Die finanzielle Verflechtung zwischen Banken und EU-Staaten ist einer Studie zufolge in den vergangenen vier Jahren noch enger geworden. "Seit 2014 ist die Bedeutung von EU-Staatsanleihen in den Bankbüchern stark gewachsen", zitierte das "Handelsblatt" am Dienstagabend aus einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Folglich sei die Verflechtung zwischen dem Ausfallrisiko von Staaten und Banken gewachsen.
"Die Heimatneigung ist bei allen Großbanken, insbesondere aber bei
italienischen und spanischen Banken, stark ausgeprägt", sagte
Studienautorin Dorothea Schäfer der Zeitung. Der Studie zufolge
halte die spanische Bank BBVA
Müssten die Banken Eigenkapital für Staatsanleihen zur Seite legen,
wären die Institute daher schnell unterkapitalisiert: Den vier in
der Studie betrachteten italienischen Banken würden dann 11,5
Milliarden Euro fehlen, den drei spanischen 9,5 Milliarden Euro,
schreibt die Zeitung. Auch die Deutsche Bank
"Es erfüllt uns mit Sorge, wenn südeuropäische Banken sich immer mehr mit Anleihen ihrer Heimatländer vollsaugen", sagte die finanzpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Antje Tillmann, dem "Handelsblatt". Auch im Bundesfinanzministerium beobachte man die Entwicklung genau, schreibt die Zeitung.
Für deutsche Banken ist die Ballung heimischer Staatsanleihen in den europäischen Bankbilanzen ein gewichtiges Argument, um ihren Widerstand gegen eine EU-Einlagensicherung aufrechtzuerhalten. "Für uns ist das ein absolutes Stoppschild für eine gemeinsame europäische Einlagensicherung", zitiert das Blatt Gerhard Hofmann, Vorstandsmitglied im Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR)./stw/jkr
ISIN DE000CBK1001 DE0005140008 ES0113211835
AXC0270 2018-12-04/18:58