Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen zwei frühere Mitarbeiter der Deutschen Bank im Zusammenhang mit sogenannten Cum-Ex-Geschäften zulasten des Fiskus. Nach Recherchen von WDR und Süddeutscher Zeitung untersuchen die Ermittler dabei auch die Rolle der Deutschen Bank im Handel mit "Phantom-Aktien" in den USA, der als Weiterentwicklung der Cum-Ex-Masche gilt. Banker, Börsenhändler und deren Handlanger hatten jahrelang komplexe Aktiengeschäfte rund um den Dividendenstichtag betrieben, um sich eine einmal gezahlte Kapitalertragsteuer mehrmals erstatten zu lassen. Nachdem die damalige Bundesregierung 2012 wichtige Gesetzeslücken geschlossen hatte, liefen derartige Geschäfte aber womöglich in veränderter Form weiter. (SZ S. 13)
THYSSENKRUPP - Der Aufsichtsrat des Industriekonzerns Thyssenkrupp kommt nicht zur Ruhe. Wenige Wochen, nachdem das Gremium Bernhard Pellens aus seiner Mitte an die Spitze gewählt hat, soll der Wissenschaftler wieder abgelöst werden. Der Finanzinvestor Cevian habe sich dafür stark gemacht, dass Martina Merz den Aufsichtsratsvorsitz übernimmt, hieß es in Kreisen der Kontrolleure. Hinter den Vorschlag soll sich auch die Krupp-Stiftung gestellt haben, die mit 21 Prozent der Anteile vor Cevian mit 18 Prozent größte Aktionärin der Thyssenkrupp AG ist. Merz' Wahl zur Nachfolgerin von Pellens wäre eine gute Lösung, hieß es im Umfeld der Stiftung. (Handelsblatt S. 18)
THYSSENKRUPP - Tausende Beschäftigte der Thyssenkrupp-Stahlsparte erhalten Anfang nächsten Jahres eine Erfolgsbeteiligung von 1.000 Euro. Den Bonus gebe es für alle Tarifmitarbeiter und die nichtleitenden außertariflich Angestellten von Thyssenkrupp Steel Europe, berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung unter Berufung auf ein Flugblatt der IG Metall. (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
DEUTSCHE BAHN - Der größte deutsche Staatskonzern steuert nach Angaben aus Aufsichtsratskreisen auf eine Milliardenlücke zu. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung fehlen der Deutschen Bahn bis 2023 rund 4 Milliarden Euro. Das wurde bei der Aufsichtsratssitzung des Konzerns am Mittwoch in Berlin deutlich. Das Unternehmen äußerte sich zu den Angaben nicht. Die Aufsichtsräte der Bahn segneten am Mittwoch die Budgetplanung der Bahn für 2019 ab und ließen sich die Mittelfristplanung des Vorstands vorlegen. Die Bahn will in den nächsten fünf Jahren massiv in Personal, Fahrzeuge und das Schienen-Netz investieren, um zuverlässiger und pünktlicher zu werden und mehr Güter auf die Züge zu bekommen. Bereits durchgesickert war, dass es um rund 5 Milliarden Euro zusätzlich gehen soll. Nun allerdings wird auch klar, dass der Konzern das ohne harte Einschnitte kaum schaffen wird. Erst eine Milliarde Euro davon sei vom Konzern finanziert, hieß es am Mittwoch aus Aufsichtsratskreisen. Woher die weiteren Milliarden kommen, ist noch offen. (SZ S. 17/FAZ S. 17/Welt S. 9)
DEUTSCHE BAHN - Die Deutsche Bahn prüft den Verkauf von Tochterfirmen, heißt es. Vorstandschef Richard Lutz muss dem Aufsichtsrat des Staatskonzerns bis März ein Konzept gegen die Verschuldung vorlegen. Eine Trennung von den beiden Tochterfirmen Arriva und Schenker könnte dringend benötigtes Geld für neue Investitionen in Personal und Infrastruktur bringen. (Handelsblatt S. 19)
AIRBNB - Nathan Blecharczyk, Co-Gründer des Wohnraumvermittlers Airbnb, geht im Streit mit europäischen und US-Kommunen auf die Städtevertreter zu. "Natürlich muss es Regeln geben", sagte er im Interview mit dem Handelsblatt. Vielfach bestünden jedoch noch "all die alten Regeln und Denkmuster von vor über zehn Jahren", kritisiert der Strategiechef von Airbnb. "Lasst uns neu denken, wie diese Regeln im 21. Jahrhundert aussehen." Von New York über Barcelona bis Berlin machen Städtevertreter das mit 31 Milliarden Dollar bewertete Start-up für extreme Wohnraumverknappung und Mietpreissteigerungen mitverantwortlich. Außerdem steht der Vorwurf der Steuerhinterziehung im Raum. Airbnb sei mit über 400 Städten und Regionen deshalb übereingekommen, die Tourismusabgaben direkt von den Gästen einzuziehen und an die jeweilige Stadt abzuführen, erklärt der 34-Jährige. "In Deutschland bestehen solche Vereinbarungen bereits mit Frankfurt und Dortmund und ab dem 1. Januar auch mit Dresden." Der Co-Gründer äußerte sich auch zum anstehenden Börsengang des Unternehmens, den die Branche für 2019 erwartet. "Wir können eines Tages so groß sein wie Amazon oder Google", sagte er. "Wir wollen im Juli nächsten Jahres bereit sein für die Börse." (Handelsblatt S. 14)
SIEMENS - Siemens und Alstom bieten der EU-Kommission an, im Gegenzug zur Genehmigung einer Fusion der Bahntechnik-Aktivitäten ein Umsatzvolumen von rund 600 Millionen Euro abzugeben. Dieses Angebot gilt vor allem für die Signaltechnik. Darüber hinaus dürfte das Duo offeriert haben, einen Teil der Technologie für Hochgeschwindigkeitszüge zu transferieren. (Börsen-Zeitung S. 7/Welt S. 11)
ABB - Nach langen Spekulationen hat ABB am Mittwoch erstmals indirekt bestätigt, dass die Zukunft der Stromnetzsparte im Verbund des Schweizer Industriekonzerns in Frage steht. Man sei in Verhandlungen, die seit 2014 bestehende strategische Partnerschaft mit dem japanischen Technologiekonzern Hitachi in der Sparte Stromnetze auszuweiten und neu zu definieren, teilte ABB mit. Es sei jedoch nicht sicher, dass eine Transaktion zustande komme. (FAZ S. 26/Börsen-Zeitung S. 7)
COMPUGROUP - Der Medizinsoftwarekonzern Compugroup stuft die geplante elektronische Patientenakte als bedeutendes Zukunftsgeschäft ein. Dies machen Vorstandschef Frank Gotthardt und Finanzvorstand Christian Teig im Interview mit der Börsen-Zeitung deutlich. "Wir wollen da eine wichtige Rolle einnehmen, nicht nur in Deutschland", kündigte Gotthardt an. Im Privatversicherungsmarkt sei der Konzern mit dem Produkt schon unterwegs. Bisher sei der Umsatz fast null, "aber man sieht einen Zukunftsmarkt, der deutlich größer ist als unser heutiges Geschäft mit Primärsoftware für Leistungserbringer", sagt Teig. Mit Blick auf Technologie, Reichweite und Organisation sei Compugroup Medical gut für das Geschäft positioniert. (Börsen-Zeitung S. 9)
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December 13, 2018 00:40 ET (05:40 GMT)
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