Wenige Tage vor Beginn der UN-Klimakonferenz (3. bis 14.Dezember) hat das Gastgeberland Polen Pläne zum Bau von Kernkraftwerken vorgestellt. Warschau wolle seinen zusätzlichen Energiebedarf ab 2033 unter anderem mit Atomstrom decken, berichtete die Märkische Oderzeitung (Donnerstag). Als mögliche Standorte des Landes für das erste Kernkraftwerk würden in Energiestrategie-Plänen des Landes die Orte Zarnowiec und Kopalino nordwestlich von Danzig genannt, hieß es. Bisher gibt es in Polen keine Atomkraftwerke; auch zu den nun vorgestellten Plänen steht eine endgültige Entscheidung der Warschauer Regierung noch aus, wie die polnische Agentur PAP das Energieministerium zitierte.
Polens Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit PiS greift damit Pläne der Vorgängerregierung auf, die letztendlich wegen hoher Kosten und der ungeklärten Frage eines Endlagers für Atommüll verschoben wurden. Sie hatten erhebliche Proteste bei Umweltaktivisten ausgelöst. Polen, das rund 80 Prozent seines Stroms aus Kohle bezieht, gilt bisher als Klimasünder. Die Modernisierung veralteter Kraftwerke geht nur langsam voran. Warschau will auch künftig nicht auf Kohle verzichten, seinen Energiebedarf aber auch durch Kernenergie sowie Wind- und Solarenergie decken, schrieb das Blatt. Energieminister Krzysztof Tchorzewski gab sich zuversichtlich, so europäische Ziele beim CO2-Ausstoß erfüllen zu können./nat/DP/she
AXC0289 2018-11-28/21:27