ZÜRICH (Dow Jones)--Mit einem deutlichen Minus hat die Schweizer Börse den ersten Handelstag der neuen Woche beendet. Vor allem die Verschiebung der Brexit-Abstimmung im britischen Parlament sorgte am Nachmittag für eine kräftige Ausweitung der Verluste. Diese war ursprünglich für Dienstag vorgesehen. Nun soll es Nachverhandlungen mit der EU geben, so Premierministerin Theresa May. Ein neues Datum für die Abstimmung wurde nicht genannt.
Grund sind offenbar Bedenken der Parlamentarier wegen des Arrangements für den Umgang mit Nordirland. Der so genannte Backstop soll verhindern, dass im Falle eines ungeregelten EU-Austritts eine harte Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland entsteht. Von britischer Seite gibt es allerdings Bedenken, dass daraus ein Dauerzustand werden könnte, was die Souveränität Großbritanniens beeinträchtigen würde.
Dazu kamen weitere Belastungsfaktoren wie der Handelsstreit zwischen den USA und China und die Sorge vor einer Abkühlung der globalen Wirtschaft. Der SMI verlor vor diesem Hintergrund 2,2 Prozent auf 8.551 Punkte und ging damit auf seinem Tagestief aus dem Handel. Alle 20 SMI-Werte verzeichneten Abgaben. Umgesetzt wurden dabei 64,66 (zuvor: 53,59) Millionen Aktien. Ein zusätzlicher Belastungsfaktor war der steigende Franken, der bei den Investoren als "Fluchtwährung" gesucht war.
Bei den Einzelwerten fielen die defensiven Index-Schwergewichte nicht ganz so stark wie der Gesamtmarkt. Die Roche-Aktie büßte 1,3 Prozent ein, Nestle verloren 2,0 Prozent. Novartis fielen um 2,4 Prozent, belastet von einer Abstufung auf "Underweight" von "Equalweight" durch Barclays. Mittelfristig stehe das Wachstum des Pharma-Geschäfts weiterhin vor Herausforderungen. Die Analysten sprechen von strukturellen Schwierigkeiten, mit denen das Onkologie-Franchise zu kämpfen habe.
Besonders die Bankenwerte standen zu Wochenbeginn unter Druck. Hier belasteten die weiter fallenden Renditen. Vor dem Hintergrund der bestehenden politischen und konjunkturellen Unsicherheiten blieben die vermeintlich "sicheren Häfen" der Anleihemärkte bei den Investoren gesucht. Die niedrigen Renditen belasten traditionell das Bankgeschäft. UBS verloren 3,1 Prozent, CS Group gaben um 2,5 Prozent nach und die Papiere von Julius Bär waren mit einem Minus von 4,2 Prozent Tagesverlierer im SMI.
Für die Papiere von Swatch ging es um 3,3 Prozent nach unten. Das Unternehmen hat es nach Ansicht von Goldman Sachs mit einem sich abschwächenden Markt für Armbanduhren zu tun. Goldman Sachs senkt die währungsbereinigte Umsatzwachstumsprognose 2019 für Swatch von 5 auf 3 Prozent und begründet das mit dem insgesamt rückläufigen Ausblick für die Luxusgüterbranche. Im Fahrwasser verloren Richemont 3,0 Prozent.
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December 10, 2018 11:39 ET (16:39 GMT)
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