Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
US-Wirtschaft wächst im dritten Quartal um 3,5 Prozent
Die USA haben im dritten Quartal ein starkes Wirtschaftswachstum verzeichnet, und die Unternehmensgewinne stiegen gegenüber dem Vorquartal leicht an. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Datenrevision berichtete, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Jahr hochgerechnet um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
US-Rohöllagerbestände überraschend deutlich gestiegen
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 23. November überraschend und dazu deutlich ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,577 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um lediglich 0,5 Millionen Barrel vorhergesagt.
Fed-Chef Powell: Zinsen knapp unter neutralem Niveau
Die US-Zinsen befinden sich nach Aussage von Fed-Chairman Jerome Powell nur noch knapp unter ihrem neutralen Niveau. Powell sagte im Economic Club of New York: "Die Zinsen sind, gemessen an historischen Maßstäben, noch niedrig, und sie liegen nur knapp unterhalb einer breiten Spanne von Schätzungen des Zinses, der aus Sicht der Wirtschaft neutral wäre - das heißt, wo sie das Wachstum weder antreiben noch bremsen." Anfang Oktober hatte der Fed-Chairman noch gesagt, dass die Geldpolitik der Fed von diesem neutralen Punkt noch weit entfernt sei.
Fed benennt Risiken für US-Finanzsystem
Die US-Notenbank Federal Reserve hat deutlich gestiegene Aktivapreise, historisch hohe Schulden der US-Unternehmen und die zunehmende Emission von riskanten Schuldtiteln als die Bereiche identifiziert, in denen das US-Finanzsystem besonders verwundbar ist. Dies geht aus dem am Mittwoch vorgelegten ersten Bericht zur Finanzstabilität hervor.
Zahl der illegalen Migranten in den USA stark gesunken
Die Zahl der illegalen Einwanderer in den USA ist auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2004 gesunken. 10,7 Millionen Migranten ohne gültige Aufenthaltserlaubnis hätten im Jahr 2016 in den Vereinigten Staaten gelebt, heißt es in einer Studie des Pew Research Center, die sich auf Daten der Regierung stützt. 2007 hatten sich demnach noch 12,2 Millionen illegale Zuwanderer im Land befunden.
BoE sieht starke Pfund-Abwertung und BIP-Belastung bei hartem Brexit
Die Bank of England hat in Szenarien die Folgen unterschiedlicher Formen des Brexits durchgespielt und sieht als Folge eines harten Brexits massive Kursverluste für die Landeswährung und eine Wachstumsverlangsamung. Im Falle eines harten, sprich ungeordneten ("disorderly") Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union würde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Ende 2023 um 7,75 Prozent niedriger sein als im November von der Notenbank prognostiziert. Im Vergleich zu einem Szenario ohne Brexit-Votum wäre es sogar 10,5 Prozent geringer.
EU-Kommission: EU soll bis 2050 klimaneutral werden
Die EU-Kommission will die Treibhausgasemissionen in der EU bis 2050 massiv senken. "Europa wird die erste große Volkswirtschaft sein, die danach strebt, bis 2050 klimaneutral zu sein", erklärte EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete. Er rief die Mitgliedstaaten der EU dazu auf, zu diesem Zweck eine "ehrgeizige Strategie" zu entwickeln.
Linke: Merkel bleibt Weltklimagipfel in Kattowitz fern
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am Weltklimagipfel im schlesischen Kattowitz nicht teilnehmen. "Darüber wurden heute in einer Vorbesprechung zur UN-Klimakonferenz die Bundestagsabgeordneten vom Umweltministerium informiert", gab der Energie- und Klimapolitiker der Linken, Lorenz Gösta Beutin, bekannt. "An ihrer Stelle wird Umweltministerin Svenja Schulze die Regierungschefin vertreten", berichtete der Abgeordnete.
Scholz: Grundsteuer-Reform führt insgesamt nicht zu Mehrbelastung
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat vor einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus den Ländern seine Pläne für eine Reform der Grundsteuer verteidigt und ist Befürchtungen entgegengetreten, die Mieten könnten deutlich steigen. "Wir haben das alles entsprechend berechnet und versuchen, das System der Besteuerung von Grundbesitz so zu verändern, dass es nicht zu mehr Belastungen für die Mieterinnen und Mieter, für die Bewohner kommt", sagte Scholz zu Journalisten. "Und das geht auch mit den Vorschlägen, die wir entwickelt haben."
Behörden dürfen Diesel-Pkw mit illegaler Abschalteinrichtung stilllegen
Die Behörden dürfen Dieselfahrzeuge mit einer illegalen Abschalteinrichtung stilllegen. Vor dem Verwaltungsgericht München scheiterten nach einem am Mittwoch verkündeten Urteil sechs Fahrzeughalter mit ihren Klagen gegen die entsprechende Anordnung. Die Halter von Euro-5-Dieselautos der Marken Volkswagen, Audi und Skoda hatten auch nach schriftlicher Aufforderung nicht an einer vom Kraftfahrt-Bundesamt angeordneten Rückrufaktion der Hersteller teilgenommen und auch kein Softwareupdate aufspielen lassen.
Bundestag bringt Förderung des Mietwohnungsneubaus auf den Weg
Der Bundestag hat Pläne für eine stärkere steuerliche Förderung des Neubaus von Mietwohnungen auf den parlamentarischen Weg gebracht. Der Finanzausschuss hat ein entsprechendes Gesetz jetzt abschließend beraten. Es ist Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets und sieht die Einführung einer Sonderabschreibung für den Mietwohnungsneubau vor.
Deutschland will Beitrag für Weltklimafonds verdoppeln
Deutschland will seien Beitrag zum Weltklimafonds (GCF) auf 1,5 Milliarden Euro verdoppeln. Das kündigte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) in Berlin an. Müller stellte dort eine "Allianz für Entwicklung und Klima" vor, der bisher 70 deutsche Unternehmen und Verbände angehören und die den Klimaschutz vor allem auch durch internationale Zusammenarbeit voranbringen wollen.
Regierung sieht keine Auswirkung der Krimkrise auf Nord Stream 2
Die kriegsähnlichen Zustände vor der Halbinsel Krim sind für die Bundesregierung kein Anlass zur Neubewertung des Projekts Nord Stream 2. Zu Forderungen aus dem Ausland, den Bau der Gaspipeline wegen der russischen Beteiligung zumindest vorerst auf Eis zu legen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert, die Bundesregierung habe diese Kritik natürlich zur Kenntnis genommen. Sie ändere aber nichts "an dem grundsätzlichen Blick auf dieses Projekt".
Deutsche Unternehmen befassen sich nicht mit Künstlicher Intelligenz
Vor dem Gipfel der Bundesregierung zur Künstlichen Intelligenz (KI) Anfang der kommenden Woche zeigt sich, dass das Thema für beinahe alle Unternehmen noch Neuland ist. Lediglich 5 Prozent der Unternehmen nutzen bereits Künstliche Intelligenz, wie eine Umfrage im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums ergeben hat. Nur drei von zehn Firmen gehen außerdem davon aus, dass sie KI-Technologie in den kommenden zehn Jahren einsetzen werden.
Uniper drängt Macron zu Verhandlungen über Kohlekraftwerke bis Weihnachten
Der Düsseldorfer Energieversorger Uniper fordert von Frankreich sofortige Gespräche über die Zukunft der beiden Kohlekraftwerke, die Präsident Emmanuel Macron Ende 2021 schließen will. "Für eine Lösung im Konsens verbleibt nicht mehr viel Zeit, unsere Mitarbeiter brauchen in den kommenden Wochen dringend Klarheit", verlangte Uniper-Vorstandsmitglied Eckhardt Rümmler. Die Stilllegung der beiden Kraftwerke in der Provence und in Lothringen lange vor Ablauf ihrer möglichen Laufzeit bedrohe die Hälfte des Geschäfts in Frankreich.
Italienische Regierung lässt Beitritt zu UN-Migrationspakt offen
Die italienische Regierung lässt den Beitritt ihres Landes zum UN-Migrationspakt offen. Zunächst solle das Parlament über den umstrittenen Vertrag abstimmen, erklärte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Mittwoch. Die Regierung aus populistischer Fünf-Sterne-Bewegung und fremdenfeindlicher Lega-Partei will sich dann nach dem Votum der Abgeordneten richten. Italien werde deshalb nicht an der Konferenz in Marrakesch am 10. und 11. November teilnehmen, wo das Abkommen unterzeichnet werden soll.
Südkorea testet erfolgreich Weltraumrakete
Südkorea ist bei seinen Raumfahrtplänen weiter vorangekommen: Am Mittwoch testete das asiatische Land erfolgreich eine Trägerrakete mit einem selbstentwickelten Antrieb, wie Vize-Wissenschaftsminister Lee Jin Gyu mitteilte. Die einstufige Rakete hob vom Naro Space Center an der Südküste ab und erreichte 319 Sekunden später eine suborbitale Höhe von 209 Kilometern. Danach stürzte sie 429 Kilometer südöstlich der Insel Jeju ins Meer.
Brasilien verzichtet auf Gastgeberrolle für UN-Klimakonferenz 2019
Brasilien will die UN-Klimakonferenz im kommenden Jahr nun doch nicht als Gastgeber ausrichten. Angesichts der angespannten Finanz- und Haushaltslage und der Übergangsphase nach der Wahl eines neues Präsidenten und seines Kabinetts könne die Regierung ihr Angebot nicht mehr aufrecht erhalten, erklärte das Außenministerium. In wenigen Tagen beginnt die UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz, für die Nachfolgekonferenz im kommenden November war Brasilien der einzige Kandidat.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/sha
(END) Dow Jones Newswires
November 28, 2018 13:00 ET (18:00 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.