Nach dem Erholungsversuch zu Beginn der Woche, stürzten die DAX-Notierungen am heutigen Donnerstag regelrecht ab. Dabei rutschte das wichtigste deutsche Börsenbarometer deutlich unter die 11.000-Punkte-Marke.
Das war heute los. Für den DAX ging es zeitweise um mehr als 3 Prozent nach unten. Die Nervosität machte sich nicht nur am deutschen Aktienmarkt bemerkbar. Die Entwicklung an den asiatischen Märkten hatte bereits nichts Gutes erahnen lassen. Auch an der Wall Street wurde der Handelsstart von roten Vorzeichen dominiert. Investoren sorgen sich um eine Eskalation im chinesisch-amerikanischen Handelsstreit.
Grund für diese Ängste ist die auf Anweisung der USA in Kanada erfolge Festnahme der Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou. Sie ist jedoch nicht nur die Finanzchefin von Huawei, sondern auch die Tochter des Unternehmensgründers. Außerdem ist Huawei nicht irgendein Unternehmen, sondern das Aushängeschild der chinesischen Wirtschaft. Kein anderer Konzern aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt konnte sich so gut außerhalb des Heimatmarktes festsetzen. Zudem ist Huawei nicht nur ein erfolgreicher Smartphone-Hersteller, sondern ganz vorne zu finden, wenn es um den Ausbau des Mobilfunknetzes der 5. Generation geht. 5G dürfte entscheidend für Megatrends wie Industrie 4.0 sein. Allerdings haben die USA und einige andere Nationen zuletzt Sicherheitsbedenken angemeldet, wonach Huawei seinen Zugang zu den Netzen der Zukunft auch der eigenen Regierung und damit womöglich zu Spionagezwecken nutzen könnte. Die nun erfolgte Festnahme der Huawei-Finanzchefin könnte die ohnehin angespannte Situation rund um den chinesisch-amerikanischen Handelsstreit weiter anheizen.
Als ob dies nicht genug wäre, ging es heute auch an den Rohstoffmärkten heiß her. Die Ölpreise erlebten einen deutlichen Rückgang, unter anderem wegen der größer gewordenen Konjunktursorgen, aber auch wegen der Befürchtung von Marktteilnehmern, dass mögliche preisstützende Förderkürzungen vonseiten der OPEC und einigen wichtigen Nicht-OPEC-Mitgliedern wie Russland zu gering ausfallen könnten. Entsprechend gespannt wurde auf die heutige OPEC-Sitzung in Wien geschaut.
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