
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
KRAUSS-MAFFEI - Der Maschinenbaukonzern Krauss Maffei ist von einem schweren Cyberangriff getroffen worden. Das Unternehmen kann seit zwei Wochen an mehreren Standorten nur mit gedrosselter Leistung produzieren, weil viele Rechner aufgrund einer Trojaner-Attacke lahmgelegt wurden. Ein Sprecher von Krauss Maffei bestätigte die Krisensituation. "Der Normalzustand ist noch nicht erreicht." Zudem sollen die bisher unbekannten Angreifer eine Lösegeldforderung an den Konzern gestellt haben. (FAZ S. 26)
CHANEL - Der Pariser Modekonzern Chanel wird auch künftig seine Luxusmode nicht online verkaufen. Das stellte Mode-Chef Bruno Pavlovsky in einem Interview mit dem Handelsblatt klar. "Wir glauben, dass ein so besonderes Produkt mit so viel Handarbeit, Kreativität und besten Materialien schlicht nicht für den Online-Verkauf geeignet ist, sagte er. Zugleich erklärte Pavlovsky, warum das Unternehmen trotzdem neuerdings mit dem E-Commerce-Unternehmen Farfetch zusammenarbeitet. "Da geht es uns nicht um E-Commerce, sondern darum, gemeinsam die Boutique der Zukunft zu entwickeln", sagte er. (Handelsblatt Online)
DEUTSCHE BAHN - Das Bahnprojekt RRX droht zur Posse zu werden. An diesem Sonntag soll das ambitionierte Vorhaben im Rhein-Ruhr-Raum an den Start gehen. Doch ein interner Schriftverkehr offenbart: Im Vorfeld ist ein skurriler Streit zwischen dem Verkehrsverbund und Siemens über die neuen Expresszüge entbrannt. (Handelsblatt S. 23)
DEUTSCHE BAHN - Die Bundesregierung versucht den Betrieb der Deutschen Bahn seit Jahren mit hohen Milliardensummen für die teils marode Infrastruktur zu stabilisieren. Man frage sich, warum der Bund zwar viel zahle, die Leistung der Bahn aber schlechter statt besser werde, heißt es nun beim Bundesrechnungshof. Die Antworten der Kontrolleure lesen sich wie ein dringender Appell, die Notbremse zu ziehen. Ein Bericht, der Regierung, Bundestag und Bundesrat an diesem Freitag zugeht, listet massive Mängel auf. Dem Bund, dem die Bahn gehört und der sie großteils finanziert, fehlten nicht nur Informationen über den Zustand des Bahnnetzes. Er übe auch noch viel zu wenig Kontrolle über die Verwendung der von ihm gezahlten Milliarden aus. So setze die Regierung systematische Fehlanreize für die Bahn. Denn während die Bahn für den Erhalt des Netzes verantwortlich ist, zahlt der Bund für sogenannte Ersatzinvestitionen zusätzlich. Damit fahre die Bahn finanziell gut, wenn sie die Pflege des Netzes vernachlässige, urteilt der Rechnungshof. Sanktionen könnten die Bahn davon nicht abhalten. Denn erfülle die Bahn ihre Pflichten nicht, drohten Strafen, die den Namen eigentlich nicht verdient hätten. Angesichts der aktuellen Probleme mit immer mehr Verspätungen gilt die Kritik der Kontrolleure als höchst brisant. (SZ S. 15/FAZ S. 19/Börsen-Zeitung S. 9)
PUMA - Puma wird Adidas und Nike gefährlich. Der Sportartikelhersteller wächst derzeit schneller als die beiden großen Rivalen. Vorstandschef Björn Gulden reicht das nicht. Er will die Marke noch größer machen. (Handelsblatt S. 20)
BAYERNLB - Die Europäische Zentralbank (EZB) fühlt nach Informationen der Börsen-Zeitung der BayernLB wegen deren Vergütungspraxis auf den Zahn. Im Fokus der Vor-Ort-Inspektion steht dabei offenbar die Entlohnung der Risikoträger. Deren variable Vergütung muss großteils über mehrere Jahre gestreckt werden. Sie ist mindestens zur Hälfte nicht bar zu leisten und muss neuerdings überdies im Nachhinein zurückgefordert werden können. Die Landesbank und die EZB äußern sich dazu auf Anfrage nicht. Die Deutsche Bundesbank bestätigt EZB-Prüfungen "im Bereich der Vergütungsregeln". Mit Ergebnissen der Untersuchung wird im Markt im ersten Halbjahr gerechnet. (Börsen-Zeitung S. 3)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank hat keine Furcht vor neuen Strafen. Bislang hat das größte deutsche Geldhaus keine Rückstellungen wegen der Geldwäschevorwürfe gebildet - weder wegen der Ermittlungen in Frankfurt von vor einer Woche noch wegen seiner Rolle im Danske-Skandal. Die Bank habe keine Anhaltspunkte für Fehlverhalten, hieß es in Finanzkreisen. (Handelsblatt S. 35/Börsen-Zeitung S. 3)
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December 07, 2018 00:35 ET (05:35 GMT)
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