DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die USA und China haben eine vorläufige Einigung in ihrem Handelsstreit erzielt. US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping verständigten sich am Samstag darauf, neue Strafzölle vorerst auszusetzen. Die USA stellten China zugleich ein Ultimatum: Wenn Peking den Forderungen Washingtons binnen 90 Tagen nicht nachkommt, wollen die USA bestehende Strafzölle wie geplant erhöhen. Trump hatte zuletzt damit gedroht, bisherige Strafzölle von zehn Prozent auf chinesische Importe im Umfang von 200 Milliarden Dollar zu Jahresbeginn auf 25 Prozent anzuheben. Nach dem mit Spannung erwarteten Treffen von Trump und Xi kündigte das Weiße Haus an, für 90 Tage keine neuen Strafzölle zu erheben. Beide Seiten werteten das Treffen demnach als "höchst erfolgreich". "Prinzipiell" habe die Vereinbarung eine "Ausweitung wirtschaftlicher Spannungen zwischen den beiden Ländern verhindert" und "neuen Raum für eine Win-Win-Zusammenarbeit eröffnet", sagte Chinas Außenminister Wang Yi. Obwohl sich beide Seiten nun auf eine Aussetzung weiterer Strafzölle verständigten, bleiben bereits verhängte Strafzölle in Kraft. China hat nach Angaben von Trump zugesagt, Zölle auf US-Autos "zu reduzieren und abzuschaffen". Derzeit lägen die Zölle bei 40 Prozent, schrieb Trump am Sonntagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit November (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: k.A. 1. Veröff.: 55,4 zuvor: 55,7 16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe November PROGNOSE: 57,9 Punkte zuvor: 57,7 Punkte 16:00 Bauausgaben Oktober PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.806,90 +1,76% Nikkei-225 22.574,76 +1,00% Hang-Seng-Index 27.168,91 +2,50% Kospi 2.131,93 +1,67% Schanghai-Composite 2.654,55 +2,56% S&P/ASX 200 5.771,20 +1,84%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Mit durch die Bank festen bis sehr festen Kursen feiern die Börsen in Asien und Australien am Montag die Annäherung im US-chinesischen Handelsstreit. Die Analysten von Morgan Stanley haben angesichts der Einigung im Handelskonfklikt ihre 2019-Prognose für den MSCI China sowie den Hang-Seng-Index erhöht. An den Börsen kommen die Kurse von ihren Tageshochs etwas zurück. In Australien, das stark abhängig von chinesischen Rohstoffkäufen ist, schlossen BHP Billiton 3,6 Prozent fester. Am Devisenmarkt zieht der chinesische Renminbi um 0,4 Prozent zum US-Dollar an, auch der Yen steigt - trotz der gesunkenen Risikoaversion. Der US-Dollar neigt ganz allgemein zur Schwäche und gibt einen Teil der Gewinne vom Freitag wieder ab. Der australische Dollar zieht um 0,5 Prozent auf das höchste Niveau seit August an. Allerdings gibt es auch nicht wenige kritische Stimmen, die sich über die Feierlaune wundern, denn viel sei nicht erreicht worden. Die Probleme bestünden weiter und eine Einigung im Rahmen des Zollmoratoriums sei keineswegs sicher, heißt es. In China sind die Titel von Wertpapierhandelshäusern aufgrund von gesenkten Margenanforderungen gesucht. Auch Telekomwerte mit Bezug zur 5G-Technologie steigen - teils nur gebremst vom Tageslimit von 10 Prozent. Die Aktien von WH Group, der weltgrößte Schweinefleischproduzent, ziehen um 11,4 Prozent an. Gefragt sind auch Reedereititel wie Mitsui O.S.K. Lines in Japan oder Evergreen Marine Corp. in Taiwan - sie legen um bis zu 5,3 Prozent zu.
US-NACHBÖRSE
Apple sind um 0,1 Prozent gestiegen. Medienberichten zufolge hat der Technologieriese im Mai eine Untersuchung über die mögliche Zahlung von Schmier- und Bestechungsgelder in Verbindung mit Zulieferern durchgeführt. Es seien jedoch keine Beweise hierfür gefunden. McKesson zeigten sich unverändert. Das Gesundheitsunternehmen hatte die Verlagerung seines Hauptsitzes von San Francisco nach Las Colinas in Texas angekündigt. Pebblebrook Hotel Trust stiegen um 0,2 Prozent, nachdem das Immobilienunternehmen den Verkauf von fünf Hotels der kürzlich übernommenen LaSalle Hotel Properties für 820,8 Millionen Dollar angekündigt hatte.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.538,46 0,79 199,62 3,31 S&P-500 2.760,17 0,82 22,41 3,24 Nasdaq-Comp. 7.330,54 0,79 57,45 6,19 Nasdaq-100 6.949,01 0,82 56,61 8,64 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1.509 Mio 798 Mio Gewinner 1.630 1.410 Verlierer 1.382 1.590 Unverändert 76 83
Freundlich - Über weite Strecken der Sitzung schien der Handel angesichts des Treffens von US-Präsident Donald Trump und Chinas Machthaber Xi Jinping am Samstag auf dem G20-Forum wie gelähmt. Doch zeigte sich Trump vor dem Gipfeltreffen zuversichtlich, dass den beiden eine Annäherung im erbitterten Handelskonflikt ihrer Länder gelingen werde. "Es gibt ein paar gute Zeichen", sagte Trump am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires. Schlagzeilen wie diese ließen Anleger im späten Geschäft mutiger werden, die Aktienkurse zogen an. Die äußerst positiven Konjunkturdaten des Tages gingen in dieser Gemengelage zumindest am Aktienmarkt unter. Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hatte sich im November unerwartet und kräftig auf ein Viereinhalbjahreshoch aufgehellt, obwohl Volkswirte einen leichten Rückgang erwartet hatten. Goldman Sachs verloren nach einer Abstufung durch Bank of America 2,1 Prozent auf den niedrigsten Kurs seit den Präsidentschaftswahlen 2016. Zudem ermittelten Bundesbehörden gegen die Bank im Zuge eines Korruptionsskandals in Malaysia. Marriott International sanken um 5,6 Prozent, nachdem Marriott ein Datenleck mitgeteilt hatte, von dem potenziell bis zu 500 Millionen Gäste betroffen sind. Für Gamestop ging es um 6,6 Prozent bergab. Der Anbieter von Videospielen hatte seinen Ausblick gesenkt. HP verteuerten sich um 0,6 Prozent, der Konzern hatte die Markterwartungen zum Umsatz geschlagen. Gute Geschäftszahlen kamen aus dem Softwaresektor, namentlich von Workday und VMWare. Die Kurse zogen darauf um 12,9 bzw. 3,6 Prozent an.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,79 -1,2 2,80 158,8 5 Jahre 2,83 -1,7 2,84 90,4 7 Jahre 2,91 -2,9 2,94 66,1 10 Jahre 3,00 -3,2 3,03 55,2 30 Jahre 3,29 -3,2 3,33 22,7
Die Rentennotierungen stiegen derweil, die Renditen sanken weiter, nachdem US-Notenbankchef Jerome Powell zur Wochenmitte einen geldpolitischen Ton angeschlagen hatte, den viele Marktakteure als taubenhaft verstanden hatten. An der im Dezember allgemein erwarteten vierten Zinserhöhung in diesem Jahr ändert dies freilich wenig. Darauf deutete auch das am Vorabend veröffentlichte Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung hin. Die Zehnjahresrendite fiel um 2,8 Basispunkte auf 3,00 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:19 Uhr % YTD EUR/USD 1,1364 +0,3% 1,1332 1,1377 -5,4% EUR/JPY 128,97 +0,1% 128,86 129,06 -4,7% EUR/GBP 0,8891 -0,1% 0,8899 0,8903 +0,0% GBP/USD 1,2781 +0,3% 1,2737 1,2777 -5,5% USD/JPY 113,50 -0,2% 113,72 113,46 +0,8% USD/KRW 1120,45 +0,2% 1120,45 1121,60 +5,0% USD/CNY 6,9605 +0,3% 6,9605 6,9427 +7,0% USD/CNH 6,8919 -0,3% 6,9136 6,9419 +5,8% USD/HKD 7,8209 -0,0% 7,8241 7,8215 +0,1% AUD/USD 0,7367 +0,1% 0,7362 0,7309 -5,8% NZD/USD 0,6913 +0,1% 0,6903 0,6860 -2,6% Bitcoin BTC/USD 4.016,28 -3,5% 4.160,03 4.217,62 -70,6%
Am Devisenmarkt legte der Dollar nach den überzeugenden Konjunkturdaten zu. Der ICE-Dollarindex kletterte um 0,5 Prozent. Allerdings profitiere der Greenback auch von der allgemeinen Verunsicherung wegen des US-China-Gipfels am Samstag. Investoren hätten im Rahmen des Handelskonflikts in den vergangenen Monaten stets Dollar gekauft, hieß es. Der Euro sank auf 1,1319 Dollar nach einem Tageshoch bei rund 1,14.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,51 50,93 +5,1% 2,58 -7,3% Brent/ICE 62,22 59,46 +4,6% 2,76 -1,2%
Am Ölmarkt ging es einmal mehr volatil zur Sache, die Preise reagierten sehr sensibel auf die Schlagzeilen. Laut einem Bericht hat das Erdölkartell Opec eine Fördersenkung um 1,3 Millionen Fass täglich gegenüber seinem Oktober-Produktionsniveaus ins Auge gefasst. Mit diesen Schlagzeilen erholten sich die Preise zwischenzeitlich. Belastet wurde der Rohölmarkt von Berichten in Russland, wonach Opec und Partner mit den aktuellen Preisen nicht unzufrieden sein sollen. Dazu gesellten sich Daten über eine gestiegene US-Förderung, auch die Anzahl der in Betrieb befindlichen US-Ölförderanlagen war gestiegen. WTI verbilligte sich um 1,0 Prozent auf 50,93 Dollar, Brent um 1,3 Prozent auf 58,74 Dollar. Die Ölpreise sind damit in den vergangenen zwei Monaten um 31 Prozent eingebrochen.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 03, 2018 01:50 ET (06:50 GMT)
Am Morgen ziehen die Ölpreise im asiatischen Geschäft mit den Schlagzeilen zu Russland und Saudi-Arabien zur Stabilisierung der Ölmärkte deutlich an.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.227,48 1.222,40 +0,4% +5,08 -5,8% Silber (Spot) 14,37 14,18 +1,3% +0,19 -15,2% Platin (Spot) 812,60 799,05 +1,7% +13,55 -12,6% Kupfer-Future 2,83 2,78 +1,9% +0,05 -15,5%
Die Goldpreise gerieten mit der Dollarstärke ins Rutschen. Die Feinunze verbilligte sich im späten Geschäft um 0,2 Prozent auf 1.222 Dollar. Auf Monatssicht legte der Preis des Edelmetalls um 0,9 Prozent zu.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
G20
Trotz heftiger Konflikte haben sich die G20-Staaten auf eine gemeinsame Erklärung zum Abschluss ihres Gipfeltreffens in Buenos Aires verständigt. Die USA scheren beim Klimaschutz allerdings erneut aus: In der Erklärung tragen die USA das Bekenntnis der 19 übrigen Mitglieder zu den Pariser Klimaschutzzielen von 2015 nicht mit. Das Gipfelkommuniqué enthält zudem keine explizite Verurteilung des Protektionismus im Welthandel.
HANDELSSTREIT
China hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump zugesagt, Zölle auf US-Autos "zu reduzieren und abzuschaffen". Derzeit lägen die Zölle bei 40 Prozent, schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter.
China erlaubt der UBS als erster ausländischer Bank, die Kontrolle über ein lokales Wertpapiergeschäft zu übernehmen. Wie die chinesische Wertpapieraufsichtsbehörde mitteilte, darf die UBS ihre Beteiligung an der in Peking ansässigen UBS Securities Co. auf 51 Prozent erhöhen.
INNENPOLITIK MEXIKO
Mexiko wird seit Samstag von dem linksgerichteten Politiker Andrés Manuel López Obrador regiert. Der 65-jährige legte in Mexiko-Stadt den Amtseid als Präsident des 130-Millionen-Einwohner-Landes ab. López Obrador hatte im Wahlkampf versprochen, das Land gründlich umkrempeln zu wollen und mit der grassierenden Korruption und der ausufernden Gewalt Schluss zu machen.
KONJUNKTUR CHINA
In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im November belebt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 50,2 von 50,1 Punkten im Oktober. Die Gesamtzahl der Auftragseingänge stieg im November leicht an, was auf eine Reihe von staatlichen Maßnahmen zur Unterstützung des Privatsektors zurückzuführen sein dürfte, sagte Zhengsheng Zhong, Ökonom bei der CEBM Group.
KONJUNKTUR JAPAN
Kfz-Absatz Nov +8,3% gg Vorjahr
INFLATION INDONESIEN
Verbraucherpreise Nov +0,27% gg Vm (PROG: +0,32%)
Verbraucherpreise Nov +3,23% gg Vj (PROG: +3,28%)
Kernverbraucherpreise Nov +3,03% gg Vorjahr (Okt: +2,94%)
INFLATION THAILAND
Verbraucherpreise Nov +0,94% gg Vorjahr (PROG +1,03%)
KOREAKRISE
US-Präsident Donald Trump hofft nach eigenen Angaben auf ein Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im Januar oder Februar.
ÖLMARKT
Russland und Saudi-Arabien wollen die Bemühungen der Opec zur Stabilisierung der Ölmärkte verstärken. Russland habe aber noch nicht entschieden, wie stark man die Produktion kürzen werde, sagte Russlands Präsident Wladimir Putin am Wochenende. Am Donnerstag und Freitag steht in Wien das Treffen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und der wichtigen Nichtmitglieder wie Russland an. Sie werden darüber entscheiden, ob Produktionsbeschränkungen notwendig sind, nachdem der Ölpreis seit Anfang Oktober aufgrund des Überangebots erheblich gefallen ist.
KLIMAWANDEL
Die Weltbank hat 200 Milliarden Dollar Hilfen für Entwicklungsländer im Kampf gegen den Klimawandel zugesagt. Die Hilfen gelten für den Zeitraum von 2021 bis 2025 und stellen eine Verdopplung der Hilfen des aktuellen Fünf-Jahres-Plans dar, wie die Weltbank nach Beginn der UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz ankündigte.
FERNSEHMARKT USA
In der US-Fehrsehbranche steht ein Milliarden-Deal bevor. Die Nexstar Media Group Inc habe im Wesentlichen den Kauf der Tribune Media Co für rund 4,1 Milliarden US-Dollar vereinbart, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Aus der Transaktion, die möglicherweise schon am Montag verkündet werde, ginge der größte regionale Fernsehsender in den USA hervor.
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December 03, 2018 01:50 ET (06:50 GMT)
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