PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
MENSCHENRECHTE - Die Bundesregierung erhöht den Druck auf die deutsche Wirtschaft, stärker auf die Wahrung von Menschenrechten bei ihren ausländischen Lieferanten und Geschäftspartnern zu achten. In einem Brief an 7.000 Unternehmen schreiben Außenminister Heiko Maas und seine Kabinettskollegen Olaf Scholz (Finanzen), Peter Altmaier (Wirtschaft), Hubertus Heil (Arbeit) und Gerd Müller (Entwicklung): "Wir wünschen uns, dass das Engagement für Menschenrechte künftig bei allen deutschen Unternehmen in den Grundsätzen und der Praxis ihrer Unternehmensführung fest verankert ist", schreiben die fünf Minister und rufen die Adressaten dazu auf, in einem "Monitoring" über ihre internen Vorkehrungen zur internationalen Achtung von Menschenrechten zu berichten. (Handelsblatt S. 8)
CHEMIEINDUSTRIE - Plastikmüll und Glyphosat können Hans Van Bylen nicht schrecken. Denn mit dem Henkel-Chef wird ein ausgesprochener Optimist oberster Lobbyist der deutschen Chemieindustrie. "Das Umweltbewusstsein schafft uns Vorteile", sagte er in einem Interview. Die Chemie sei Teil der Lösung vieler Probleme und bleibe deshalb eine Zukunftsindustrie, sagte er weiter. (FAZ S. 20)
ABLESEDIENSTE - Die Bundesregierung hält Mieter hin, was die kostenträchtige Geschäftspraxis der Heizkostenableser angeht, gibt ihnen aber zugleich einen Funken Hoffnung: Wie das Bundeswirtschaftsministerium auf Anfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mitteilte, "prüfen" Mitarbeiter einen der zentralen Knackpunkte des Geschäftsmodells von Techem, Ista und anderen Heizkostenabrechnern: nämlich "das Thema der Kostentragung für Ablesedienste". (FAZ S. 24)
FINANZTRANSAKTIONSSTEUER - Deutschland und Frankreich wollen die seit Jahren diskutierte Finanztransaktionssteuer wiederbeleben und dazu in den kommenden Wochen ein genaueres Konzept erarbeiten. Dies wurde im Vorfeld eines Treffens der EU-Finanzminister in Brüssel bekannt, auf dem unter anderem die Einführung eines Eurozonen-Budgets diskutiert wurde. Die neue Steuer soll helfen, dieses zu finanzieren. Berlin und Paris zielen allerdings - nach französischem Vorbild - nur auf die Besteuerung von Aktiengeschäften ab. Die Reaktionen waren eher kritisch. Heute wollen die Finanzminister zunächst über eine EU-Digitalsteuer entscheiden. Eine Einigung war im Vorfeld nicht absehbar. Gestern wurde ein Euro-Reformpaket geschnürt. (Börsen-Zeitung S. 5)
INVESTOREN - Der jüngst vorgelegte Entwurf eines reformierten Corporate Governance Kodex stößt bei Investoren auf Kritik. Moniert wird, dass zu viele Punkte gestrichen wurden, zum Beispiel das Prinzip des "One Share One Vote", wie Michael Schmidt und Christian Strenger als Vertreter des Verbands der Investment Professionals DVFA im Gespräch erläutern. Aus Investorensicht sei zudem ein verbindliches Votum der Hauptversammlung über die Vorstandsvergütung "unabdingbar". Auch die neuen Kodex-Empfehlungen zur Gestaltung der Managergehälter stoßen auf Kritik, wobei Schmidt und Strenger vor allem den Vorschlag bemängeln, die langfristige Vergütung ausschließlich in Aktien zu gewähren. (Börsen-Zeitung S. 8)
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ - Auch wenn die Bundesregierung die Bedeutung der Künstlichen Intelligenz (KI) für die deutsche Wirtschaft betont, gibt sie zu deren Förderung bisher nur wenig Geld aus. Insgesamt hat die Bundesregierung gerade mal 142 Millionen Euro im Haushalt 2019 für die Förderung von KI-Projekten eingeplant, wie aus einem Schreiben von Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, hervorgeht, das dem Handelsblatt vorliegt. (Handelsblatt S. 9)
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December 04, 2018 00:39 ET (05:39 GMT)
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