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MARKT-AUSBLICK/Linde wird zum neuen DAX-Schwergewicht

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Liquidität am deutschen Aktienmarkt dürfte in der kommenden Woche weiter nachlassen. Viele Anleger haben die Bücher mehr oder weniger geschlossen und sind nicht mehr bereit, vor dem Jahreswechsel neue Risiken einzugehen.

Die Strategen der HSBC wollen die Hoffnung auf eine Weihnachstrally allerdings noch nicht aufgeben. Ein Blick auf die jüngeren deutschen Daten bis 1988 zeige, dass der DAX in den letzten fünf Handelstagen vor Weihnachten um 0,95 Prozent im Schnitt zugelegt habe. Die Trefferquote liege bei 70 Prozent. Bei einer Ausdehnung des Untersuchungszeitraums bis zum 6. Januar (Heilige Drei Könige) steige die Durchschnittsrendite sogar auf 2,62 Prozent und die Wahrscheinlichkeit auf 80 Prozent.

In der längeren Kurshistorie des S&P-500 seit 1978 zeige diese saisonale Anomalie bei einer Wahrscheinlichkeit von knapp 68 Prozent einen Kursgewinn von 0,94 Prozent im Schnitt bis Weihnachten. Der Erklärungsansatz hinter diesem Verlaufsmuster sei psychologischer Natur und das "Window Dressing" zum Jahresende.

Unter Window-Dressing verstehen Marktteilnehmer bilanzkosmetische Käufe oder Verkäufe vor dem Jahresende. Da der DAX 2018 mit einem Minus-Jahr abschließen wird, dürften die positiven Auswirkungen des so genannten Window Dressing dieses Mal begrenzt sein. Während die zahlreichen Verlierer aus den Depots fliegen dürften, werden Anleger voraussichtlich lediglich die Gewinner des abgelaufenen Jahres kaufen. Das sind relativ wenige, damit sind die Voraussetzungen für eine Weihnachtsrally wegen des Window Dressings also schlecht. Anleger dürften sich mit Käufen nur auf ausgewählte Titel konzentrieren. Wahrscheinlich vor allem auf Linde.

Linde ist nicht nur einer der Gewinner des ablaufenden Jahres. Linde wird am Abend des kommenden Freitags auch zum neuen DAX-Schwergewicht. Die Fusion mit Praxair geht dann in die Marktkapitalisierung ein, die der DAX-Berechnung zugrunde liegt. Das DAX-Gewicht wird sich damit auf etwa 8,5 Prozent fast verdoppeln, Linde wird damit zum drittschwersten DAX-Wert hinter SAP und Siemens, noch vor der Allianz. Am DAX orientierte Fonds müssen Linde deshalb zukaufen, die ausgeprägte Relative Stärke des kommenden DAX-Schwergewichts sollte sich somit fortsetzen.

11.000er Marke nun Schlüssel-Widerstand - Jahrestief Unterstützung 
 

Aus technischer Sicht ist der DAX zuletzt wieder einmal an einem wichtigen Widerstand gescheitert. Dieses Mal war es der Bereich um 11.000 Punkte, also die untere Grenze der früheren Seitwärtsspanne. Sollte der DAX noch eine erfolgreiche Attacke auf den Widerstand unternehmen, hellte sich die Lage aus technischer Sicht deutlich auf. Eintrüben würde sie sich bei einem deutlichen und nachhaltigen Unterschreiten des Jahrestiefs bei 10.585 Punkten.

Vom fundamentalen Umfeld gibt es derzeit noch kaum Lichtblicke. Die Commerzbank hält für eine nachhaltigere Stabilisierung des DAX mehrere Voraussetzungen für notwendig: So müsste sich der Handelsstreit zwischen China und den USA entspannen. In den USA müsste die Gefahr einer inversen Zinskurve wieder abnehmen und die jüngste Gewinnwarnung von BASF müsste den Tiefpunkte der Gewinnsaison markieren. Das Haus rechnet für die kommenden Monate mit einem "sehr volatilen Seitwärtstrend" zwischen 10.200 und 11.400 Punkten.

Keine stützenden Impulse sind auch vom großen Hexentanz am Freitag in Sicht. Denn die Put-Seite ist bei den Basispreisen um das derzeitige Niveau so gut wie leer. Damit dürfte stützende Nachfrage derjenigen fehlen, die bisher auf fallende Kurse gesetzt hatten. Auf der Call-Seite sind auf der 11.000er Marke immerhin 15.000 Kontrakte offen, was den Widerstand hier noch verstärken dürfte.

Wie weit rudert die Fed zurück? 
 

In den USA geht es in der kommenden Woche um die Sitzung der US-Notenbank. Eine Überraschung wäre wahrscheinlich nur, wenn die erwartete Zinserhöhung ausbliebe. Dass die Fed von ihrem bisherigen Plan für weitere drei Zinsschritte im nächsten Jahr zurückrudern werde, gilt am Markt als ausgemachte Sache. Eine positive Überraschung wäre vermutlich auch, wenn sie gar keine Zinserhöhung mehr in Aussicht stellte. Das könnte die Aktienmärkte zumindest kurzzeitig stützen.

Daneben stehen auf der Agenda der möglichen Impulse in den USA verschiedene Immobilienmarktdaten und der Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia am Donnerstag. Am Freitag werden dann noch die US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter veröffentlicht. Und in Deutschland steht der ifo-Geschäftsklima-Index am Dienstag im Brennpunkt der Makro-Daten.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

December 14, 2018 04:52 ET (09:52 GMT)

Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.

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