DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Der Senat in Washington treibt eine Resolution für ein Ende der US-Unterstützung für den Militäreinsatz Saudi-Arabiens im Jemen voran. Allerdings müsste die Resolution selbst bei einer Annahme durch den Senat noch in das Repräsentantenhaus, wo die die Republikaner noch bis zum 3. Januar eine Mehrheit haben. Trump könnte zudem ein Veto einlegen. Die Resolution hat deswegen vor allem symbolischen Charakter. Bislang lassen die USA dem Königreich Geheimdienstinformationen zukommen und bilden Piloten aus. Eine Zeit lang halfen sie auch bei der Luftbetankung von Kampfflugzeugen im Jemen-Einsatz. Einige Senatoren kritisierten, dass Trump trotz der offensichtlichen Rolle Saudi-Arabiens bei der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi und bei der humanitären Krise im Jemen keinen härteren Kurs gegen das Land fährt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
22:05 Adobe Systems Inc, Ergebnis 4Q, San Jose
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Import- und Exportpreise November Importpreise PROGNOSE: -1,1% gg Vm zuvor: +0,5% gg Vm 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 225.000 zuvor: 231.000
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.664,40 +0,45% Nikkei-225 21.816,19 +0,99% Hang-Seng-Index 26.490,61 +1,16% Kospi 2.095,55 +0,62% Shanghai-Composite 2.634,15 +1,23% S&P/ASX 200 5.661,60 +0,14%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Fester - Nach den zum Teil deutlichen Zugewinnen zur Wochenmitte zeigen sich die Aktienmärkte erneut freundlich. Die chinesischen Börsen und Tokio profitieren weiter von positiven Signalen im Handelsstreit zwischen den USA und China. Auch von der Wall Street kommt Rückenwind. China beabsichtigt sich ausländischen Unternehmen stärker zu öffnen. Bisher waren diesen nur Minderheitsbeteiligungen erlaubt. Zudem erarbeitet Peking einen Ersatz für das umstrittene "Made in China 2025"-Programm, welches das Ziel verfolgt, China zum Marktführer im Technologiesektor zu machen. Der Nikkei-Index erhält zusätzlich Rückenwind vom sich im Handelsverlauf abschwächenden Yen. In Sydney gaben Immobilien- und Versorgeraktien jeweils um 1,8 Prozent nach, laut Börsianern belastet vom zuletzt wieder etwas gestiegenen Zinsniveau. Rohstoffwerte stiegen hingegen um 1,1 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Oxford Industries brachen um 11,1 Prozent ein. Das Bekleidungsunternehmen hatte Quartalzahlen vorgelegt, die ebenso enttäuschten wie der Ausblick. Angesichts enttäuschender Nachfrage, senkte das Unternehmen seine Schätzungen für das Gesamtgeschäftsjahr. Der Wettbewerber Tailored Brands verzeichnete einen Kurseinbruch von 27 Prozent. Das Unternehmen verdiente nur noch 13,9 nach 36,9 Millionen Dollar im Vorjahresquartal, was umfangreichen Abschreibungen geschuldet war. Auf bereinigter Basis fiel der Gewinn höher als von Analysten erwartet aus. Für Enttäuschung sorgte allerdings der gesenkte Ausblick. Für Communications ging es nach der Ankündigung einer Restrukturierung und einer sinkenden Dividende dagegen um gut 8 Prozent nach oben. Bereits im regulären Handel zuvor hatte der Kurs der Aktie in Erwartung um über 10 Prozent zugelegt.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 24.527,27 0,64 157,03 -0,78 S&P-500 2.651,07 0,54 14,29 -0,84 Nasdaq-Comp. 7.098,31 0,95 66,48 2,82 Nasdaq-100 6.763,96 0,89 59,72 5,75 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 982 Mio 886 Mio Gewinner 1.973 1.345 Verlierer 1.043 1.649 Unverändert 67 82
Fester - Fortschritte bei der Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und China sorgten für Kauflaune. Allerdings konnten die Tageshochs nicht verteidigt werden. Bereits am Vortag hatte es aus Kreisen geheißen, China werde die Zölle auf Autoimporte aus den USA wieder senken. Nun berichtete das Wall Street Journal, die chinesische Regierung wolle künftig eine andere Politik verfolgen und das Land mehr für ausländische Unternehmen öffnen. Positiv für die Entwicklung im Handelsstreit wurde auch gesehen, dass die festgenommene Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou gegen Kaution und Auflagen in Kanada freigelassen wurde. Die mit Blick auf die US-Notenbanksitzung in der kommenden Woche wichtigen US-Verbraucherpreise für November fielen exakt wie erwartet aus, was Beobachter tendenziell positiv für Aktien werteten. Bei den Einzelwerten gewannen die Autoaktien Ford, General Motors und Fiat Chrysler bis zu 2,9 Prozent. Under Armour brachen in einem freundlichen Umfeld um 10,4 Prozent ein. Das Unternehmen hatte erstmals seit drei Jahren wieder einen Investorentag veranstaltet. Dabei konnte der Ausblick des Sportbekleidungs-Hestellers nicht überzeugen.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,77 0,8 2,76 156,8 5 Jahre 2,77 2,5 2,74 84,2 10 Jahre 2,91 3,7 2,88 47,0
Die US-Zehnjahresrendite zog deutlicher an, auch weil das Interesse für Anleihen wegen der Gewinne am Aktienmarkt zurückging. Auch die Fortschritte bei den Handelsgesprächen ließen das Interesse für den "sicheren Hafen" schwinden. Die Rendite zehnjähriger Papiere legte um 3,7 Basispunkte auf 2,91 Prozent zu.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:09 Uhr % YTD EUR/USD 1,1370 -0,0% 1,1371 1,1320 -5,4% EUR/JPY 129,01 +0,2% 128,81 128,42 -4,6% EUR/GBP 0,9010 +0,1% 0,9001 0,9061 +1,4% GBP/USD 1,2621 -0,1% 1,2634 1,2492 -6,7% USD/JPY 113,45 +0,2% 113,28 113,42 +0,8% USD/KRW 1123,68 -0,1% 1124,58 1129,89 +5,3% USD/CNY 6,8694 -0,2% 6,8800 6,8906 +5,6% USD/CNH 6,8650 -0,1% 6,8707 6,8901 +5,4% USD/HKD 7,8087 -0,1% 7,8150 7,8165 -0,1% AUD/USD 0,7237 +0,3% 0,7214 0,7210 -7,4% NZD/USD 0,6871 +0,3% 0,6852 0,6861 -3,2% Bitcoin BTC/USD 3.363,76 -1,5% 3415,6250 3.383,75 -76,6%
Am Devisenmarkt reagierte das Pfund mit leichten Verlusten auf das Ergebnis des Misstrauensvotums gegen Premierministerin May. Die Devise rutschte knapp unter die Marke von 1,26 Dollar. Vor der Bekanntgabe des Ergebnisses hatte das Pfund im Tagesverlauf kontinuierlich angezogen bis auf 1,2640 Dollar von unter 1,25 am Morgen. Dass sich die italienische Regierung im Haushaltsstreit mit der EU zu bewegt, stützte den Euro tendenziell. Die Regierung in Rom plant nun mit einem Defizit von 2,04 Prozent nach zuvor 2,4 Prozent. Im späten US-Handel notierte der Euro bei 1,1364 Dollar, verglichen mit Tagestiefs um 1,1320.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,33 51,15 +0,4% 0,18 -11,1% Brent/ICE 60,47 60,15 +0,5% 0,32 -4,0%
Ein geringerer als erwarteter Rückgang bei den wöchentlichen US-Lagerdaten sorgte bei den Ölpreisen für Einbußen. Zwischenzeitlich legten die Preise nach den Daten sogar zu, denn es war immerhin der zweite Rückgang in Folge. Allerdings fiel er deutlich geringer aus als prognostiziert, was die Ölpreise schließlich wieder ins Minus drückte. Im Wochenvergleich ergab sich ein Rückgang um 1,2 Millionen Barrel, während Analysten mit einem Minus von 3 Millionen gerechnet hatten. Am Vorabend hatte der Branchenverband API sogar einen Rückgang um gut 10 Millionen Barrel vermeldet. Für Brent ging es zum US-Settlement um 0,1 Prozent nach unten auf 60,15 Dollar, WTI fiel um 1,0 Prozent auf 51,15 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.245,75 1.245,63 +0,0% +0,12 -4,4% Silber (Spot) 14,75 14,76 -0,0% -0,01 -12,9% Platin (Spot) 805,65 803,50 +0,3% +2,15 -13,3% Kupfer-Future 2,79 2,77 +0,6% +0,02 -16,9%
Der Goldpreis legte erstmals nach zuletzt drei Handelstagen mit Abgaben wieder zu. Die Feinunze gewann zum US-Settlement 0,2 Prozent auf 1.250 Dollar. Händler verwiesen zur Begründung auf die wie erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten und den leicht nachgebenden Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
GELDPOLITIK BRASILIEN
Die braslianische Notenbank hat den Leitzins SELIC unverändert bei 6,5 Prozent belassen.
POLITIK USA
Michael Cohen, der frühere Anwalt von US-Präsident Donald Trump, ist zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Verurteilt wurde der 52-Jährige unter anderem wegen Verstößen gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung, Steuerbetrugs und wissentlicher Falschaussagen gegenüber dem US-Kongress.
POLITIK USA
Der US-Medienunternehmer David Pecker hat zugegeben, Donald Trump im Wahlkampf 2016 mit der Abwicklung einer Schweigegeldzahlung an eine angebliche frühere Sexpartnerin geholfen zu haben. Pecker, ein langjähriger Freund des US-Präsidenten, machte das Eingeständnis im Rahmen einer Vereinbarung mit New Yorker Bundesanwälten. Im Gegenzug gewährten sie ihm Schutz vor Strafverfolgung.
WALDBRÄNDE USA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 13, 2018 01:57 ET (06:57 GMT)
Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien haben Schäden in Höhe von mindestens 9 Milliarden Dollar verursacht. Auf diese Zahl summieren sich die bisherigen Schadensmeldungen der Versicherungen. Die Zahl dürfte in den kommenden Wochen aber noch steigen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/gos
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December 13, 2018 01:57 ET (06:57 GMT)
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