Der ukrainische Ministerpräsident Wladimir Groisman hat schärfere Sanktionen der EU und Deutschlands gegen Russland gefordert. "Russland ist ein Aggressor und ein Okkupant", sagte Groisman der Zeitung "Die Welt" (Freitag). Die jüngste Eskalation im Schwarzen Meer habe dies wieder einmal gezeigt.
Am vergangenen Sonntag hatte die russische Küstenwache drei Schiffe der ukrainischen Marine in der Meerenge von Kertsch aufgebracht und die Besatzung inhaftiert. Die Ukraine verhängte in der Folge für 30 Tage das Kriegsrecht über die Landesteile an der Grenze zu Russland. Groisman versprach, dies werde nicht verlängert werden - wenn es nicht zu weiteren russischen Aggressionen gegen sein Land komme.
Der Ministerpräsident aus Kiew kritisierte auch die neue russische Erdgaspipeline Nord Stream 2 durch die Ostsee. Das Projekt, das von Deutschland befürwortet wird, treibe ganz Europa in Abhängigkeit von Russland. "Es ist nicht nur schädlich für die Ukraine, sondern für den ganzen Kontinent", sagte Groisman. Der Ukraine entgehen Milliardeneinnahmen, wenn der Gastransit an ihr vorbeiläuft.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hatte jedoch am Donnerstag davor gewarnt, Nord Stream 2 mit der Reaktion auf das Agieren Russlands zu vermischen. "Das sind zwei unterschiedliche Bereiche", sagte der CDU-Politiker im ARD-"Morgenmagazin"./fko/DP/zb
AXC0049 2018-11-30/07:06