BERLIN (Dow Jones)-Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CDU) hat den Vorwurf von VW-Chef Herbert Diess nicht auf sich sitzen lassen, Deutschland betreibe keine Industriepolitik für die Automobilindustrie. "5,2 Milliarden Euro - mit diesem Betrag hat die Bundesregierung seit 2009 die Elektromobilität gefördert. Wir haben damit sowohl Batterie als auch Wasserstoff/Brennstoffzelle unterstützt", sagte Scheuer im Bundestag.
Diess hatte am Wochenende beklagt, dass die Politik der Branche nicht genügend unter die Arme greife. "Leider kann sich zurzeit anscheinend kaum jemand in der deutschen Parteienlandschaft eine positive Perspektive für das Auto vorstellen", sagte der Vorstandsvorsitzende im Gespräch mit der Bild am Sonntag. Es fehle in Deutschland eine "echte Agenda Auto".
Scheuer nutzte seine Gelegenheit im Bundestag, um zum Gegenangriff überzugehen. "Es geht nicht darum, auf Autoshows immer wieder neue, auf Hochglanz polierte Modellwagen unter einem Tuch hervorzuzaubern - sondern darum, was Sie am Ende auf die Straße bringen."
Wegen immer mehr Dieselfahrverboten in deutschen Städten stehen sowohl die Hersteller als auch Scheuer unter Druck. Der CSU-Politiker will aus der Defensive kommen, indem er nun das Tempo erhöht. Schon bis Ende des Jahres und nicht erst im Frühjahr will er die technischen und rechtlichen Bestimmungen für die Nachrüstung älterer Dieselautos präsentieren. Danach sei die Industrie gefordert, serienreife Nachrüst-Sets für Selbstzünder der Abgasklasse Euro 5 auf den Markt zu bringen.
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November 20, 2018 07:42 ET (12:42 GMT)
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