Viele Investoren und Analysten überschätzen laut
der Privatbank Berenberg das Gewinnpotenzial von Wacker Chemie
Bray senkte das Kursziel für die Aktie von 93 auf 70 Euro. Der Analyst sieht damit nach der Talfahrt der vergangenen Monate ein Kursrisiko von weiteren fast 9 Prozent und stufte daher die Papiere von "Halten" auf "Verkaufen" ab. Im bisherigen Jahresverlauf haben die Papiere bereits mehr als die Hälfte ihres Wertes eingebüßt. Am Donnerstag stand die Aktie mit Abschlägen von mehr als drei Prozent unter Druck.
Normalerweise seien die Preise für den Solarindustrie-Grundstoff Polysilizium ein guter Indikator für den Aktienkurs - und da diese bereits auf Tiefstständen angekommen seien, erscheine es vielleicht merkwürdig, Wacker-Papiere zum Verkauf zu empfehlen, schrieb der Experte.
Allerdings seien die durchschnittlichen Gewinnschätzungen des Marktes zu hoch, selbst wenn von einer Erholung der Polysiliziumpreise im kommenden Jahr ausgegangen werde. Zumal sich dieser Markt angesichts hoher Lagerbestände selbst im Falle eines wieder positiveren regulatorischen Umfeldes im wichtigen chinesischen Solarmarkt nicht so schnell erholen dürfte wie gemeinhin offenbar erwartet.
Hinzu komme Druck auf die Preise für Silikone, einer weiteren wichtigen Produktgruppe des Konzerns. So habe die Nachfrage wichtiger Abnehmerbranchen wie Chemie, Auto und Bau nachgelassen.
Mit der Empfehlung "Sell" sieht Berenberg auf Sicht von zwölf Monaten ein nachhaltiges Abwärtspotenzial von mehr als 15 Prozent für die Aktie./mis/tav/jha/
Analysierendes Institut Berenberg.
Veröffentlichung der Original-Studie: 12.12.2018 / 17:52 / GMT
Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben
ISIN DE000WCH8881
AXC0073 2018-12-13/09:46