ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Mittwoch eine erkennbare Warteposition eingenommen. Anleger hätten sich im Vorfeld des G20-Gipfels am Wochenende nicht aus der Deckung gewagt, hieß es. Unterschwellig sei die Hoffnung hoch, dass es zu einer Einigung im Handelsstreit zwischen den USA mit China komme. Zwar hatte US-Präsident Donald Trump jüngst erst mit der Einführung neuer Zölle gedroht und wenig Hoffnung auf eine Einigung beim Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping verbreitet, andererseits schürten Aussagen von US-Präsidentenberater Larry Kudlow doch wieder entsprechende Erwartungen. Sollte es jedoch keinen Deal geben, würden die neuen Zölle wie geplant eingeführt, sagte dieser.
Hin- und hergerissen zwischen Hoffen und Bangen hielten sich Anleger am Aktienmarkt zurück. Der SMI verlor 3 Zähler auf 8.895 Punkte und bewegte sich damit auf Tagessicht kaum. Unter den 20 SMI-Werten standen sich elf Kursverlierer und acht -gewinner gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 46,2 (zuvor: 45,01) Millionen Aktien.
Wenig Zurückhaltung zeigten Investoren bei der Aktie von Lafargeholcim, denn sie wurde lebhaft verkauft. Die Titel des Baustoffkonzerns verloren als SMI-Schlusslicht 1,7 Prozent. Das Unternehmen wird im kommenden Jahr den Umsatz langsamer steigern als 2018. Es sei zu früh für Aussagen, wie der anstehende Kapitalmarkttag bei Investoren wirken werde, konstatierten die Analysten von Bryan Garnier. Die bekannten Marktrisiken seien nicht verschwunden.
Richemont verbilligten sich um 0,3 Prozent, Swatch schlossen unverändert. Der Kurssturz des US-Schmuckhändlers Tiffany belastete die Luxusgüteraktien leicht. Tiffany hatte einen geringer als erwartet ausgefallenen Umsatzanstieg gemeldet, weil der Umsatzbeitrag durch Touristen aus China geringer ausgefallen sei.
Unilever hat offensichtlich Interesse am Ernährungsgeschäft von Glaxosmithkline (GSK). Über entsprechende Gespräche berichteten mit der Sache vertraute Personen. Der Konsumgüterkonzern käme dabei in den Besitz einer der bekanntesten Marken Indiens. Damit dürfte Nestle im Bieterwettstreit ins Hintertreffen geraten sein. Die Titel des schweizerischen Nahrungsmittelriesens büßten 0,5 Prozent ein.
Roche kletterten um 1,1 Prozent an die SMI-Spitze. Bristol-Myers Squibb hatte einen Rückschlag bei einem Lungenkrebspräparat hinnehmen müssen. Dies könne Roche bei Tarceva in die Karten spielen, denn hier hatte es zuletzt positive Studienergebnisse geben, hieß es.
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November 28, 2018 11:53 ET (16:53 GMT)
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