Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Der DAX ist am Montag mit kräftigen Kursaufschlägen in die Woche gestartet. Haupttreiber war die Entspannung im italienischen Haushaltsstreit. Rom ist offenbar nun doch bereit, mit der EU über eine Senkung des Defizits für 2019 zu verhandeln. Ein schwacher ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland wurde deswegen weitgehend ignoriert. Keine großen Akzente setzte die Einigung auf die Brexit-Modalitäten auf dem EU-Gipfel am Wochenende. Diese müsse erst noch durch das britische Unterhaus, dessen Zustimmung als unsicher gelte, hieß es. Der DAX gewann 1,5 Prozent auf 11.355 Punkte.
Tagesgewinner im DAX war die Covestro-Aktie mit einem Plus von 5,1 Prozent. Sie hatte in der Vorwoche nach einer Gewinnwarnung aber auch kräftig Federn lassen müssen. Goldman Sachs ist nun weniger negativ für Covestro. Das Haus hat die Aktie auf "Neutral" von "Verkaufen" angehoben.
Die Entwicklungen rund um Italien stützten Aktien aus dem Bankensektor: Deutsche Bank legten um 4,8 Prozent und Commerzbank um 3,7 Prozent. Aareal zogen um gut 2 Prozent an.
Konsolidierungsfantasie im Telekomsektor
Deutsche Telekom legten um 1 Prozent zu. Händler sprachen von Konsolidierungsfantasie angesichts eines Kreise-Berichts, wonach die Deutsche Telekom grünes Licht von der EU für die Übernahme des niederländischen Geschäfts der schwedischen Tele 2 erhalten soll. In Europa war der Sektor klarer Tagesgewinner mit einem Plus von 3,4 Prozent.
Stützend wirkte neben der Konsolidierungsfantasie, dass die endgültigen Vergabebedingungen für die neue Mobilfunktechnologie 5G durch die Bundesnetzagentur aus Unternehmenssicht günstig ausfielen. Entscheidend sei, dass die Unternehmen nicht gezwungen würden, ihre Netze für ein nationales Roaming zu öffnen, hieß es im Handel. United Internet gewannen 3,7 Prozent.
Erneute Warnung von Aurubis
Eine Gewinnwarnung von Aurubis ließ den Kurs um 13,2 Prozent einbrechen. Aurubis rechnet nun für das Geschäftsjahr 2018/19 mit einem operativen Vorsteuerergebnis, das zwischen 5,1 Prozent und 15 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen wird. Die erneute Gewinnwarnung komme unerwartet und stelle eine negative Überraschung dar, kommentierten die Analysten der DZ Bank.
Der überraschende Abgang von Kuka-Chef Till Reuter kam nicht gut an. Kuka gaben 4,7 Prozent nach. Das Unternehmen leidet unter der Abkühlung der Konjunktur in der Automobilindustrie und gab Ende Oktober eine Gewinnwarnung für 2018 aus. Die Reduzierung der Ziele erfolgte auch aufgrund der Unwägbarkeiten des chinesischen Automatisierungsmarktes. Vor zwei Jahren wurde Kuka von dem chinesischen Hausgerätehersteller Midea übernommen.
Rheinmetall gewannen 5,2 Prozent. Das Unternehmen prüft einen Einstieg bei der Rüstungsholding von Krauss-Maffei Wegmann und Nexter. Ob der angedachte Deal letztlich "rechtlich durchführbar und wirtschaftlich darstellbar" sei, werde derzeit geprüft, so das Unternehmen.
Umgesetzt wurden in DAX-Titeln rund 92,2 (Freitag: 65,0 ) Millionen Aktien im Wert von rund 3,56 (Vortag: 2,52 ) Milliarden Euro. Es gab 24 Kursgewinner, und 6 -verlierer.
INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 11.354,72 +1,45% -12,10% DAX-Future 11.329,00 +1,24% -13,74% XDAX 11.333,01 +1,34% -11,88% MDAX 23.457,21 +1,06% -10,47% TecDAX 2.572,84 +1,43% +1,73% SDAX 10.526,89 +1,46% -11,44% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 160,80 -25
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November 26, 2018 11:51 ET (16:51 GMT)
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