ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Donnerstag die positiven US-Vorlagen aufgenommen und fest geschlossen. Händler äußerten sich erleichtert über die Entwicklung, denn die übrigen Börsen in Europa nahmen den Schwung aus den USA nicht mit. Mit entscheidend für die positive Aktienkursentwicklung in der Schweiz war der Devisenmarkt, denn der Dollar erholte sich zum Franken nach seinem Vortagesabsturz im Zuge taubenhafter Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell. Auch der Euro legte zum Franken zu. Sinkende Wechselkurse des Franken steigern die Wettbewerbsfähigkeit der eidgenössischen Exportwirtschaft und werden an der heimischen Börse daher gern gesehen.
Powell hatte mit seiner überraschenden Aussage, die Leitzinsen in den USA lägen dicht an einem neutralen Niveau, die Wall Street am Vortag massiv nach oben getrieben. Kritische Stimmen wunderten sich gleichwohl über die festen Kurse in der Schweiz, denn das am Freitag und Samstag stattfindende G20-Forum in Argentinien mit dem Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Chinas Machthaber Xi Jinping verhieß weiter nichts Gutes. Trump hatte erneut betont, dass er nicht mit einem Durchbruch im Handelsstreit rechne. Bestenfalls werde man sich auf einen Waffenstillstand im Handelskrieg einigen, vermutete Finanzmarktexperte Frank Häusler von Vontobel Asset Management.
Der SMI gewann 1,4 Prozent auf 9.016 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursgewinner und zwei -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 45,61 (zuvor: 46,2) Millionen Aktien. Novartis lagen mit einem Aufschlag von 2,4 Prozent weit vorn im SMI. Das Medikament Gilenya des Pharmakonzerns kann nun auch zur Behandlung einer bestimmten Form der Multiplen Sklerose bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden. Die EU-Arzneimittelbehörde habe die entsprechende Zulassung erteilt. Adecco kletterten nach einer Hochstufung durch die Analysten von Goldman Sachs um 2,0 Prozent.
Mit einem Plus von 2,4 Prozent waren auch Swiss Life gesucht, die Versicherung will Aktionäre stärker am Unternehmenserfolg partizipieren lassen. Die Titel von Julius Bär konnten da nicht mithalten, sie stiegen nur um magere 0,3 Prozent. Die Credit Suisse hatte das Kursziel um 12 Prozent gesenkt.
Am breiten Markt stürzte der Kurs des Pharmaunternehmens Cosmo um knapp 16 Prozent ab. Das Unternehmen hatte eine Wandelanleihe über 175 Millionen Euro begeben. Für die Papiere des Biotechnologieunternehmens Kuros ging es gar um 20 Prozent abwärts, auf der Generalversammlung wurde eine Kapitalerhöhung beschlossen.
Die Online-Apotheke Zur Rose hat ihre Kapitalerhöhung abgeschlossen. Der Bruttoerlös basierend auf dem Angebotspreis von 93 Franken je Aktie betrug 200 Millionen Franken. Mit dem Geld will der Mutterkonzern des niederländischen Versandhändlers Docmorris unter anderem die Übernahme der Ludwigshafener Online-Apotheke Medpex finanzieren. Im Rahmen der Kapitalerhöhung hat Zur Rose rund 2,15 Millionen neue Aktien ausgegeben. Die Titel gaben um 11,6 Prozent auf 92,10 Franken nach.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/hru
(END) Dow Jones Newswires
November 29, 2018 11:47 ET (16:47 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.