BERLIN (Dow Jones)--Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat die jüngsten Ankündigungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Reaktion auf die Unruhen in dem Land kritisiert. "Die Reaktion der französischen Regierung auf die Unruhen ist ein Schnellschuss, der wirtschaftlich nur begrenzt sinnvoll ist und die Unzufriedenheit im Land kaum lindern wird", erklärte DIW-Präsident Marcel Fratzscher.
Macron habe in den vergangenen 18 Monaten viele wichtige Reformen umgesetzt, aber dabei zu häufig die Sorgen und Ängste der Mittelschicht und der Einkommensschwächsten nicht berücksichtigt. Sein größter Fehler sei die Abschaffung der Vermögensteuer gewesen, was sich als ein fatales Signal erwiesen habe. "Wir sollten uns in Deutschland nicht zu sicher sein, dass es hier nicht zu einem ähnlichen Widerstand kommen kann", warnte Fratzscher. Denn auch die Bundesregierung betreibe zu viel Klientelpolitik, wie man bei der Diskussion um die Soli-Abschaffung und der Rentenpolitik sehe.
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December 11, 2018 09:23 ET (14:23 GMT)
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