Der bisherige Eigentümer Prevent
will den nach monatelangem Streit vereinbarten Verkauf des
Autozulieferers Neue Halberg Guss (NHG) nachträglich abblasen. Ein
Sprecher erklärte im Auftrag der Prevent-Gruppe am Freitag, man
werde vom "vertraglichen Rücktrittsrecht Gebrauch machen": "Die vor
einigen Wochen angekündigten Sanierungsmaßnahmen mit einem Abbau von
mehr als 200 Stellen in Saarbrücken und der Schließung des Werks in
Leipzig zum 31. März 2019 müssen damit kurzfristig beginnen." Als
Grund wurde genannt, dass der Großkunde Volkswagen
VW
Nach Darstellung von Prevent, das von der bosnisch-deutschen Familie Hastor kontrolliert wird, hat der Wolfsburger Autobauer beim Landgericht Braunschweig einen Antrag auf das Pfändungsverfahren gestellt. Das Gericht war am Freitagabend zunächst nicht für eine mögliche Bestätigung zu erreichen. "Durch diesen Schritt ist eine wesentliche Bedingung für den Verkauf des operativen Geschäfts der Neue Halberg Guss nicht mehr erfüllt", ließ Prevent erklären. VW hingegen betonte, man habe das Verfahren wegen der viel zu hohen Produktpreise angestrengt, die NHG im Jahresverlauf verlangt hatte.
Ende November war eigentlich schon die Übernahme der NHG durch eine andere Gruppe besiegelt worden, die vom Münchner Sanierungsberater "One Square Advisors" beraten wird. Mitarbeiter von NHG hätten nun die Möglichkeit, zu neuen Gesellschaften zu wechseln. Der Verkauf gebe die Chance zu einem Neuanfang, sagte Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig. Aus den Landesregierungen Sachsens und des Saarlands kamen ebenfalls positive Reaktionen.
Die Familie Hastor hatte sich mit VW erbittert um Lieferkonditionen gestritten. Die Prevent-Gruppe kündigte daraufin an, bis Ende 2019 das Werk in Leipzig mit 700 Beschäftigten schließen zu wollen. Zudem sollten in Saarbrücken mehrere hundert Arbeitsplätze abgebaut werden./jap/DP/jha
ISIN DE0007664039
AXC0312 2018-12-07/21:09