Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wie erwartet angekündigt, dass sie ihre Anleihebestände im Rahmen des Ankaufprogramms ab 2019 nicht mehr vergrößern wird. Wie sie am Donnerstag mitteilte, soll der Nettokauf von Anleihen Ende Dezember eingestellt werden. Der Bestand an aus geldpolitischen Gründen erworbenen Wertpapieren dürfte dann bei 2,66 Billionen Euro liegen. Darüber hinaus beschloss die EZB, die Erträge aus fällig werdenden Anleihen auch nach der ersten Zinserhöhung für längere Zeit voll wiederanzulegen, auf jeden Fall aber so lange wie erforderlich.
Die EZB hatte im Oktober 2014 ihr drittes Programm zum Ankauf von Covered Bonds begonnen, im November des selben Jahres den Ankauf von Kreditverbriefungen (ABS), im März 2015 den Ankauf öffentlicher Anleihen und im Juni 2016 den Erwerb von Unternehmensanleihen. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat in dieser Woche auf Anfrage des deutschen Bundesverfassungsgerichts bestätigt, dass der Ankauf von Staatsanleihen rechtmäßig ist.
Die EZB ließ ihren Einlagensatz wie erwartet bei minus 0,40 Prozent, den Hauptrefinanzierungssatz bei 0,00 Prozent und den Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,25 Prozent. Auch ihre Zins-Guidance bestätigte die EZB wie erwartet. Sie rechnet nach eigenen Angaben weiterhin damit, dass die Zinsen "über den Sommer 2019", auf jeden Fall aber so lange wie notwendig, auf dem aktuellen Niveau bleiben werden.
EZB-Präsident Mario Draghi wird die Beschlüsse in einer gegen 14.30 Uhr beginnenden Pressekonferenz erläutern. Analysten hoffen unter anderem auf Informationen zu den technischen Einzelheiten der Wiederanlage von Erträgen, zum Beispiel der Anwendung des EZB-Kapitalschlüssels.
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December 13, 2018 07:52 ET (12:52 GMT)
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