
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
IW Köln erwartet 1,2 Prozent Wachstum im nächsten Jahr
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) rechnet für 2019 mit einem Wachstum von nur noch 1,2 Prozent - nach 1,5 Prozent in diesem Jahr. Das teilte das arbeitgebernahe Institut mit. Weniger Auslandsaufträge und Zulassungsstockungen in der Automobilindustrie hätten die deutsche Wirtschaft auf Talfahrt geschickt - das Bruttoinlandsprodukt sei im dritten Quartal 2018 preisbereinigt um 0,2 Prozent geschrumpft. Da auch die Weltwirtschaft weniger dynamisch sei, rechne das IW für das Jahr 2019 "mit einem verhaltenen Wachstum".
Merkel: Für Handelsfragen sind nicht Autobauer, sondern EU zuständig
Vor dem Treffen der deutschen Autobauer in Washington mit hochrangigen US-Regierungsvertretern hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die Firmen daran erinnert, dass die EU-Kommission für die Beilegung des Handelsstreits zuständig ist. "Es geht hier nicht um irgendwelche Handelsfragen, sondern die Handelsfragen werden von der Europäischen Kommission für alle Mitgliedstaaten einheitlich beschlossen", sagte Merkel in Berlin. Sie antwortete damit auf eine Frage, ob die drei Unternehmen eine Art Nebendiplomatie betreiben.
Verbraucherschutzverband fordert "Taten" nach Diesel-Gipfel
Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller hat nach dem Diesel-Gipfel von Bundesregierung und Kommunen eine schnelle Umsetzung von Maßnahmen gefordert. "Den Ankündigungen auf dem heutigen Dieselgipfel müssen zügig Taten folgen", verlangte der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands. "Mehr Geld für die Städte im Kampf für saubere Luft ist richtig, reicht aber nicht aus."
IfW: Beitrag zur Arbeitslosenversicherung sollte stärker sinken
Der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung sollte nach einer Forderung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) angesichts der hohen Rücklagen der Bundesagentur für Arbeit stärker sinken als gerade beschlossen. Statt auf 2,5 Prozent sollte der Beitragssatz für die Jahre 2020 bis 2022 auf 2,2 Prozent fallen, schlug Finanzwissenschaftler Alfred Boss in einem Kiel Policy Brief vor.
DIHK: Trotz Pause im Handelskonflikt zum Aufatmen zu früh
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat sich trotz der Pause im Handelsstreit zwischen den USA und China besorgt über negative Folgen für Europa gezeigt. "Der G20-Gipfel in Buenos Aires hat handelspolitisch eine Atempause gebracht", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer zu Dow Jones Newswires. "Zum Aufatmen ist es allerdings viel zu früh."
Berliner Senat zufrieden mit Air-Berlin-Transfergesellschaft
Der Berliner Senat zieht eine positive Zwischenbilanz für die nach der Insolvenz von Air Berlin eingerichtete Transfergesellschaft zur Unterbringung von Beschäftigten. Von 838 Verwaltungsangestellten aus Berlin und Brandenburg, die in die Transfergesellschaft eingetreten seien, hätten mehr als 730 eine neue Stelle, teilte die Senatsverwaltung für Arbeit und Soziales am Montag mit. Arbeitssenatorin Elke Breitenbach (Linke) bezeichnete die Transfergesellschaft als "Erfolgsgeschichte".
EZB/Weidmann: Nächste Normalisierungsschritte von Daten abhängig
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Geldpolitik nach Aussage des deutschen EZB-Ratsmitglieds Jens Weidmann nach dem geplanten Ende der Nettoanleihekäufe in Abhängigkeit von der Datenlage normalisieren. Weidmann sagte bei einer Veranstaltung in Frankfurt laut vorab verbreitetem Redetext: "Mit Blick auf die Geldpolitik ist klar, dass die nächsten Schritte der Normalisierung davon abhängen, wie sich der Datenkranz entwickelt. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir nicht unnötig Zeit verlieren sollten.
EZB: Zentralbanken erhöhen Anleihebestände im November wie geplant
Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Anleihebestände im Rahmen des Anleihekaufprogramms APP im November wie geplant erhöht. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) stiegen die Bestände um insgesamt 15,319 (Oktober: 15,009) Milliarden Euro. Das Volumen der fällig gewordenen Anleihen belief sich auf 7,120 (23,900) Milliarden Euro.
EZB: Zentralbanken kaufen in Vorwoche weniger Anleihen
Die Zentralbanken des Euroraums haben ihre Nettowertpapierkäufe im Rahmen des Anleihekaufprogramms APP in der Woche zum 30. November 2018 reduziert. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte, stieg das Volumen in allen Wertpapierkategorien um nur 0,864 (Vorwoche: 3,399) Milliarden Euro.
Trump will mit Russland und China über Abrüstung verhandeln
US-Präsident Donald Trump strebt Abrüstungsverhandlungen mit China und Russland an. In einer Twitter-Botschaft warnte Trump am Montag vor einem "unkontrollierbaren Wettrüsten". Die USA hätten in diesem Jahr 716 Milliarden Dollar (630 Milliarden Euro) für Verteidigung ausgegeben, schrieb Trump - und fügte hinzu: "Verrückt!"
US-Industrie gut in Schwung - ISM-Index steigt kräftig
Die US-Industrie hat im November spürbar an Schwung gewonnen. Nach Angaben des Institute for Supply Management (ISM) stieg der nationale Index der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe auf 59,3 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen leichten Anstieg auf 57,9 vorhergesagt, nachdem im Vormonat der viel beachtete Index auf 57,7 Zählern gefallen war.
US-Bauausgaben im Oktober gesunken
Die Bauausgaben in den USA haben sich im Oktober verringert. Wie das US-Handelsministerium mitteilte, sanken sie saisonbereinigt um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten eine Zunahme um 0,3 Prozent prognostiziert. Die zunächst für den Vormonat gemeldete Veränderung von 0,0 Prozent wurde auf minus 0,1 Prozent revidiert.
Markit: US-Industrie trotz Schwungverlust in guter Form
Die Aktivität in der US-Industrie ist im November langsamer als im Vormonat gewachsen. Insgesamt blieb die Lage aber sehr robust. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 55,3 von 55,7 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 55,4 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 55,4 ermittelt worden.
Quarles: Zinserhöhungen der Fed enden in "neutraler Spanne"
Die Zinserhöhungen der Federal Reserve werden nach Aussage von Gouverneur Randal Quarles in einer "neutralen Spanne" enden. Er versuchte damit, die Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell zu erläutern, wonach sich die Fed dem unteren Bereich des neutralen Zinses nähere. Die US-Währungshüter schätzten, dass ein neutrales Zinsniveau zwischen 2,50 und 3,50 Prozent liege, sagte Quarles.
Fed-Vize Clarida: Ausblick für US-Wirtschaft ist solide
Der wirtschaftliche Ausblick für die USA ist nach Ansicht von Fed-Vize Richard Clarida stark, und das Hauptziel der Federal Reserve besteht derzeit darin, die hohe Beschäftigung und die niedrige Inflation so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. "Im Moment denke ich, dass die US-Wirtschaft in guter Verfassung ist, und wir können über riskante Szenarien sprechen, aber ich denke, dass die Ausgangslage sehr solide ist", sagte Clarida in einem Interview mit Bloomberg-TV.
Kongressanhörung von Fed-Chef Powell für Mittwoch abgesagt
Die am Mittwoch geplante Anhörung von Fed-Chef Jerome Powell vor dem gemeinsamen Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses ist wegen des nationalen Tags der Trauer um Präsident George H.W. Bush abgesagt worden. Das teilte ein Parlamentsmitarbeiter mit. Für eine neu geplante Anhörung wurde noch kein Termin festgelegt.
+++ Konjunkturdaten
*DJ Brasilien Handelsbilanz Nov Überschuss 4,06 Mrd USD (Okt: Überschuss 6,12 Mrd USD)
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/mgo
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December 03, 2018 13:00 ET (18:00 GMT)
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