Wenige Tage nach der Bekanntgabe eines
massiven Arbeitsplatzabbaus im Bayer
Bayer hatte am Donnerstag unter anderem angekündigt, dass eine neue Produktionsstätte in Wuppertal, die den Regelbetrieb noch nicht aufgenommen hat, schrittweise stillgelegt werden soll. Dabei geht es um die Herstellung eines sogenannten Faktor-8-Wirkstoffes, der die Blutgerinnung verstärkt. Weil viele Konkurrenzprodukte auf den Markt gekommen seien, will Bayer die Produktion an einem bestehenden Standort in den USA konzentrieren. Laut Betriebsrat werden in diesem Biotechnologiebereich nun rund 350 hoch spezialisierte Arbeitsplätze in Wuppertal bereits 2019 wegfallen. Ursprünglich hatte der Bayer-Konzern Investitionen in der Größenordnung von ungefähr 500 Millionen Euro in diesen neuen Wuppertaler Betrieb angekündigt.
"Es gibt viel Unverständnis, aber auch Wut im Bauch", sagte der Wuppertaler Betriebsratsvorsitzende Michael Schmidt-Kieß. Er forderte, dass für jeden Betroffenen rasch eine Perspektive gefunden werden müsse. Die Schließung des Faktor-8-Werkes werde sich wohl nicht verhindern lassen. Darüber hinaus sei im Forschungs- und Entwicklungsbereich in den nächsten Jahren ein Personalabbau zu befürchten. Der Wuppertaler Betriebsrat befürchtet, dass Know-how und wichtige, innovative Arbeitsplätze durch Stellenabbau unwiederbringlich verlieren gehen könnten.
Bayer will bei seinem angekündigten Stellenabbau die Mehrzahl der Jobs nicht in Deutschland streichen. "Es wird einen bedeutenden Anteil an Arbeitsplätzen in Deutschland betreffen, aber nicht die Mehrzahl der 12 000 Stellen, wie schon gemutmaßt wurde", sagte Baumann der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Genaue Zahlen nannte er aber nicht. Der Stellenabbau in der Bundesrepublik soll sozialverträglich erfolgen. "Wir haben mit den Arbeitnehmervertretern vereinbart, bis Ende 2025 grundsätzlich auf betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland zu verzichten", sagte Baumann der Zeitung.
Die geplante Demonstration auf einer Hauptstraße in Wuppertal wird nach Angaben der Stadtwerke den Busverkehr beeinträchtigen. Laut einer Mitteilung des Verkehrsbetriebes von Freitag soll die B7 zwischen Varresbeck und Rutenbecker Weg zeitweise gesperrt werden. Dies betreffe auch Ersatzbusse für die derzeit nicht fahrende Schwebebahn./vd/DP/zb
ISIN DE000BAY0017
AXC0038 2018-12-03/06:35