Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Euroraum-Leistungsbilanzüberschuss in einem Jahr mehr als halbiert
Der tendenzielle Rückgang des Euroraum-Leistungsbilanzüberschusses hat sich im September fortgesetzt. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) sank er auf 17 (August: 24) Milliarden Euro. Seinen zyklischen Höhepunkt hatte er im September 2017 mit 40 Milliarden Euro verzeichnet. Die Handelsbilanz wies einen Überschuss von 16 (22) Milliarden Euro auf, wobei die Exporte auf 195 (196) Milliarden Euro sanken, während die Importe auf 179 (174) Milliarden zunahmen.
Bundesbank: Hochkonjunktur in Deutschland dauert an
Der Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im dritten Quartal ist nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank nur ein von außerordentlichen Umständen begünstigter Ausreißer gewesen. In ihrem aktuellen Monatsbericht für November macht die Bundesbank neben den Problemen des Kfz-Sektors mit dem neuen Abgasprüfverfahren sowie der Hitze und Trockenheit des Sommers allerdings auch gestiegene Energiepreise für den BIP-Rückgang verantwortlich. "Ungeachtet dieser vorübergehenden Sondereinflüsse dauert die Hochkonjunktur in Deutschland an", heißt es in dem Bericht.
Bundesbank bei Folgen von Handelsstreit weniger optimistisch als IWF
Die Deutsche Bundesbank ist bei der Beurteilung der konjunkturellen Auswirkungen des Handelsstreits zwischen den USA und China für Drittländer weniger optimistisch als der Internationale Währungsfonds (IWF). In ihrem aktuellen Monatsbericht kommt die Bundesbank zu dem Ergebnis, dass die bisher ergriffenen oder beschlossenen Maßnahmen das Wachstum von Drittländern durchaus beeinträchtigen dürften. Der IWF hält dagegen sogar positive Auswirkungen für möglich.
Ifo: Chinesische Hersteller tragen die Hauptlast der US-Zölle
Die Importzölle der USA auf chinesische Waren werden nach Erkenntnissen des Ifo-Instituts zu drei Viertel von den chinesischen Herstellern getragen. Die US-Volkswirtschaft erzielt damitrund 18,4 Milliarden Dollar Gesamtnutzen. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die Ifo-Forscher Gabriel Felbermayr und Benedikt Zoller-Rydzek vom KOF in Zürich für das Forschungsnetz EconPol Europe geschrieben haben und die am Montag in Brüssel vorgestellt wurde.
Exporte deutscher Maschinenbauer in ersten neun Monaten um 5,2 Prozent gestiegen
Die Exporte der deutschen Maschinenbauer sind in den ersten neun Monaten des Jahres nominal um 5,2 Prozent gestiegen. Sie erhöhten sich damit um 6,5 Milliarden Euro auf 131,9 Milliarden Euro zu, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) unter Berufung auf das Statistische Bundesamt mitteilte. China war im laufenden Jahr der wichtigste Exportmarkt.
China schränkt Importe von Müll und Abfällen weiter ein
China schränkt den Import von Müll aus anderen Ländern weiter ein. Ab 31. Dezember werde die Liste 32 statt wie bisher 24 Kategorien umfassen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag unter Berufung auf mehrere Regierungsbehörden. Demnach sind künftig auch Produkte wie Hardware, Schiffe, Autoteile, Holz und Edelstahlschrott betroffen. Vor einem Jahr hatte China mit dem Importstopp begonnen und Müll exportierende Länder damit vor erhebliche Probleme gestellt.
Centeno: Deutsch-französischer Budgetvorschlag kann Durchbruch sein
Eurogruppen-Chef Mario Centeno hat vor einem Sondertreffen der Euro-Finanzminister in Brüssel den jüngsten deutsch-französischen Vorschlag zur Ausgestaltung eines Eurozonen-Budgets als "sehr wichtigen Beitrag" für die Diskussion gelobt. "Er kann eine Art Durchbruch Richtung Dezember sein", sagte Centeno mit Blick auf die für den EU-Gipfel im Dezember angestrebte Einigung auf grundlegende europäische Reformbeschlüsse. Könne man den Vorschlag in das Gesamtpaket einpassen, könne dies ein sehr starkes Paket werden.
Deutsche Gebäudereiniger streiken für Weihnachtsgeld
Gebäudereiniger in ganz Deutschland streiken für Weihnachtsgeld: In der Nacht zum Montag begannen Warnstreiks in Krankenhäusern, Verwaltungen, Schulen, in Industrieanlagen oder auf Flughäfen, wie die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mitteilte. Die Branche sei eine der wenigen, in der es kein Weihnachtsgeld gebe. Die Arbeitgeber seien aber nicht einmal bereit, über das Thema Verhandlungen aufzunehmen. Es geht um rund 600.000 Beschäftigte.
Maas: Deutschland verhängt im Fall Khashoggi 18 Einreisesperren
Deutschland belegt 18 Verdächtige aus Saudi-Arabien im Fall des getöteten Journalisten Jamal Khashoggi mit Einreiseverboten. Dies kündigte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Montag beim Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel an. Er betonte, die Bundesregierung stimme sich in der Frage eng mit Frankreich und Großbritannien ab und behalte sich "weitere Schritte" vor.
Pläne zur Rückführung von Flüchtlingen stoßen bei der SPD auf Skepsis
Die Vorschläge des Bundesinnenministeriums zur erleichterten Rückführung von Flüchtlingen stoßen auch bei der SPD auf Skepsis. Das Vorhaben so genannter No-Name-Buchungen sei "nicht wirklich realitätsnah", sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Montag im ZDF-Morgenmagazin. Wenn ein Rückführungskandidat untertauche, sei es schwer machbar, innerhalb weniger Stunden einen Ersatzkandidaten zu finden.
Söder will CSU nicht zur One-Man-Show machen
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder will mit dem althergebrachten Basta-Stil der CSU brechen und die Partei stärker kooperativ führen. "Die Zeiten von One-Man-Shows gibt es nicht mehr", sagte Söder bei der Ankündigung seiner Kandidatur für den Parteivorsitz. Er will Horst Seehofer beerben, der das Amt des Vorsitzenden bei einem Parteitag am 19. Januar abgeben wird. Söder will aber an Seehofer als Bundesinnenminister festhalten.
Mutmaßlich niederländische Stiftung bestätigt zwei Großspenden an AfD
Die mutmaßlich niederländische Stiftung Stichting Identiteit Europa hat zwei Großspenden an die AfD in den Jahren 2016 und 2018 bestätigt. Am 29. Februar 2016 seien 49.000 Euro und am 12. Februar 2018 150.000 Euro an die Partei gezahlt worden, teilte die Stiftung am Sonntagabend mit. Demnach wurde das Geld zurückgezahlt: Die 49.000 Euro habe die Stiftung bereits eine Woche später erhalten, die 150.000 Euro seien am 10. Mai zurückgezahlt worden.
Weiter Proteste gegen hohe Spritpreise in Frankreich
In Frankreich gehen die Proteste gegen die hohen Kraftstoffpreise weiter: Anhänger der Bewegung Gelbe Warnwesten blockierten am Montag Autobahnen sowie Treibstofflager. Die Polizei zählte mehr als hundert Aktionen im ganzen Land. Am kommenden Samstag wollen Demonstranten den Verkehr in der Hauptstadt Paris lahmlegen. Sie protestieren damit unter anderem gegen die geplante Erhöhung der Diesel- und Benzinsteuer.
Regierungskrise in Israel scheint vorerst überstanden
Israels Bildungsminister Naftali Bennett hat einen Rücktritt aus der Regierung zunächst ausgeschlossen und vorgezogene Neuwahlen somit vorerst unwahrscheinlich gemacht. Seine rechtsradikale Siedlerpartei Jüdisches Heim stelle "für diesen Moment" alle ihre politischen Forderungen zurück und werde Ministerpräsident Benjamin Netanjahu "bei der riesigen Aufgabe helfen, Israel wieder gewinnen zu lassen", sagte Bennett vor Journalisten am Montag. Seine Partei hatte vergangene Woche mit einem Verlassen der Regierungskoalition gedroht, sollte Bennett nicht zum neuen Verteidigungsminister ernannt werden.
Neue Syrien-Gespräche Ende November in Astana
Russland, die Türkei und der Iran wollen Ende November in Astana erneut über eine Beilegung des Konfliktes in Syrien beraten. Die Gespräche wurden für den 28. und 29. November in der kasachischen Hauptstadt angesetzt, wie die Behörden des zentralasiatischen Landes am Montag mitteilten. Hauptthema solle dabei das Schicksal der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens sein.
DJG/DJN/AFP/hab
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November 19, 2018 07:30 ET (12:30 GMT)
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