Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
SCOUT24 - Scout24 steht möglicherweise vor der Übernahme durch Finanzinvestoren und dem Rückzug von der Börse. Wie die Financial Times unter Berufung auf Informanten berichtet, prüfen Investoren einen Kauf des Unternehmens für möglicherweise mehr als 5 Milliarden Euro. Als Interessent soll unter anderem der Finanzinvestor Silver Lake gehandelt werden, heißt es weiter. Für eine Stellungnahme war bei Scout24 zunächst niemand zu erreichen. (Financial Times)
DEUTSCHE BAHN - Die Bundesregierung geht von steigenden Investitionen in den Schienenverkehr aus. Nachdem sie im November den Bundesverkehrswegeplan um rund 30 Ausbauprojekte erweitert hatte, rechnet das zuständige Bundesverkehrsministerium für die Jahre 2019 bis 2030 mit einem "Gesamtbedarf an Bundesmitteln" von 32 Milliarden Euro. So geht es aus einer Antwort von Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor, die der SZ vorliegt. Opposition und Fachleute warnen schon jetzt vor einer Milliardenlücke. Nötig seien dafür jährlich rund 3 Milliarden Euro im Bundeshaushalt, warnt Stephan Kühn, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen. Zur Verfügung stünden aktuell jedoch nur 1,65 Milliarden Euro. (SZ S. 13)
WIRECARD - Der Vorstandschef des Bezahldienstleisters Wirecard, Markus Braun, würde seinen Ende 2020 auslaufenden Vertrag gerne verlängern. Ich mache den Job jetzt seit knapp 20 Jahren und kann mir vorstellen, ihn auch noch viele weitere Jahre auszuüben, sagte der Manager. Braun steht seit dem Jahr 2002 als Vorstandschef an der Spitze des in Aschheim bei München sitzenden Zahlungsdienstleisters und ist damit der am längsten amtierende CEO eines DAX-Unternehmens. Der Wirecard-Aufsichtsrat hatte seinen Vertrag erst im vergangenen Jahr bis Ende 2020 verlängert. (HB S.)
WÜRTH - Der Künzelsauer Schraubenhersteller Würth wird das zu Ende gehende Jahr mit Rekordwerten sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn abschließen. "Wir haben sogar die ungewöhnliche Situation, dass wir in allen Ländern ähnlich stark gewachsen sind. Das hatten wir noch nie", sagte Würth-Chef Robert Friedmann. Das Ergebnis werde sogar leicht überdurchschnittlich steigen, fügte er hinzu. Grund dafür sei die steigende Mitarbeiterproduktivität, die Jahr für Jahr zwischen 3 und 5 Prozent zunehme. (Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten)
STEAG - Die kommunalen Eigentümer der Steag haben sich offensichtlich darauf verständigt, einen Ausstieg einzelner beteiligter Stadtwerke ab Anfang 2020 zu ermöglichen. Die Steag gehört derzeit über die Beteiligungsfirma KSBG den Stadtwerken Dortmund, Duisburg, Bochum, Essen, Oberhausen und Dinslaken. Die Übernahme hatten die Stadtwerke teilweise über Kredite finanziert. Da die Zinsbindung endet, stehen Verhandlungen mit den Banken an. Auch der Einstieg eines Investors gilt als möglich. (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
BMW - Der Automobilkonzern BMW nutzt die Marketing-Expertise von Mercedes. Fünf Jahre führte Jens Thiemer die Marke Mercedes mit Erfolg, doch Ende Juni warf er hin. Nun ist Thiemer wieder im Geschäft - beim Mercedes-Erzrivalen BMW. Ab 1. Januar verantwortet er dort das Marketing der Kernmarke. (Handelsblatt S. 18)
AIXTRON - Der TecDAX-Maschinenbauer Aixtron schreibt wieder schwarze Zahlen, nachdem die kostspielige Entwicklungspipeline rigoros zusammengestrichen wurde. Jetzt sollen mehr und mehr diversifizierte Endmärkte den Konzern nach vorn bringen. "Wir erwarten ein sehr starkes, aber auch sehr robustes Wachstum in den nächsten Jahren", kündigte Aixtron-Vorstand Felix Grawert an. Vor allem für die Leistungselektronik - Anwendungsgebiete sind E-Autos und erneuerbare Energien - will das Unternehmen den Umsatz- und Marktanteil erheblich ausbauen. 2019 entscheidet sich zudem, ob Aixtron mit der Herstellung von OLED-Bildschirmen ein zweites Standbein bekommt. (Börsen-Zeitung S. 13)
HUAWEI - Fast jeder zweite Sendemast in Deutschland wurde von der chinesischen Firma Huawei aufgestellt. Eine Firma, über die man wenig weiß. Mit billigen Preisen und geschicktem Lobbying kam Huawei zum Zug. Die Chinesen rekrutierten Ex-Manager der Konkurrenz und frühere Regulatoren. Mancher ehemalige Regierungsbeamte bekam ein hoch dotiertes Angebot, einer erinnert es als "unverschämt hoch". Während der NSA-Affäre waren die Huawei-Abgesandten besonders aktiv, sie warben mit ihren Produkten, sie seien eine großartige Alternative zur US-Technik, die der amerikanische Geheimdienst schamlos nutze, um die Deutschen auszuspionieren. Mancher in Berlin war skeptisch. Das Verkaufsargument der Chinesen lautete: Wenn man ohnehin niemandem trauen könne, dann sei doch die preiswerte chinesische Technik eine Alternative. Dabei galten die Chinesen durchaus als Risiko, ihre Geheimdienste, davon waren die Deutschen überzeugt, haben es weniger auf politische Informationen als auf wirtschaftliche Nuggets abgesehen. (SZ S. 3)
ZTE - Der chinesische Telekommunikationsausrüster ZTE verliert seinen größten Auftrag in Deutschland: die Wartung des O2-Netzes. In der Not finden Gespräche über ein Großprojekt mit United Internet statt - für einen trickreichen Plan. Ralph Dommermuth erwägt mit seiner Firma United Internet zum Netzbetreiber aufzusteigen. Und dafür sucht er den passenden Partner. ZTE bietet sich an. In Geheimgesprächen geht es darum, dass ZTE nicht nur die Wartung, sondern sogar den Bau des Netzes übernehmen würde. United Internet würde das Netz leasen, wie das Handelsblatt erfuhr. Der Plan birgt großes Konfliktpotenzial. Die Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica sind entschieden gegen einen neuen Wettbewerber. (Handelsblatt S. 16)
SPARKASSEN - "Fünf Landesbanken sind zu viel", sagte der Sparkassenpräsident Helmut Schleweis im Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Rund zwei Monate zuvor waren Spekulationen aufgekommen, denen zufolge die Sparkassen über die Fusion einiger ihrer Spitzeninstitute nachdächten. Das bestätigte er nun indirekt. (FAZ S. 21)
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December 14, 2018 00:42 ET (05:42 GMT)
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