Der jüngste Kursrutsch an den europäischen Börsen ist am Dienstag ungebremst weiter gegangen. Neben den belastenden Dauerthemen wie dem Brexit-Streit und dem US-Handelskonflikt mit China drückte nun auch wieder die Schuldensituation in Italien stark auf die Stimmung. Hinzu kam der anhaltende Ausverkauf bei Technologiewerten, wo vor allem die US-Branchenkollegen den Ton angaben.
Der EuroStoxx 50
An den Länderbörsen waren die Vorzeichen entsprechend tiefrot: Der
Pariser Cac 40
Chefvolkswirt Carsten Mumm vom Bankhaus Donner & Reuschel sprach von einer "unsicheren Gemengelage aus (geo-) politischen Störfeuern, der Angst vor einer neuen Eurokrise, steigenden Zinsen in den USA und einer schleichenden Abschwächung der globalen Konjunkturdynamik". Es scheine gegenwärtig keine Themen zu geben, die an den Märkten neue Euphorie auslösen könnten.
In Mailand erreichten zehnjährige Staatsanleihen zwischenzeitlich
den niedrigsten Stand seit Mitte Oktober. Das lastete auf den Kursen
der italienischen Großbanken Unicredit
In Paris blieben die am Vortag eingebrochenen Aktien von Renault
In London stemmten sich die Papiere von Reckitt Benckiser
Schlusslicht in der Branchenwertung waren die Aktien aus dem Chemiesektor, wo Covestro und BASF mit einer Gewinnwarnung beziehungsweise enttäuschenden operativen Gewinnzielen für Mollstimmung sorgten. BASF hielten als Folge davon mit einem Kursrutsch um mehr als 4 Prozent die rote Laterne im Eurostoxx.
Auf der Gewinnerseite standen im Leitindex der Eurozone die Aktien von Enel ganz oben. Mit einem Anstieg um 0,8 Prozent waren sie auch in Italien ein positiver Ausreißer, nachdem der Energiekonzern den Markt mit neuen Geschäftszielen für die kommenden Jahre überzeugt hatte.
In Zürich gerieten einige Bankaktien in dem europaweit trüben
Branchenumfeld besonders stark unter Druck. Auslöser einer
Verkaufswelle war ein Rückgang der verwalteten Vermögensanlagen der
Privatbank Julius Bär
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145
AXC0290 2018-11-20/18:45