkte weiterhin von der Unsicherheit um den Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union gebremst. Großbritanniens Premierministerin Theresa May droht im Streit um den von ihr mit ausgehandelten Entwurf zum Brexit-Abkommen womöglich ein Misstrauensantrag ihrer Fraktion. Widersprüchliche Signale aus den Vereinigten Staaten gibt es auch zum Handelsstreit mit China.
Zwar dominiert an den Börsen nun wieder die Politik, da die Berichtssaison langsam ausrollt. Dennoch gab es am Montag auch einige überraschende kursrelevante Nachrichten. Der japanische Autobauer Nissan bestätigte Medienberichte, wonach Chef Carlos Ghosn sein Einkommen in den Jahresabschlüssen des Unternehmens über viele Jahre als zu niedrig angegeben hat. Nissan will nun den Manager zur Aufgabe seines Postens im Verwaltungsrat drängen. Ghosn hat auch beim französischen Nissan-Partner Renault das Sagen, dessen Aktien nach der Nachricht auf Sinkflug gingen. Sie rutschten mit zeitweise minus 15 Prozent auf den tiefsten Stand seit November 2014.
Damit geriet die gesamte Autobranche unter Druck - europaweit stellte sie am späten Vormittag mit einem Minus von im Schnitt 0,58 Prozent den schwächsten Sektor. Die Nase vorn hatte die Medienbranche mit einem Zuwachs von im Schnitt 0,68 Prozent, gefolgt vom Telekommunikationssektor mit 0,53 Prozent.
Angeschoben wurde letzterer unter anderem durch hohe Kursgewinne der Telecom Italia - die im Jahresverlauf verlustreichen Aktien kletterten zuletzt um knapp 4 Prozent. Die Investoren honorierten damit den Personalwechsel an der Unternehmensspitze, das künftig von Luigi Gubitosi geführt wird. Mit der Benennung des ehemaligen Merrill-Lynch-Bankers konnte sich der US-Investor Elliott durchsetzten, der bei den Italienern für einen radikalen Umbau eintritt.
In der Schweiz profitierten die Aktien des Pharmakonzerns Novartis mit moderaten Gewinnen von positiven Analystenstudien und guten Nachrichten für zwei seiner Produkte. Zudem setzten die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs zu Wochenbeginn das Papier auf ihre "Conviction Buy"-Liste und hoben obendrein ihr Kursziel deutlich an./tav/jha/
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145
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