Von Steffen Gosenheimer
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Enttäuschende Handelsbilanzzahlen aus China, schwache Wirtschaftsdaten aus Japan und der durch die Festnahme der Huawei-Finanzchefin weiter eskalierte US-chinesische Handelsstreit trüben am Montag die Stimmung an den Börsen in Ostasien und Australien. Hinzu kommen sehr schwache Vorgaben von der Wall Street.
Der Nikkei-Index in Tokio verliert 2,3 Prozent auf 21.185 Punkte, in Sydney ist der Handel bereits beendet, mit einem Minus von 2,3 Prozent. An den chinesischen Aktienmärkten und in Seoul fallen die Verluste ebenfalls deutlich aus, wenn auch nicht ganz so hoch.
Während Aktien an Wert verlieren, sind sogenannte sichere Häfen wie der Yen, Anleihen und Gold tendenziell gesucht. Der Dollar wird mit 112,47 Yen gehandelt, verglichen mit 112,85 zur gleichen Zeit am Freitag. Die Feinunze Gold ist mit knapp 1.250 Dollar so teuer wie zuletzt vor fünf Monaten. Die Rendite der zehnjährigen US-Anleihe sinkt um weitere rund 2 Basispunkte auf 2,83 Prozent.
Export- und Importwachstum in China klar unter Erwarten
In Japan wurden die BIP-Daten für das dritte Quartal des Kalenderjahres nach unten revidiert, in China sind sowohl bei den Ex- als auch den Importen die Wachstumsraten deutlich niedriger ausgefallen als im Vormonat und auch als von Volkswirten geschätzt. Das schürt sorgen vor einem nachlassenden Wirtschaftswachstum. Außerdem hat sich der Preisanstieg in China verlangsamt. Laut den Analysten von Nomura deutet dies auf eine schwächere Wirtschaft 2019 hin.
Der US-chinesische Handelsstreit wird derweil weiter angeheizt von der Festnahme der Huawei-Finanzchefin in Kanada auf Betreiben der USA. Ihr wird ein betrügerischer Verstoß gegen Iran-Sanktionen der USA vorgeworfen. Nach der Festnahme der Managerin, zugleich Tochter des Firmengründers, hat Peking am Samstag den kanadischen Botschafter einbestellt, und fordert die sofortige Freilassung. Andernfalls droht Peking mit "ernsten Konsequenzen", für die Kanada zur Rechenschaft gezogen werden soll. Den laufenden Verhandlungen im Handelskonflikt während des vereinbarten 90-tägigen Waffenstillstands dürfte dies kaum zuträglich sein, so die Befürchtung an den Finanzmärkten.
Quer über die Region gehören Aktien aus dem Finanzsektor zu den größeren Verlierern. Sie werden belastet von den weiter gesunkenen Renditen in den USA, weil ein niedrigeres Renditeniveau das traditionelle Bankgeschäft weniger gewinnträchtig macht.
Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.552,50 -2,27% -8,45% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 21.185,17 -2,28% -6,94% 07:00 Kospi (Seoul) 2.045,61 -1,45% -17,10% 07:00 Schanghai-Comp. 2.581,96 -0,92% -21,95% 08:00 Hang-Seng (Hongk.) 25.648,57 -1,59% -12,91% 09:00 Straits-Times (Sing.) 3.070,88 -1,29% -8,57% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.664,95 -0,93% -6,47% 10:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:33 Uhr % YTD EUR/USD 1,1433 +0,3% 1,1397 1,1376 -4,8% EUR/JPY 128,55 +0,1% 128,38 128,33 -5,0% EUR/GBP 0,8968 +0,0% 0,8965 0,8916 +0,9% GBP/USD 1,2749 +0,3% 1,2713 1,2755 -5,7% USD/JPY 112,44 -0,2% 112,63 112,81 -0,1% USD/KRW 1124,97 +0,5% 1124,97 1120,20 +5,4% USD/CNY 6,8757 -0,1% 6,8757 6,8806 +5,7% USD/CNH 6,8990 +0,0% 6,8964 6,8830 +5,9% USD/HKD 7,8128 -0,0% 7,8158 7,8139 -0,0% AUD/USD 0,7220 +0,5% 0,7187 0,7224 -7,7% NZD/USD 0,6894 +0,6% 0,6855 0,6883 -2,9% Bitcoin BTC/USD 3.533,50 +0,4% 3518,8650 3.383,75 -75,4% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,50 52,61 -0,2% -0,11 -9,1% Brent/ICE 61,99 61,67 +0,5% 0,32 -1,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.249,32 1.248,57 +0,1% +0,76 -4,1% Silber (Spot) 14,59 14,62 -0,2% -0,03 -13,9% Platin (Spot) 793,20 793,70 -0,1% -0,50 -14,7% Kupfer-Future 2,74 2,76 -0,7% -0,02 -18,3%
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December 10, 2018 00:52 ET (05:52 GMT)
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