Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
May will von EU neue Zusicherungen wegen Nordirland
Die britische Premierministerin Theresa May hat die für Dienstagabend geplante Abstimmung im Unterhaus über ihren mit der EU ausgehandelten Brexit-Plan auf unbestimmte Zeit verschoben. Grund sind Bedenken der Parlamentarier wegen des Arrangements für den Umgang mit Nordirland. Der so genannte Backstop soll verhindern, dass im Falle eines ungeregelten EU-Austritts eine harte Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland entsteht. Von britischer Seite gibt es aber Bedenken, dass daraus ein Dauerzustand werden könnte, was die Souveränität Großbritanniens beeinträchtigen würde.
Maas erwartet keine Änderungen am Brexit-Abkommen
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) erwartet keine Änderungen am Brexit-Abkommen mit Großbritannien. Die Vereinbarung sei in "schwierigen Verhandlungen" durch beide Seiten erzielt worden, sagte Maas am Montag in Brüssel. "Ich sehe im Moment nicht, was sich daran ändern sollte." Auch Rufe nach einem zweiten Referendum zum Brexit sah er skeptisch: Aktuelle Umfragen seien "auch nicht so viel anders" wie in der Vergangenheit, sagte Maas.
Merz als Wirtschaftsminister im Gespräch - Bericht
Einem Zeitungsbericht zufolge ist der unterlegene Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, als Wirtschaftsminister im Gespräch. Das meldet die Bild-Zeitung und beruft sich auf CDU-Kreise. Merz solle demnach in der ersten Reihe mitmischen und im Falle einer Kabinettsumbildung zum Zuge kommen.
Grüne begrüßen Migrationspakt als "historisches Signal"
Die Grünen-Migrationsexpertin Filiz Polat hat die Annahme des UN-Migrationspakt als "ein historisches Signal der Weltgemeinschaft" begrüßt. Diese habe sich damit zugleich gegen nationale Alleingänge gestellt und zu internationaler Verantwortung bekannt, erklärte Polat am Montag in Berlin. Der Pakt beinhalte "sinnvolle, weil ursachenorientierte Lösungsstrategien und wird so der Realität einer global vernetzten Welt gerecht".
Ausgaben für Elterngeld höher als geplant
Kosten für das Elterngeld fallen im laufenden Jahr höher aus als geplant. Das geht nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland aus einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestages hervor. Demnach genehmigte das Ministerium zusätzliche Ausgaben von 170 Millionen Euro. Bisher waren im Haushalt knapp 6,5 Milliarden Euro für das Elterngeld eingeplant.
Bahn optimistisch für Einigung mit Eisenbahnern am Dienstag
Die Deutsche Bahn ist nach dem Streik zuversichtlich, dass sie den Tarifstreit mit der Eisenbahnergewerkschaft EVG am Dienstag beenden kann. Ein weiterer Streik der Lokführer vor Weihnachten ist damit unwahrscheinlich und ist laut EVG auch nicht geplant. "Ich kann versichern, dass wir mit einem sehr großen Einigungswillen in die morgigen Verhandlungen gehen", sagte ein Bahn-Sprecher. Er sei "sehr optimistisch", was einen Kompromiss angehe. "Wir waren schon nah an einer Einigung", ergänzte er.
EZB: Zentralbanken kaufen in Vorwoche deutlich mehr Anleihen
Die Zentralbanken des Euroraums haben ihre Nettowertpapierkäufe im Rahmen des Anleihekaufprogramms APP in der Woche zum 7. Dezember 2018 deutlich erhöht. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte, stieg das Volumen in allen Wertpapierkategorien um 7,015 (Vorwoche: 0,864) Milliarden Euro.
EU verhängt Sanktionen wegen Wahlen in "Volksrepubliken" der Ostukraine
Nach den international kritisierten Wahlen der Rebellen in der Ostukraine hat die EU neun Verantwortliche mit Strafmaßnahmen belegt. Dies entschieden die Mitgliedstaaten beim Treffen der Außenminister am Montag in Brüssel, wie der EU-Rat mitteilte. Die Vermögen der Ukrainer werden demnach eingefroren, die Einreise in die EU ist ihnen fortan verwehrt. Zu den Betroffenen gehört der "Präsident" der prorussischen "Volksrepublik" Luhansk, Leonid Pasetschnik.
Berenberg: Keine Gründe für Rezession in Europa oder USA
Die Privatbank Berenberg rechnet für das nächste Jahr nicht damit, dass es in Europa oder in den USA zu einer Rezession kommen wird. Chefvolkswirt Holger Schmieding sagte bei der Vorstellung seines Ausblick für 2019 in Frankfurt: "Ich sehe weder hier noch in den USA etwas, was eine Rezession rechtfertigen würde." Gleichwohl erwartet Schmieding, dass die US-Notenbank demnächst eine Zinspause einlegen und über einen langsameren Bilanzabbau diskutieren wird, während die bisher von ihm prognostizierte EZB-Zinserhöhung durch den scheidenden Präsidenten Mario Draghi langsam unwahrscheinlicher wird.
Deutsche und internationale Unternehmen unterzeichnen Klimaschutz-Charta
Mit einer Klimaschutz-Charta wollen Dutzende große Modeunternehmen aus Deutschland und anderen Ländern ihren Beitrag zum Kampf gegen die Erderwärmung leisten. Wie die beteiligten Unternehmen am Montag im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Kattowitz mitteilten, verfolgen sie mit der Charta das Ziel, bis zum Jahr 2050 gänzlich ohne klimaschädliche Emissionen auszukommen.
Experten warnen bei Anhörung vor neuen Finanzmarktrisiken
Sachverständige haben bei einer Anhörung im Bundestag die Verfassung der Finanzmärkte als stabiler bezeichnet, als sie es vor zehn Jahren bei Ausbruch der Lehman-Krise war. Sie warnten aber bei der Anhörung des Finanzausschusses zum Thema "Lehren aus der Finanzkrise" auch vor neuen Risiken. "Die Antwort ist ja", sagte der Chef der Finanzaufsicht Bafin, Felix Hufeld, auf die Frage, ob die Finanzmärkte inzwischen stabiler seien. "Wir haben ein deutlich höheres Maß an Stabilität an den Finanzmärkten."
Trump nennt Schweigegelder für Frauen legal
US-Präsident Donald Trump hat bestritten, dass die während des Wahlkampfs 2016 geleisteten Schweigegeldzahlungen an zwei angebliche frühere Sexpartnerinnen illegal gewesen seien. Es habe sich um eine "simple private Transaktion" gehandelt, schrieb Trump am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Bewaffnete Miliz schließt eines der größten Ölfelder Libyens
Ölfelder im Südwesten des Landes durch eine bewaffnete Gruppe bekannt gegeben. Auf seiner Internetseite sprach das Unternehmen von einem "Fall höherer Gewalt". Das Ölfeld al-Scharara wird von der Akakus-Gruppe betrieben. Dabei handelt es sich um ein Joint Venture aus NOC, Repsol (Spanien), Total (Frankreich), OMV (Österreich) und Statoil (Norwegen).
Indiens Zentralbankgouverneur tritt zurück
Der Gouverneur der Reserve Bank of India (RBI), Urjit Patel, hat seinen Rücktritt erklärt. Patel teilte in einer Erklärung mit, er trete aus persönlichen Gründen mit sofortiger Wirkung zurück, es sei ihm eine Ehre gewesen, der RBI in den vergangenen Jahren in verschiedenen Funktionen gedient zu haben. Zuvor hatte die Regierung Druck auf Patel ausgeübt, die Kreditbedingungen für Staatsbanken zu lockern und Überschüsse an die Regierung zu überweisen.
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December 10, 2018 13:00 ET (18:00 GMT)
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